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In praktisch jeder Sonntagsrede zum Thema „Internet: Segen oder Fluch?“ kommt ein ähnliches Ergebnis heraus: Viel Segen, ein bisschen Fluch, insgesamt kein Grund zur Besorgnis, wenn auch die Kinder nicht den ganzen Tag dran sitzen sollten, und die Verbreitung von pädophilem Sex.

Früher klagten die Mecklenburger, sie müssten noch die letzte Kartoffel in Berlin abliefern. Und in Sachsen oder Thüringen schimpften die Eigenheimbauer, dass noch der letzte Sack Zement in der Hauptstadt der DDR verschwindet.

Berlin ist ein schlechtes Beispiel, die Finanznot der Bundesländer darzustellen. Die Hauptstadt ist ein Sonderfall, sie leidet noch an ihrer einstigen Teilung und an ihren Pflichten als Hauptstadt.

Berlin hat über seine Verhältnisse gelebt – und das kräftig. Die Pleite ist nicht nur selbst verursacht, sondern schuldhaft herbeigeführt worden.

Berlin hat sich in den neunziger Jahren gegen alle Haushaltsregeln versündigt, und es waren keineswegs nur die Vereinigungslasten, welche die Verschuldung in nur zwölf Jahren von 16 auf fünfzig Milliarden Euro steigen ließen. Dafür wird es noch lange büßen.