Karl-Markus Michel ist gestorben, im Alter von 71 Jahren, gestern früh, im Krankenhaus, im Schlaf. Nicht zuhause, zwischen seinen Bildern, Grafiken und Büchern.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 15.11.2000
Der Intendant des Berliner Theaters des Westens, Elmar Ottenthal, hat nach seiner ersten Spielzeit eine positive Bilanz gezogen. Das von ihm mit Defiziten übernommene Haus habe sich stabilisiert, sagte Ottenthal.
Auf welches Theater in Berlin könnte man denn noch verzichten? Vielleicht, zum Beispiel, auf das Carrousel Theater an der Lichtenberger Parkaue?
Identität ist für einen Schauspieler eine Frage der Kosmetik. Er kneift die Augen zusammen und schmiert sich weiße Schminke auf die Backen.
Die beiden schienen ein bisschen gefährlich zu sein: Abweisendes Auftreten, harte Sprache und große Trinkfestigkeit wird den jungen Frauen bescheinigt. Und jetzt sitzen sie in ihren kuscheligen Wollpullis auf der Sofakante, trinken Wasser und Tomatensaft und schauen ein bisschen müde aus.
Er ist einer der berühmtesten Filmregisseure aller Zeiten und hat einige der berühmtesten Filmsequenzen aller Zeiten geschaffen. Doch auch von Alfred Hitchcock gibt es noch manch nahezu Unbekanntes.
Wie lange braucht es, bis man weiß, dass ein Film schlecht ist? Man schaut die Credits verheißungsvoll an - in diesem Fall versprechen sie die hochkarätigen Schauspieler Wesley Snipes, Anne Archer und Donald Sutherland -, man lässt sich angesichts des filmischen Settings genussvoll in den Kinosessel gleiten - jetzt wird die Snipes-Rolle als Bond-Kopie entwickelt, große Action, alles geht so glatt wie der geschüttelte Martini -, aber spätestens bei einem verunglückten Close-Up beschleicht einen der Verdacht, im falschen Film zu sitzen.
Die Wehrmachtsausstellung war vor allem durch die Recherchen des Historikers Bogdan Musial in die Kritik geraten. Der eher unauffällige und bescheidene Mitarbeiter des Deutschen Historischen Instituts in Warschau ist alles andere als einer, der aus politischen Gründen bereit wäre, die historische Schuld der Wehrmacht zu leugnen und rechtsradikalen Verharmlosern des Zweiten Weltkrieges nach dem Mund zu reden.
"Menschen am Sonntag", das war cinéma pauvre im radikalen Sinn des Wortes. Damals, 1929, mussten die Dreharbeiten immer wieder unterbrochen werden, weil das Geld fehlte.
In die Linienstraße wollten wir nicht: Schon der Name. Aber dann war die Überraschung groß, wähnte doch der Neu-Berliner die interessantesten Ausstellungsorte in der August- oder Sophienstraße (die Namen klingen besser).
Ein Krieg bleibt nie in dem Land, in welchem er ausbricht. In Beautiful People dringt der Bosnienkrieg nach London vor.
Die umstrittene Wehrmachtsausstellung des Hamburger Instituts für Sozialforschung wurde von 1995 bis zum Ausstellungsstopp vor einem Jahr in 27 deutschen und sechs österreichischen Städten gezeigt. Noch einmal 65 Städte - darunter New York - hatten Interesse angemeldet.
Vermutlich werden die Berliner ihren Kultursenator im Moment ebenso wenig verstehen wie einst die Trojaner ihren Hohepriester Laokoon: Da sind endlich die Millionen da, an denen bislang die Vertragsverlängerung von Staatsopernchef Daniel Barenboim gescheitert ist - und der Kultursenator mault, als sei die unerwartete Spende nichts anderes als ein Danaergeschenk. Einen Versuch, in Berliner Kulturhoheiten hineinzuregieren, wittert Christoph Stölzl in den dreieinhalb Millionen Mark, die der Bund jetzt für Barenboims Staatskapelle spendiert hat, und sieht die hauptstädtische Kulturhoheit bedroht.
Berlins Kultursenator Christoph Stölzl hat die Bundeshilfe für Daniel Barenboims Staatskapelle in Höhe von 3,5 Millionen Mark begrüßt. "Es ist eine Schwalbe des Frühlings kurz vor dem Winter, wenn der Bund von seiner bisher harten Haltung abrückt, dass ihn die Berliner Opern nichts angehen und dieses preußische Erbe allein Sache des Landes ist", sagte der parteilose Politiker am Mittwoch.
Eine Vergewaltigung. Brutal, wie sie im Kino nur sein kann.
Vor seinen Augen erschossen serbische Milizionäre seinen Vater und seinen Onkel. Wenige Augenblicke später entkam Bardhyl Hoti.
"Nur" 3,5 Millionen Zuschauer haben den ersten Teil der "Jahrestage" am Dienstag eingeschaltet. Eine so große Produktion - und ein so kleines Publikum.