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Den Satz, in Deutschland solle vor der Erweiterung der Europäischen Union eine Volksabstimmung stattfinden, den hat er so nie gesagt. Gut, seit er Anfang September der "Süddeutschen Zeitung" ein Interview gab, da hatte Günter Verheugen einiges richtig zu stellen.

Von Albrecht Meier

Der in Dauerkrise steckende Millenium Dome als Bleigewicht um den Hals, eine Benzinpumpe wie eine Pistole an den Kopf gehalten - so hatte treffend die "Sunday Times" den britischen Premierminister Tony Blair vor der Jahreskonferenz der Labour-Partei karikiert, die am Montag im südenglischen Seebad Brighton begann. Und sofern aufgrund der jüngsten Ereignisse überhaupt noch eine zuversichtliche Stimmung in den Reihen von Labour herrschte, so erhielt sie einen weiteren Dämpfer.

Bundesarbeitsminister Walter Riester hat im Gesetzesentwurf zur Rentenreform die Förderung zur privaten Altersvorsorge konkretisiert: Nach dem Entwurf, wie er dem Tagesspiegel vorliegt, sollen künftig Lebensversicherungen, Rentenversicherungen, Investmentanteile oder Banksparpläne bei der privaten Altersvorsorge gefördert werden.Eine vor allem für Anlagen in Investmentfonds wichtigste Vorschrift ist, dass mindestens die eingezahlten Beiträge wieder ausgezahlt werden müssen.

Christoph Zöpel, Staatsminister im Auswärtigen Amt, hat sein umstrittenes Interview in der rechten Zeitung "Junge Freiheit" verteidigt. "Das, was ich dem Blatt gesagt habe, ist für deren rechtsradikale Leser schwerer Tobak und für die Zeitschrift eine größere Zumutung als für mich", sagte Zöpel dem Tagesspiegel.

In Frankreich sind neue Einzelheiten über einen brisanten Parteispendenskandal bekannt geworden, der Schatten auf alle großen Parteien und führende Politiker wirft. Nachdem bereits Präsident Jacques Chirac in der Affäre unter Druck geriet, richtete sich am Montag das Interesse auf die Sozialistische Partei von Premierminister Lionel Jospin.

Trotz anhaltender Kritik aus den eigenen Reihen hat das Konzept von Bundesarbeitsminister Walter Riester für eine umfassende Rentenreform die erste Hürde in der SPD genommen. Am Montag billigte das Parteipräsidium die Eckpunkte der Reform.

Die umstrittenen Budgets der Krankenkassen für Arzneimittel sind 1999 in nahezu der Hälfte der Kassenarzt-Regionen überschritten worden. Die Spitzenverbände der Krankenkassen teilten am Montag mit, elf von 23 Kassenärztlichen Vereinigungen hätten die gesetzlich vorgeschriebene Ausgabenbegrenzung nicht eingehalten.

Bildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) und Außenminister Joschka Fischer (Grüne) wollen ausländischen Wissenschaftlern die Einreise nach Deutschland erleichtern. Dazu sollen Hürden im Arbeits- und im Aufenthaltsrecht auch für Wissenschaftler aus Nicht-EU-Ländern abgebaut und damit auch der Familiennachzug leichter werden, bestätigte eine Sprecherin des Bildungsministeriums am Montag in Berlin.

Einen Tag nach den Präsidenten- und Parlamentswahlen in Jugoslawien haben sowohl die Opposition als auch die Regierung den Sieg für sich beansprucht. Die Gegner von Präsident Slobodan Milosevic befürchten, dieser werde durch Tricks versuchen, an der Macht zu bleiben.

Von Stephan Israel

Selbst für die Franzosen, die ihren Politikern so einiges zutrauen, ist das Ausmaß des jüngsten Skandals atemberaubend. Der CDU-Parteispendenskandal kann da schon deshalb nicht mithalten, weil er ganz ohne Glamour auskommen muss.

Von Albrecht Meier

"Mobilmachung für die Menschenrechte" lautet der neue Slogan, mit dem die türkische Regierung ihr Land fit für Europa machen will. Unter diesem Motto waren am Montag im südostanatolischen Tunceli tatsächlich alle auf den Beinen, die etwas zum Thema zu sagen haben: Vertreter von Regierung, Armee, Polizei und Justiz trafen sich dort mit Folteropfern, Menschenrechtsverbänden und Kurdenvertretern.

Von Susanne Güsten

Christoph Zöpel, Staatsminister im Auswärtigen Amt, hat der rechtsextremen Wochenzeitung "Jungen Freiheit" ein Interview gegeben. Das ist, so wie es heute aussieht, ziemlich gut für die Zeitung, die immerhin im Verfassungsschutzbericht in NRW erwähnt wird - und schlecht für Minister Zöpel, der offenbart nicht recht im Bilde war, dass manche dieses Interview für eine Politikum halten könnten: für eine Art regierungsamtliches Gütesiegel, dass die "JF" in den Kreis seriöser, ernst zu nehmender Blätter gehört.

Noch ist das Bild, das man sich in Brüssel von den Wahlen in Serbien macht, nicht vollständig. Doch über eines sind sich inzwischen alle Verantwortlichen der EU einig: "Wenn Milosevic sich zum Sieger erklärt, ist das eine blanke Lüge", ließ am Montag in Brüssel der französische Außenminister Hubert Vedrine erklären, der gegenwärtig im EU-Ministerrat den Vorsitz führt.

Von Thomas Gack

Neben Ex-CDU-Bundesschatzmeister Walther Leisler Kiep steht nun auch der frühere CDU-Finanzberater Horst Weyrauch unter dem Verdacht der Steuerhinterziehung. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft bestätigte, dass ein Ermittlungsverfahren gegen Weyrauch eingeleitet worden ist, der als eine der Schlüsselfiguren der CDU-Schwarzgeldaffäre gilt.

Der Besuch von Bundeskanzler Gerhard Schröder in Moskau hat den deutsch-russischen Beziehungen nach Meinung von Präsident Wladimir Putin eine "neue Qualität" verliehen. Der kurze Arbeitsbesuch am Montag war der erste in einer Reihe von regelmäßigen Konsultationen, die beim deutsch-russischen Regierungsgipfel in Berlin im Juni vereinbart worden waren.

Erstmals seit der Teilung sind am Montag die Verteidigungsminister der beiden koreanischen Staaten zu offiziellen Gesprächen zusammengekommen. Ein Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums sagte, der südkoreanische Gastgeber Cho Sung Tae und sein nordkoreanischer Kollegen Kim Il Chul hätten während des eineinhalbstündigen Treffens in Cheju verabredet, die Abkommen des Gipfeltreffens ihrer Staatschefs im Juni zu unterstützen.

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