In unserem Flur hängt ein hübsch kolorierter Panoramaplan der neuen Berliner Mitte - der besseren Orientierung in der unbekannten Umgebung wegen. Dieser Plan hat schon viele guten Dienste geleistet, etwa bei der Frage, wo um alles in der Welt das Palais am Festungsgraben sich befindet.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 25.10.2000
Eva Wagner-Pasquier hat ihre Bewerbung für die Bayreuther Festspiele zurückgezogen. Den Ausschlag für diese Entscheidung gab, wie der Tagesspiegel erfuhr, die anhaltende Planungsunsicherheit.
Als der amerikanische Western schon in der Abendsonne verdämmerte, brachte Sam Peckinpah das Genre noch einmal zum Leuchten. In Convoy (1978) erzählt er so kraftvoll von Freiheit, Widerstand und Abenteuer wie zu John Fords besten Zeiten - nur dass seine Cowboys Trucks besitzen.
Wer sich in Deutschland mit Sprache beschäftigen will, kommt nach wie vor nicht darum herum, sich um die Große Rechtschreibungsreform und um die kleine Reform der Reform und um die Reformverweigerer zu kümmern. Wem Sprache wichtig ist, dem kann Schreibung nicht völlig unwichtig sein.
"Heute ist ein wichtiger Tag in meinem Leben", sagt Simon Wiesenthal auf dem Judenplatz im Zentrum von Wien. Seit 55 Jahren, so der 90-jährige Gründer des Jüdischen Dokumentationszentrums, habe er sich für das Nichtvergessen der Verbrechen des Nationalsozialismus eingesetzt.
Schauspielerin, Drehbuchautorin, Regisseurin und Filmrestauratorin war Marie Epstein - und dennoch ist sie hierzulande fast unbekannt. Einerseits weil sie im Schatten berühmter Männer stand, wie jenem des Avantgardisten Jean Epstein oder dem des Cinémathèque-Française-Gründers Henri Langlois; andererseits weil ihre Filme in Deutschland kaum gezeigt werden.
Ob sie wieder dabei sind? Noch ist unklar, wie die Autonomen mit der Demonstration am 9.
Schrecklich war das Jahr 68/69 in Rom. Man spricht vom "Dreikaiserjahr", streng genommen sogar vom "Vierkaiserjahr", wenn man Vespasian mitrechnet, der dem Chaos ein Ende setzte.
Die Berliner Akademie der Künste richtet eine neue Sammlung Kalligraphie ein, die Hans-Joachim Burgert, einer der bedeutendsten Schriftkunstexperten Deutschlands, international anlegen will. Die Berliner Sammlung, die mit einer ersten Ausstellung "Ludus Scribendi" nun an die Öffentlichkeit geht, bietet den Spielarten der Schriftkunst erstmals ein breites Forum.
Ein Sinnbild für die neue Republik, Symbol für das wieder vereinte Deutschland sollte es sein, zugleich Blickfang für die auf das Kanzleramt gerichteten Kameras. Mit Eduardo Chillidas fünfeinhalb Meter hoher Skulptur "Berlin", die gestern von Bundeskanzler Schröder im Ehrenhof seines künftigen Amtssitzes enthüllt wurde, hat man die ideale Skulptur für alle drei Funktionen gefunden: kantige, kraftvolle Formen für den neuen Geist, zwei einander zustrebende abstrahierte Hände und ein rostigroter Kontrapunkt zur geschwungenen hellen Fassade des Kanzleramts.
Da sitzen sie nun und können nicht anders: Die Deutsche Orchestervereinigung, die Gewerkschaft der Musiker, hatte zu einer Pressekonferenz in Sachen "Berliner Bühnenstrukturreform" geladen und forderte - nein, nicht den Erhalt des Status Quo, sondern Gehaltserhöhungen für Musiker der Deutschen und der Staatsoper, die Wiedereinstellung der Musiker des Theaters des Westens und eine Rücknahme der Verkleinerungspläne für das Rundfunk-Sinfonieorchester. Theoretisch ist man verhandlungsbereit - aber der geplante Abbau von bis zu 149 Orchester-Planstellen in Berlin wird kategorisch abgelehnt.
Die Zahl war gigantisch: 350 000 Demonstranten zogen am 8. November 1992 durch Berlin, um gegen die explosionsartige Zunahme fremdenfeindlicher Gewalt zu protestieren.
Um zwölf Uhr mittags meldet sich niemand. Aber kurz vor zwei hat das Leben im Organisationsbüro zur Vorbereitung der Demonstration am 9.