Kurz nach der dramatischen Rettungsaktion ist die Situation der Hypo Real Estate alles andere als komfortabel. Dem Immobilienfinanzierer könnte Berichten zufolge sogar die Insolvenz drohen.
Alle Artikel in „Finanzen“ vom 02.10.2008
Der Dax stand zwischenzeitlich mit knapp über 5660 Zählern auf einem neuen Tiefstand seit über zwei Jahren. Gründe sind die Zinsentscheidung der EZB und ein mögliches Scheitern des Rettungspakets in den USA. Und die Hypo Real Estate könnte immer noch insolvent gehen.

Turbulenzen an den Märkten und Abkühlung der Konjunktur im Euro-Raum - es gibt vieles, was in Zeiten der Finanzkrise für eine Zinssenkung spricht. Trotzdem hat die Europäische Zentralbank am Donnerstag noch einmal von diesem Schritt abgesehen. Aber was nicht ist, könnte schon bald werden.

Leichte Entspannung in der Finanzwelt: Die Verabschiedung des Rettungspakets für die Finanzbranche durch den US-Senat hat weltweit zu einer Beruhigung an den Aktienmärkten geführt. In Europa rufen viele Ökonomen nach dem Staat.
Die Europäische Zentralbank belässt den Leitzins im Euro-Raum bei 4,25 Prozent. Im Kampf gegen die Inflation stellt sie sich gegen die Forderungen von Gewerkschaften und Politikern nach niedrigeren Zinsen.
Hypo Real Estate unter der Lupe: Die EU-Wettbewerbshüter schauen sich das Rettungspaket von 35 Milliarden Euro für den deutschen Immobilienfinanzierer genau an.
Noch kein konkreter Plan: Zwei Tage vor dem Krisengipfel in Paris hat die französische Regierung Medienberichte über einen europäischen Hilfsfonds in Höhe von 300 Milliarden Euro dementiert.
Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Donnerstag vor der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank freundlich entwickelt. Viele Anleger hoffen auch auf eine Verabschiedung des US-Rettungspakets.
Umstrittene Entscheidung: Das irische Parlament hat die Milliarden-Bürgschaft der Regierung für die größten Banken des Landes gebilligt. Das Nachbarland Großbritannien dürfte wenig begeistert sein.
Neuer Vorstoß: Die Niederlande haben die Einrichtung eines Milliarden-Fonds der EU zur Rettung angeschlagener Finanzinstitutionen vorgeschlagen. Der Plan soll am Donnerstag mit dem Ratsvorsitzenden der EU besprochen werden.
Der US-Senat hat dem Rettungspaket in Höhe von 700 Milliarden Dollar zugestimmt. Jetzt muss sich am Freitag die zweite Parlamentskammer mit dem Gesetzentwurf befassen. Am Montag war es dort in einem ersten Versuch noch abgelehnt worden.
Anleger-Frage an Peter Lischke, Verbraucherzentrale Berlin.

Der französische Präsident Nicolas Sarkozy möchte angesichts der Finanzkrise einen europäischen Rettungsplan ins Leben rufen. Dazu hat er Deutschland, Italien und Großbritannien zu einem Sondertreffen eingeladen - Merkel zeigt sich skeptisch.
Schlechte Beratung kann für Bankkunden teuer werden. Wie man sich schützt und Schadenersatz bekommt.
Herr Hocker, die DSW hat eine Hotline für Inhaber von Lehman-Zertifikaten geschaltet. Wie ist die Resonanz?
Am deutschen Aktienmarkt hofften die Anleger am Mittwoch auf eine schnelle Verabschiedung des US-Rettungspakets für angeschlagene Banken. „Es ist ruhig am Markt, alle warten auf Amerika“, fasste ein Händler die Stimmung zusammen.

Rutscht Deutschland in die Rezession? Darüber streiten sich die Experten - aber klar ist, der Aufschwung ist vorbei. Die EU plant nun strengere Gesetze.
Die irische Bank Depfa soll für den Beinahezusammenbruch ihrer Münchner Konzernmutter Hypo Real Estate (HRE) verantwortlich sein. In Deutschland zahlt man jetzt den Schaden dafür.