Um 15 Uhr lässt die FDP die Bombe platzen und sagt: Gauck muss es werden. Prompt schlägt die Union zurück: Mit uns nicht! Kurz liegt ein Hauch von Koalitionsbruch in der Luft. Aber dann hat Angela Merkel eine Idee.
Alle Artikel in „Politik“ vom 19.02.2012
Das Amt des Bundespräsidenten soll überparteilich sein. Auch Angela Merkel wollte einen solchen Kandidaten. Aber warum ist die Kandidatenfindung nicht überparteilich?

Die Piratenpartei legt in der Wählergunst weiter zu und steht laut einer Umfrage inzwischen bei neun Prozent. Und auch die Bundespräsidentenwahl könnten die Piraten nutzen, um sich weiter zu profilieren.

Die iranische Regierung ist dem von der EU geplanten Öl-Embargo zuvorgekommen und hat ihrerseits Lieferungen eingestellt. US-General Dempsey hat derweil vor einem Militärschlag gegen den Iran gewarnt.

Als Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde hat Joachim Gauck im Jahr 1997 eine falsche Auskunft über die Beschäftigung von ehemaligen Stasi-Angehörigen gegeben - und zwar gegenüber der Bundesregierung, die ihrerseits eine Anfrage der PDS zu beantworten hatte.

Falsche Verdächtigungen haben den guten Ruf der Familien zerstört, die Öffentlichkeit weiß nichts vom täglichen Kampf der Hinterbliebenen. Und dann tritt auch noch der Bundespräsident zurück, dem sie vertraut haben. Was haben die Angehörigen durchgemacht?
Angeblich ergebnisoffen haben die Hinterzimmergespräche zur Wulff-Nachfolge begonnen. Es gibt zahlreiche potenzielle Staatsoberhäupter – doch die meisten scheiden rasch auch wieder aus.

Harald Martenstein sagt: "Ich trete zurück." Es war ihm ein Herzensbedürfnis, Kolumnen über Christian Wulff zu schreiben, aber das ist nun vorbei. Denn die vielen Vorteile, die Wulff sich verschafft hat, haben Martensteins Familie verletzt.
Bettina Wulff stand für ein modernes Familienbild – Kinderlachen im Schloss Bellevue ist wohl erst mal Geschichte.

Christian Wulff habe "sehr viel für die Integration getan" und sich "Respekt verdient", sagen Vertreter muslimischer Verbände. Mancher bedauert den Rücktritt Wulffs, der eine "politische Integrationsfigur" gewesen sei.