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Alexander von Humboldt nahm kein Blatt vor den Mund, als er vor zweihundert Jahren auf der Sklaveninsel Kuba Station machte: "Was ein einzelner Plantagenbesitzer verschwelgt, davon können hundert Sklaven leben!", wetterte er und verkündete, "alle Menschen sind gleichmäßig zur Freiheit bestimmt".

Von Philipp Lichterbeck

BONN (uhl/HB). Nach Auffassung des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesfinanzministerium ist die von der rot-grünen Koalition beabsichtigte Differenzierung der Steuersätze für Unternehmen in Höhe von 25 Prozent und für persönliche Einkommen in Höhe von 48,5 Prozent "kein geeigneter Weg, Beschäftigung und Wachstum zu fördern".

Jeder Krieg kostet eine Menge Geld - auch ein Handelskrieg, wie ihn die Europäische Union und die Vereinigten Staaten führen. Was da geschieht, ist eine absurde Vernichtung von knappem Wohlstand.

Von Jobst-Hinrich Wiskow

Amerikanische Urlauber können es sich diesen Sommer in Europa richtig gut gehen lassen. Gehobene Restaurants sind mit jenen Touristen gefüllt, die bisher preiswerte Bistros bevorzugten.

Überraschungen waren eigentlich nicht zu erwarten, als sich letzte Woche gut zwei Dutzend Menschen trafen, um über einen Mann zu diskutieren, der gern als das "Gedächtnis Mecklenburgs" bezeichnet wird: Uwe Johnson, geboren am 20. Juli 1934 im pommerschen Cammin und gestorben in England mit noch nicht 50 Jahren.

Es ist eine harte Zeit. Arbeiter werden als Ware und Arbeitsinstrumente behandelt, Privatunternehmer regieren gottähnlich.

Von Dr. Bodo Mrozek

Ein linker Politiker verspricht, Steuern und Sozialabgaben zu senken, und vollzieht damit einen Kurswechsel nach rechts. Der bisherige Wohlfahrtsstaat funktioniere nicht mehr, warnt er.

Die Inszenierung beginnt schon im Flur. Mal sieht man "Superstar Goethe" ans Kreuz genagelt, mal erkennt man ihn auf dem "WeimarRommé" oder auf verstaubten Buchdeckeln der Minibibliothek wieder.

Noch bevor Elf Aquitaine kürzlich sein Angebot für den Rivalen Total-Fina abgab, ging ein Witz in der Ölbranche um. Wie kann man eine große französische Ölfirma für einen Apfel und ein Ei kaufen?

Dem "Jedermann" von Hugo von Hofmannsthal - mit dem deutschen Schauspielstar Ulrich Tukur als neuem Titelhelden - galt am Sonnabend traditionsgemäß die erste Theater-Vorstellung der diesjährigen Salzburger Festspiele. An seiner Seite debütierte Dörte Lyssewski in der Rolle der Buhlschaft am Salzburger Domplatz.

Eine gigantische Künstlerkarawane rumpelt durch Europa: sieben Sattelschlepper, tonnenschwere Actros-Daimler, ein Haufen Festspiel-Vagabunden. Die Russen kommen!

Schon während der Ouvertüre tauschen der Prinz Don Ramiro und sein Diener Dandini die Kleider, um mit ihrem Kleinwagen auf Brautschau zu gehen. Sie treffen zunächst auf Clorinda und Tisbe, zwei aufgetakelte Fregatten, denen die große Liebe egal ist, wenn nur die Kasse stimmt.

Von Uwe Friedrich

GUADALAJARA . Als alles geschafft ist, der Schiedsrichter nach vier Toren für Brasilien und keinem für die Deutschen endlich abpfeift, greift Erich Ribbeck zum Jackett, hakelt den Daumen durch den Anhänger, schultert es und verschwindet.

Von Michael Rosentritt

Berlin hätte früher ganz selbstverständlich in einer Ausstellung über Barockarchitektur Berücksichtigung gefunden. Das Stadtschloß der Hohenzollern war eine der bedeutendsten Leistungen nördlich der Alpen.

Von Bernhard Schulz

Mit solchen Tugenden räumen die sieben Künstler vom Projektraum gründlich auf. Ihr Buffet: ein "Gemälde" aus Taco-Chips, Skulpturen aus gekochten Eiern, darüber Mobiles aus blauen Trauben, ein Halbrelief mit echten - riechenden!

Zugegeben, alt und ein bißchen muffig sind sie geworden, auch ihre eingebaute Belüftung hat nie richtig funktioniert. Und trotzdem haben wir sie liebgewonnen, die graugrünen, kuschlig-weichen Sessel in den Kammerspielen des Deutschen Theaters.

Seit den Störungen beim Bundeswehr-Gelöbnis ist der Streit um die Bannmeile wieder entflammt. Zu den zahlreichen Politikern aus den Reihen der Union, die eine Sicherheitszone um den Bundestag ähnlich wie in Bonn fordern, gesellte sich am Sonntag der Justitiar der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Bötsch.

FÜRSTENWALDE . Für den echten Fan der Mark hat das "Haus Brandenburg", das am Sonntag in Fürstenwalde eröffnet wurde, alles parat: eine Krawatte in den Landesfarben (22 Mark), eine Parkscheibe mit Adler-Wappen (80 Pfennige) und natürlich die obligatorische Brandenburg-Standarte für den Schrebergarten, die zum Schnäppchen-Preis von 15 Mark für jedermann zu haben ist.

Von Thorsten Metzner

Jedem, der während der U-Bahn-Fahrt auf der Linie 2 zwischen Bülowstraße und Gleisdreieck aus dem Fenster guckt, fällt der langgestreckte, weiß-gelbe Bau ins Auge. Fast glaubt man ihn mit Händen greifen zu können, so nahe rückt die südliche Gebäudeecke an die Hochbahn heran.

So klang wahres Herrscherlob: "Die schnellen Segel bläht mit leisem Beben sanfter Südost. Nun treibt er mich an, ausgreifenden Schrittes zur Höhe zu eilen, wo Europas ragender Leuchtturm hell erblinkt: wo König Karl seinen mächtigen Namen bis an die Sterne verbreitet.