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Der Tod ist ihr wieder ein fahler Gesell: Nach der "Winterreise", nach Schuberts Mondnächten und Hugo Wolfs morbiden Liedern bringt Christine Schäfer Ausschnitte aus ihrem Purcell-Crumb-Konzeptalbum und Trauergesänge von Richard Strauss in die Staatsoper mit. Und wieder ist die Melancholie eine Schwester der Koketterie, wieder überführt Schäfer jegliche Schwermut in den Schwebezustand des Staunens.

Von Christiane Peitz

Wenn Giuseppe Verdi hätte abstimmen müssen über einen Pro-Reli-Gesetzesentwurf, er hätte sein Kreuz wohl bei "Nein" gemacht. Dem institutionalisierten Glauben stand der Maestro zwiegespalten gegenüber – und vielleicht passen seine "Quattro pezzi sacri" ja deshalb so gut in diesen Berliner 1.-Mai-Abend.

Tschaikowskys romantische Tragödie Eugen Onegin über eine verzweifelte, weil verlorene Liebe, war 1996 die erste Premiere Götz Friedrichs in 16 Jahren, die vom Publikum nicht mit Buh-Rufen bedacht wurde. Sie ist ja auch ein sanfter, schöner Traum in Weiß.

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