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Führende Umwelt- und Naturschutzverbände haben die Bundesregierung zu mehr Tempo beim Klimaschutz ermahnt. Vertreter von fünf Umweltorganisationen erinnerten am Donnerstag in Berlin daran, dass Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) auf der jüngsten Weltklimakonferenz noch für diesen Sommer die Vorlage eines nationalen Programms zur Verminderung der Treibhausgas-Emissionen angekündigte habe.

In der Geiselkrise auf den Südphilippinen haben Deutschland, Frankreich und Finnland Lösegeldzahlungen für die Freilassung ihrer entführten Staatsangehörigen erneut abgelehnt. Die drei Außenminister Joschka Fischer, Hubert Vedrine und Erkki Tuomioja erklärten am Donnerstag in Manila übereinstimmend, dies komme nicht in Frage.

Für die direkte Intervention von Bundesaußenminister Fischer beim philippinischen Staatspräsidenten Estrada zu Freilassung der Geiseln gibt es Präzedenzfälle. Zumeist aber wurde in solchen Fällen mündlich oder schriftlich Kontakt aufgenommen, um den Eindruck einer Einmischung in innere Angelegenheiten eines anderen Landes zu vermeiden.

Die Außenminister der sieben führenden Industriestaaten und Russlands (G-8) werden sich verstärkt für die Verhütung und Bewältigung von Konflikten und die weltweite Abrüstung einsetzen. So wollen die G-8-Staaten Initiativen gegen die unkontrollierte Verbreitung von Kleinwaffen und gegen den illegalen Diamantenhandel unterstützen, sagte Bundesaußenminister Joschka Fischer zum Abschluss des G-8-Außenministertreffens am Donnerstag im japanischen Miyazaki.

Es war ein demonstrativ gutes Zeichen, dass der deutsche Außenminister - und nicht nur er allein - auf die Philippinen gereist ist, um dem Geiseldrama ein Ende zu bereiten. Joschka Fischer und seine Kollegen aus Frankreich und Finnland, deren Länder von der Entführung durch die selbsternannten Rebellen der Gruppe Abu Sayyaf ebenfalls betroffen sind, mussten ja genau wissen, was das weckt: Hoffnung!

Von Stephan-Andreas Casdorff

Heilig ist Jerusalem für alle: Für die Juden ist sie die Stadt des Tempels und der Klagemauer, für die Christen der Ort des Todes und der Auferstehung Jesu, und für die Muslime der Platz, von dem Mohammed in den Himmel aufgefahren ist. Diese überragende religiöse Bedeutung für die drei monotheistischen Weltreligionen macht die 500 000-Einwohner-Stadt gleichzeitig zu einem politischen Brennpunkt.

Mit der Freilassung der letzten Geiseln und der Wahl eines neuen Präsidenten sind am Donnerstag die Hoffnungen auf ein Ende der Staatskrise auf den Fidschi-Inseln gestiegen. Knapp zwei Monate nach der Erstürmung des Parlaments ließen die Putschisten am Donnerstag ihre letzten 18 Geiseln frei, unter ihnen auch den abgesetzten Ministerpräsidenten Mahendra Chaudhry.

Ein US-Bundesrichter in Washington hat Iran zu Schmerzensgeld in Höhe von umgerechnet 650 Millionen Mark verurteilt. Die Summe soll den Familien von zwei US-Bürgern zugute kommen, die 1996 in Israel bei einem Selbstmordanschlag der radikal-islamischen Untergrundorganisation Hamas getötet wurden.

Auf nahezu einhellige Ablehnung ist die Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt Jesolo östlich von Venedig an Österreichs Rechtsaußen Jörg Haider gestoßen. In einer Fragestunde des Parlaments erklärte Ministerpräsident Giuliano Amato, dass es sich hierbei "um einen äußerst schwerwiegenden Vorgang" handle, der innerhalb des gesamten Vereinten Europas ein schlechtes Beispiel setze.

Von Werner Raith

EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen hat die Türkei ermuntert, die Reformen für die angestrebte Mitgliedschaft in der Europäischen Union zu beschleunigen. Nach einem Gespräch mit dem türkischen Außenminister Ismail Cem sagte Verheugen am Donnerstag in der zentralanatolischen Stadt Kayseri, die Zeit großer politischer Erklärungen zum Europa-Streben der Türkei sei vorbei.

Niemand soll sagen, er hätte es nicht kommen sehen: Hinweise auf eine Treibjagd, wie Wladimir Putin sie momentan gegen das Kapital veranstalten lässt, fanden sich bereits in seiner Jahresbotschaft, die viele Beobachter blauäugig interpretierten, weil sie sich partout vom Glauben an den unvermeidlichen Sieg des Guten in Russland nicht trennen mögen. Die katastrophale Fehleinschätzung des Reform- und Demokratiepotenzials von Boris Jelzin droht, sich im Falle Putins zu wiederholen.

Von Elke Windisch

Einen Tag vor der entscheidenden Abstimmung über die Steuerreform im Bundesrat hat die Bundesregierung ihre Anstrengungen verstärkt, unsichere Kantonisten auf ihre Seite zu ziehen. Bundeskanzler Schröder (SPD) traf in Berlin mit Vertretern der PDS Mecklenburg-Vorpommerns zusammen.

Wer privat für die Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter spenden möchte, sollte auf ein eigens dafür vorgesehenes Konto einzahlen. Das empfiehlt der Geschäftsführer des Bundesverbandes Information und Beratung für NS-Verfolgte, Lothar Evers.

Führende deutsche Wirtschaftsverbände machen Front gegen die mögliche Einführung einer entfernungsabhängigen Lkw-Maut auf Autobahnen. Der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT), der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der Verband der Automobilindustrie (VDA) kritisierten am Donnerstag, eine Straßengebühr von 25 Pfennig je Kilometer für Lastwagen sei eine schwere Belastung für die Wirtschaft.

Die Bundesregierung will sich nach den Worten der Grünen-Vorsitzenden Renate Künast verstärkt für eine Ächtung des Rechtsextremismus in Deutschland einsetzen. Im Südwestrundfunk forderte sie am Donnerstag zudem eine Verbesserung von Schutz und Betreuung der Opfer rechtsradikaler Gewalt.