Otto Schily hat mit seiner öffentlichen "Vermutung" den Blick darauf gelenkt, dass der Anschlag an der Düsseldorfer S-Bahn auch einen rassistischen Hintergrund haben könnte. Sechs der neun Opfer sind Einwanderer jüdischen Glaubens aus der früheren Sowjetunion.
Alle Artikel in „Politik“ vom 28.07.2000
Im neu aufgeflammten Streit um die Rechtschreibung haben Gegner und Befürworter ein Einschreiten der Politik verlangt. Da es um die "Sprache für das ganze Land" gehe, müsse sich "jetzt endlich der Bundestag mit dem Thema befassen", forderte der CDU-Bundestagsabgeordnete Dietrich Austermann, der die Reform ablehnt.
Am 3. Oktober feiert Deutschland zehn Jahre Einheit.
Eine umfangreiche Waffenlieferung für Splittergruppen der Irisch-Republikanischen Armee (IRA) ist im kroatischen Hafen Split abgefangen worden. Die irische Tageszeitung "Irish Times" meldete am Freitag, irische Polizeibeamte seien nach Split geflogen und hätten dort festgestellt, dass es sich um die Waffentypen handelt, die in den letzten zwölf Monaten von der so genannten "Real IRA" in Nordirland und London bei Anschlägen verwendet wurden.
Hallo Brüssel, wir wollten nur sagen, dass wir gut angekommen sind. Das Wetter ist nicht so toll, aber wir sind ja zum Arbeiten hier.
In Deutschland leben derzeit mehr als 80 000 Menschen jüdischen Glaubens. Genau betrug ihre Zahl Anfang des Jahres 81 731.
Die junge Frau mit den langen Haaren läuft aufgeregt hin und her. Sie spricht mal diesen, mal jenen der grauhaarigen Herren in schwarzen Anzügen an, die sich in der Seitenkapelle des Fuldaer Domes zu schaffen machen.
Helmut Kohl hatte seine überheblichsten Auftritte immer dann, wenn er Journalisten belehrte, dass er Wahlen und nicht Wahlumfragen gewinne. Das wirkte, bis der gewesene Kanzler beides verloren hatte.
Sie legen zwar Kränze nieder, aber so richtig scheinen Österreichs Sozialdemokraten mit ihrem Bruno Kreisky nichts mehr anfangen zu können. Vor genau zehn Jahren, am 29.
Er weiß es ja selber nicht. Wie könnte er auch?
Das Rätsel der angeblichen Siemens-Spenden an die CDU wird vom Spendenuntersuchungsausschuss des Bundestages nach Auffassung seines Vorsitzenden, Volker Neumann, gelöst werden. "Das kommt raus", sagte der SPD-Politiker am Freitag.
Die von der EU ernannten "drei Weisen" zur Beurteilung der Situation in Österreich haben am Freitag ihre Gespräche mit der Regierung in Wien aufgenommen. Von ihrem Bericht hängt es ab, ob die 14 übrigen EU-Staaten ihre Sanktionen gegen Österreich aufheben.
Alle reden vom Atomausstieg, als sei er schon vollzogen. So ist es nicht.
Im Osten gibt es Regionen, in denen alle, die nicht deutsch aussehen, ihres Lebens nicht sicher sind. Das ist nicht neu, es ist schon seit ein paar Jahren so.
Die Debatte um ein Mahnmal für die von den Nazis ermordeten Sinti und Roma geht in eine neue Runde. Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma unternahm am Freitag einen weiteren Anlauf, dem Bundestag und dem Berliner Senat eine Entscheidung zum Bau einer Gedenkstätte in der Mitte Berlins abzuringen.
Die Türen öffnen sich langsam: Der programmatische Titel, den Raissa Orlowa, die Frau des russischen Dissidenten Lew Kopelew, ihrem Buch über den Wandel in der UdSSR gab, passt heute auf Nordkorea. Und wenn Türen, die lange verschlossen waren, erst einmal in Bewegung geraten, kann ihr Schwung manchen Türstopper gleich mit wegreißen.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) will den beantragten Rücktransport von verglasten hochradioaktiven Abfällen aus der Wiederaufbereitungsanlage im französischen La Hague ins Zwischenlager Gorleben über den Kurort Arendsee in Sachsen-Anhalt nicht genehmigen. "Damit schließt sich das BfS den von den Innenministern von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt geäußerten Sicherheitsbedenken an", sagte der Präsident der Behörde, Wolfram König, dem Tagesspiegel.
Für das erste Quartal 2000 hat das Bundeskriminalamt 140 antisemitisch motivierte Straftaten verzeichnet. Dabei handele es sich um fünf Körperverletzungen, drei Fälle von Störung der Totenruhe, elf Sachbeschädigungen und 121 sonstigen Straftaten.
Letzter Arbeitstag vor den großen Ferien. Gerhard Schröder sitzt auf gepackten Koffern - und versucht erst gar nicht, das zu verbergen.
Aus Protest gegen die Zugeständnisse von Israels Regierungschef Ehud Barak beim Nahost-Gipfel hat Außenminister David Levy seinen Rücktritt erwogen. Eine Entscheidung werde nach einem Treffen mit Barak fallen, sagte der Außenminister am Freitag im israelischen Rundfunk.
Der "Spiegel"-Reporter Andreas Lorenz ist am Freitag nach 25-tägiger Geiselhaft auf den Philippinen nach Deutschland zurückgekehrt. Nach einem Zwischenstopp in Frankfurt traf der sichtlich erleichterte Journalist am Morgen in Hamburg ein.
Nach neuen brutalen Übergriffen wächst in Deutschland die Forderung, den Rechtsextremismus mit einem breiten Bündnis aller gesellschaftlichen Kräfte zurückzudrängen. Einen Tag nach dem Sprengstoffanschlag von Düsseldorf, wo ein rechtsextremer Hintergrund nicht ausgeschlossen wurde, versicherte Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) am Freitag, die Bundesregierung wolle den Kampf durch bessere Prävention und Verfolgung der Täter forcieren.
Erstmals seit rund 50 Jahren ist es am Freitag zu einer direkten Begegnung der Außenminister der USA und Nordkoreas gekommen. Es war die bislang ranghöchste Begegnung von Politikern beider Länder.
Der peruanische Präsident Alberto Fujimori ist am Freitag trotz anhaltender Proteste für eine dritte Amtszeit vereidigt worden. Während der Zeremonie im Präsidentenpalast kam es auf den Straßen der Hauptstadt Lima zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei.
Im Politbarometer der Forschungsgruppe Wahlen wurden 1899 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte befragt. Die Umfragen fanden zwischen 24.