Bei einem parapsychologischen Thriller kann nichts schief gehen, sollte man meinen. Logik?
Alle Artikel in „Kultur“ vom 09.02.2000
Amerikaner in der midlife crisis - das machen derzeit manche Regisseure zum Thema. In American Beauty wirft der Brite Sam Mendes einen Blick auf Mittelstand und Suburbia und zeichnet - fein lavierend zwischen Melancholie und Komik - die Suche nach der verlorenen Jugend nach.
Anläßlich des kulturellen Widerstands gegen Haider hat sich der österreichische Autor Peter Handke mit dem ihm üblichen Sarkasmus in der italienischen Tageszeitung "Il Corriere della Sera" geäußert. Dabei verglich er die europäischen Reaktionen auf Österreich und den Boykott der EU mit dem Eingreifen im Kosovo-Konflikt: "Die Lösung lautet wahrscheinlich, dass die NATO Wien bombardiert, so, wie sie das mit Belgrad gemacht hat.
Die Verwechslung ist beabsichtigt: Wenn das Plakat einen Auftritt der "Philharmonischen Cellisten" zusammen mit Dieter Hildebrandt ankündigt, soll der Kartenkäufer natürlich an die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker denken. Mit denen haben die sechs Herren und ihr Programm "Vorsicht Klassik!
"Die feinen Totengräber" heißt der Erzählband, mit dem die gerade 25-jährige Angelika Mechtel die Öffentlichkeit zum ersten Mal auf sich aufmerksam machte. Das war 1968.
Das Moses Mendelssohn Zentrum (MMZ) in Potsdam schlägt Alarm: Die Haushaltssperre im Wissenschaftsministerium, die schon zu faktischen Kürzungen von 12 Prozent bis zur Jahresmitte geführt hat, beginnt die Arbeit des renommierten Instituts zu gefährden. Der Leiter des Zentrums, Julius Schoeps, wies vor der Presse in Potsdam gestern darauf hin, dass fast der gesamte bisher bewilligte Etat für Personalkosten genutzt werden müsse.
Gerard Mortier, der künstlerische Leiter der Salzburger Festspiele, sieht unter der neuen österreichischen Regierung keine Chance mehr, in Salzburg seine künstlerischen Vorstellungen zu verwirklichen. "Ich kann gegen diese ÖVP/FPÖ-Koalition nichts mehr durchsetzen", sagte er in einem Gespräch mit der Hamburger Wochenzeitung "DIE ZEIT".
Um einer Frau das Lächeln auszutreiben, genügt in der Regel ein Frosch. Ein jäher Sprung auf ihren entblößten Arm - nein, das malen wir uns nicht aus.
Das Hurrageschrei ist ausgeblieben, aber auch die "große Erleichterung" über die Brüsseler Entscheidung zur Buchpreisbindung. Das Ungeheuer ist besiegt, und sein kühnster Widersacher, Kulturminister Michael Naumann, steht da wie ein Drachentöter: Die Preisbindung in Deutschland und Österreich bleibt erhalten.
Jetzt wissen wir es endlich: Wer Marihuana bekämpft, ist ein Rassist. Denn die ersten Kampagnen gegen dieses umstrittene Genussmittel waren ein Vorwand konservativer weißer US-Bürger, gegen mexikanische Fremdarbeiter vorzugehen.
Ist dieser Film eine Liebeserklärung an die Stadt Havanna, an die Menschen, an das Leben dort? Der Titel suggeriert das ja, aber was sehen wir?
Da könnten die Berliner dem Jörg Haider auch noch dankbar sein. Das passt.
In Castrop-Rauxel ist die Welt zuende - da wo die Eingeborenen Vokuhila-Frisuren tragen und alles in blau-weiss erstrahltChristian Schröder Die Welt, in der Hans Pollak lebt, ist blau-weiß gestreift. Er schläft in blau-weißer Bettwäsche, trinkt seinen Morgenkaffee aus einer blau-weißen Tasse und sitzt den Großteil des Tages mit seinen Kumpels in einem Partykeller ab, der mit blau-weißen Postern tapeziert ist.
Wir haben Spezialisten gefragt: Regisseure, Produzenten, Kritiker, Förderer und Festival-Stammgäste aus dem In- und AuslandWie sieht die Berlinale der Zukunft aus? Was bleibt, was kommt?
Blues auf den Schultern - Gegen die Todesstrafe und mit Tom Hanks in der HauptrolleRalph Geisenhanslüke "Meine Bücher sind das literarische Äquivalent eines Big Mac mit einer großen Portion Pommes", sagt er von sich. Aber das macht auch satt.
Nach Helene Weigel im Berliner Ensemble die "Mutter" zu spielen, verlangte Mut und Selbstbewusstsein. Felicitas Ritsch stellte sich 1974 dieser Aufgabe in dem Stück von Brecht nach Maxim Gorki mit Achtung, aber ohne unterwürfige Rücksicht gegenüber dem großen Vorbild.
Selbst wenn wir es dürften, wie die Geschichte von "Tsatsiki, Mama und der Polizist" nun wirklich ausgeht, können wir nicht sagen. Denn die letzten zwanzig Minuten von Ella Lemhagens herzerwärmendem Kinder- und Erwachsenenfilm haben wir nur als vages Schillern durch den Schleier unserer Rührungstränen mitbekommen.
Eine groß angelegte Aufarbeitung des Golfkriegs. Anfangs Komödie, wird der Streifen zu einem Thriller und endet als Action-Film mit kitschig-moralischer LäuterungRalph Geisenhanslüke TV-Konsumenten kennen ihn als Arzt.
Hübsch ist dieser Film zweifellos, und auf einer Tourismusbörse - besser gesagt: Sextourismusbörse - wäre er bestens aufgehoben. Seht her, ruft uns der philippinische Regisseur Mel Chionglo zu, was für knackige junge Männer bei uns aufwachsen, die wir auch noch in eingeöltem Zustand präsentieren.