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Thema

Extremismus in Brandenburg

Innenminister Woidke verbietet die aggressive Neonazi-Gruppe „Freie Kräfte Teltow-Fläming“ / Großrazzia der Polizei

Von Alexander Fröhlich

Rechtsextremisten vertreiben "NS-beeinflusste Kinderkleidung" im Internet. Der Verfassungsschutz beobachtet zunehmende "Propaganda-Aktivitäten". Sorgen bereiten auch jene Neonazis, die vor allem im Süden Brandenburgs nahezu sektenartig agieren.

Von Frank Jansen

Potsdam - Im Kampf gegen den Rechtsextremismus ist nach Ansicht von Innenminister Dietmar Woidke (SPD) und Verfassungsschutzchefin Winfriede Schreiber weiterhin eine hohe Wachsamkeit nötig. Zwar habe die verfassungsfeindliche NPD nicht wie erhofft von der Fusion mit der rechtsextremen DVU profitieren können, sagte Schreiber am Donnerstag in Potsdam.

Neuruppin – Der Fall hat wegen der erschreckenden Brutalität über die Grenzen Brandenburgs hinaus Entsetzen und zugleich eine Debatte über den Umgang mit Rechtsextremismus in Templin (Uckermark) ausgelöst. Heute wird nun der Prozess um den Mord an einem Obdachlosen im Juli 2008 teilweise neu aufgerollt.

Von Alexander Fröhlich

Bad Freienwalde - Nach dem Protest gegen Neonazi-Aufmärsche in Bernau und Eberswalde haben am Samstag auch in Bad Freienwalde Hunderte Menschen gegen einen Aufzug von Rechtsextremisten demonstriert. Anders als in Bernau vor zwei Wochen konnten die Anhänger der rechtsextremen Kameradschaft „Märkisch Oder Barnim“ in Bad Freienwalde aber wie geplant durch den Ort ziehen.

Zossen – Die Polizei hat noch keine konkreten Indizien, für die Initiative „Zossen zeigt Gesicht“ aber ist es ein misslungener Brandanschlag von Rechtsextremisten. Diese sollen in der Nacht zu Dienstag versucht haben, bengalisches Feuer über eine Mauer auf den dort stehenden Wagen eines Mitglieds der Initiative zu werfen, waren dabei aber laut Augenzeugen durch Hundegebell in der Nachbarschaft aufgeschreckt worden.

Elsterwerda - Mit einem Aktionstag „Bunt statt Grau“ soll in Elsterwerda am kommenden Samstag gegen einen für diesen Tag geplanten NPD-Aufmarsch protestiert werden. Dazu riefen Vereine, Initiativen und Vertreter der Stadt auf, wie das Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit ankündigte.

Zum Jahrestag der Bombardierung Potsdams 1945 am Mittwoch haben Neonazis in diesem Jahr in bislang kaum gekannten Ausmaß mobil gemacht. „Es wurde erkennbar mehr versucht, schon seit Monaten für diesen Termin zu mobilisieren“, teilte gestern der Verfassungsschutz des Landes Brandenburg auf PNN-Anfrage mit.

Neuruppin - Mit einem Demokratiefest hat Neuruppin am Samstag erneut ein Zeichen gegen den Rechtsextremismus gesetzt. Bis zu 2000 Menschen besuchten die Veranstaltung „Demokratie im Quadrat – schöner leben ohne Nazis“ in der Innenstadt, wie der Sprecher der Initiative „Neuruppin bleibt bunt“, Martin Osinski, am Sonntag bilanzierte.

Protest gegen Nazis. Die rechtsextreme Gefahr in Brandenburg bleibt weiterhin hoch. Nur die DVU schmilzt dahin wie Schnee in der Frühlingssonne, wie Verfassungsschützer sagen.

Potsdam - Die rechtsextreme Gefahr in Brandenburg bleibt hoch, doch sie verändert ihr Erscheinungsbild. Nachdem die DVU bei der Landtagswahl 2009 eine schwere Niederlage hinnehmen musste und nach zehn Jahren aus dem Parlament flog, „schmilzt sie dahin wie Schnee in der Frühlingssonne“, sagte die Chefin des Verfassungsschutzes, Winfriede Schreiber, am Freitag in Potsdam.

Von
  • Thorsten Metzner
  • Frank Jansen
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Die rechtsextreme Kriminalität in Brandenburg liegt weiterhin über dem Bundesdurchschnitt. Das geht aus dem Bericht hervor, den Brandenburgs Verfassungsschutz am Freitag vorgelegt hat. Der Bericht zeigt zudem, dass die rechte Szene ihr Gesicht verändert. Während die DVU sich langsam auflöst, legt die NPD zu.

Von
  • Frank Jansen
  • Thorsten Metzner

Potsdam/Zossen - Das Verhalten der Zossener Bürgermeisterin Michaela Schreiber und ihrer Listenvereinigung Plan B nach dem Brandanschlag auf das „Haus der Demokratie“ sorgt weiter für Kritik. Grünen-Landeschefin Annalena Baerbock warf Schreiber und Plan B am Mittwoch vor, der Bürgerinitiative „Zossen zeigt Gesicht“ Steine in den Weg zu legen und das Problem des Rechtsextremismus zu verharmlosen.

Zossen – Brandenburg ist deutschlandweit zum Vorbild im Kampf gegen Rechtsextremismus geworden, Aussetzer gibt es dennoch – zum Beispiel Zossen (Teltow-Fläming). Die Kritik an Bürgermeisterin Michaela Schreiber (Listenvereinigung Plan B) wird nach dem mutmaßlich rechtsextremistisch motivierten Brandanschlag auf das „Haus der Demokratie“ vor mehr als einer Woche daher immer schärfer.

Von Alexander Fröhlich

UPDATE Nach dem rechtsextremistischen Brandanschlag auf das "Haus der Demokratie“ in Zossen hat der bundesweite Verein "Gesicht zeigen!“ Bürgermeisterin Michaela Schreiber scharf angegriffen. Doch die weist die Vorwürfe entschieden zurück.

Von Alexander Fröhlich
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Bis auf die Grundmauern war das "Haus der Demokratie" in der Nacht zum 23. Januar abgebrannt. Ein 16-Jähriger hat den Brandanschlag in Zossen nun gestanden. Die Initiative "Zossen zeigt Gesicht" erhebt schwere Vorwürfe gegen Polizei und Bürgermeisterin.

Von Alexander Fröhlich

Berlin - Im Prozess gegen vier Rechtsextremisten, die im Juli in Friedrichshain einen Linken fast totgeprügelt haben sollen, könnte der jüngste Angeklagte von einem psychiatrischen Gutachten profitieren. Es sei nicht auszuschließen, dass bei Marcel B.

Von Frank Jansen
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