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Es war einer dieser auratischen Abende, an denen man hätte meinen können, das Leben sei schön - und die Welt in Wahrheit herzensgut. Oben, mit großem eisgrauen Lichthof, der Mond über dem Potsdamer Platz; unten der Strom der ewig Vergnügungswilligen und Schaulustigen, allesamt wie Ameisen so klein und zart und schwarz.

Die Telefone bei der Vermisstenstelle am Münchner Flughafen stehen nicht still. Etwa tausend Menschen haben sich seit Bekanntwerden der Brandkatastrophe verzweifelt an die zentrale deutsche Auskunftsstelle gewandt.

Medaillen wollte Sandra Schmitt sammeln - bei den alpinen Freestyle-Weltmeisterschaften in dieser Saison und bei den olympischen Winterspielen in Salt Lake City 2002. Bundestrainer Enno Thomas hatte ihr Großes zugetraut, schließlich hatte die 19-Jährige schon auf der Buckelpiste WM-Gold gewonnen.

"Eigentlich ist eine Standseilbahn die sicherste Seilbahn - sie kann nicht abstürzen", sagt Erik Wolf, Geschäftsführer des Fachverbandes der Seilbahnen Österreichs. Doch nach der Katastrophe von Kaprun lobt niemand mehr deren Sicherheit, sondern man fragt nur noch nach den Gefahren.

Von Ingo Bach

Die Gletscherbahn von Kaprun fährt den größten Teil der vier Kilometer langen Strecke als U-Bahn in einem eingleisigen Tunnel. Zwei Züge verkehren gegenläufig und können jeweils bis zu 180 Menschen transportieren.

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