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Wie durch ein Wunder haben die Insassen einer Straßenbahn in Rom einen zehn Meter tiefen Sturz mit Verletzungen überlebt. Der Fahrer der Straßenbahn habe am Donnerstagabend einen Schwächeanfall erlitten und sei über den Schalthebeln zusammengebrochen, berichtete das italienische Fernsehen am Freitag.

Es stanken die Hütten, es stanken die Paläste", im vorrevolutionären Frankreich, wie es Patrick Süskind in das Parfüm beschreibt, hielt man nicht viel von Körperpflege - mit atemberaubenden Folgen für die Sinne. Wer es sich leisten konnte, griff zur Kosmetik - nicht um die Schönheit seiner Jugend möglichst lange zu bewahren, sondern um körperliche Defizite zu überspielen.

Im März 1973 schreibt der englische Schriftsteller Kingsley Amis an seinen Freund Philip Larkin: "Deine Anthologie sieht ganz ordentlich aus und scheint ja auch ziemlich gut angekommen zu sein. Ein großer Teil davon ist Pisse, finde ich, aber was soll ich mich beschweren, wo doch soviel von mir reingekommen ist.

Von Moritz Schuller

Er war einer der großen Namen zur Hochzeit der Pariser Fotoagentur Magnum - und von 1959 bis 1973 auch deren Vizepräsident. Marc Riboud, 1923 in Lyon geboren, hat mit seiner Kamera mehrfach die ganze Welt bereist und einige seiner schönsten Aufnahme dann doch sozusagen vor der Haustür gemacht: ob er in Paris Dominikanernonnen vor dem Eingang zu Nôtre-Dame im Bild festhält oder Jungen beim spielerischen Kampf im Londoner Vorort Woolwich beobachtet (1954).

Von Gregor Dotzauer

"Die meisten wollten nur eins - sich erleichtern und dann so schnell wie möglich wieder an die Arbeit." Vermutlich deshalb sind öffentliche Aborte Unorte in der Literaturgeschichte.

Die Ehe ist für die Mehrzahl der Deutschen offenbar die vertrauenswürdigste gesellschaftliche Institution. 78 Prozent der Deutschen bringen der Ehe ein "sehr hohes oder ziemlich hohes Vertrauen" entgegen, heißt es in einer am Freitag in Stuttgart veröffentlichten Studie des Verlags "Readers Digest".

Ich finde das ganze Leben so peinlich, dass es mir schwer fällt, einen einzelnen Moment hervorzuheben. Aber ich wurde einmal von dem italienischen Präsidenten Cossiga nach Rom eingeladen, weil er meine Bücher bewunderte.

Der 1924 geborene serbische Schriftsteller Alexander Tisma, dessen Vorfahren Juden und Ungarn waren, wuchs in Novi Sad auf, einer Stadt, die, vom Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn geprägt, bis zum Zweiten Weltkrieg vom relativ friedlichen Zusammenleben von Serben, Ungarn, Juden und Deutschen (den "Donauschwaben") geprägt war. Mit dem Krieg brachen fürchterliche Verheerungen über das Land, die Provinz Wojwodina herein, die Tisma in seinen großen realistischen Romanen, die aus der scheinbar subjektiven Perspektive der Opfer, der Täter, der Überlebenden (die sich schuldig fühlen, auch weil sie überlebt haben) ein Pandämonium von Hass, Gewalt und Vernichtung beschwören.

"Das Klavier ist mein zweites Ich", pflegte Fréderic Chopin zu sagen. Als Star der Pariser Salons entlockte er seinem Instrument bis dahin unbekannte harmonische Kühnheiten und emotionale Tiefen.

Von allen Filmen, die ich gesehen habe, ist mir "Fanny und Alexander" am liebsten in Erinnerung geblieben - Ingmar Bergmans Reminiszenz an eine Kindheit in Schweden, seine eigene Kindheit wohl, denn der Film von 1982 hat stark autobiographische Züge. Er spielt um die Jahrhundertwende und handelt von zwei Kindern, Fanny und Alexander eben, Geschwistern, die in sehr behüteter Umgebung aufwachsen.

Reiseberichte finden meist das immergleiche Publikum: Menschen, die sich über eine bestimmte Region unserer Erde ein Bild machen wollen, weil sie planen, selbst dorthin zu reisen, oder Leser, die sich an den oft auch gefährlichen Abenteuern anderer Reisender gemütlich im Sessel sitzend ergötzen. Was da möglicherweise um der spannenden Lektüre willen phantasievoll hinzu erfunden wurde, lässt sich beim Lesen oft nicht mehr erkennen.

Gegenüber unserer Wohnung in Moskau befand sich ein Kaufhaus mit dem Namen "Streichhölzer". Dort konnte man zwar alles Mögliche bekommen: Butter und Tomatensaft, Portwein und Hemden aus Ungarn, aber all diese Produkte kamen unregelmäßig und verschwanden schnell wieder.

Von Wladimir Kaminer

In Österreich hat das Verteidigungsministerium einem Zeitungsbericht zufolge den Soldaten verboten, Soldatinnen die Hand zu küssen. Die galante Geste sei nicht erwünscht, weil sie Regeln des Militärs mit jenen der zivilen Etikette vermische, berichtete die Wiener "Kronen Zeitung" am Freitag.

Vampire - der erste Gedanke ist da bei den meisten Menschen Dracula. Denkt man nicht an den blutdürstigen Untoten aus Transsylvanien, dann versteht man unter Vampiren einfach nur Fledermäuse - insektenfressende "Blutlecker", die man am ehesten in einem Turm oder einer alten Scheune findet.

Die Silos sind eine dieser Bands, für die einst der Begriff "Independent" erfunden wurde. 1984 von Walter Salas-Humara, einem Sohn kubanischer Einwanderer, in New York gegründet, klang ihre Musik eine Zeit lang wirklich aufregend anders: rau, wütend, zwischen Country-Roots und Gitarrismus nicht leicht schubladisierbar.

Von Christian Schröder

Die Bilder wirken irgendwie vertraut: Menschen retten sich auf Baumwipfel und Hausdächer, Dörfer versinken in schlammigen Fluten, Straßen und Brücken werden fortgespült. Wenn der Sambesi über seine Ufer tritt, verwandelt er die Küstenebene von Mosambik in kürzester Zeit in eine riesige milchkaffeefarbene Seenplatte.

Von Wolfgang Drechsler

Es ist zwar nicht völlig auszuschließen, dass Trümmer der ausgedienten russischen Raumstation Mir auf Deutschland stürzen. Allerdings sei dies "äußerst unwahrscheinlich", sagte der deutsche Astronaut Thomas Reiter am Freitag in Berlin.

Von Thomas de Padova
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