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Ja, es geht uns schlecht in Deutschland, den einen mehr, den anderen weniger – aber wer trägt die Hauptlast der Krise? Sind es die allein erziehenden Väter?

Die Finanzminister der Eurogruppe haben den Vorschlag Chiracs, den Stabilitätspakt zu lockern, sichtlich gereizt zurückgewiesen. Der Deutsche Hans Eichel sprach von einer „unnötigen Diskussion“ und der Österreicher KarlHeinz Grasser brach gar die bei den Ministersitzungen geltende Regel der Vertraulichkeit: Er enthüllte, dass der Franzose Francis Mer zugab, das französische Defizit werde auch 2004 die Drei-Prozent-Grenze überschreiten.

Es ist gut, dass Chirac sofort die Tür gewiesen wurde. Kritiker hatten schon vor der Einführung des Euro darauf verwiesen, dass die Bewährung des Stabilitätspakts erst in Zeiten mit ökonomischem Gegenwind kommt.

Die Verbraucher sind derzeit von der wachsenden Arbeitslosigkeit und den Einschnitten bei den Sozialausgaben tatsächlich dermaßen eingeschüchtert, dass sie weiter sparen werden statt den Verbrauch anzukurbeln. Um unabhängig von der Steuerreform mit dem Haushalt 2004 über die Runden zu kommen, will Hans Eichel besonders populäre Subventionen wie die Eigenheimprämie oder die Absetzbarkeit der Wegekosten abschaffen.

Die Union wird ihre Vorschläge zur Steuerreform bald vorlegen müssen

Von Antje Sirleschtov