Was ist der Unterschied zwischen Wanderern und Einwanderern? Die Einen schultern irgendwann ihren Rucksack und ziehen weiter.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 02.03.2000
Eigentlich ist das Pro-und-Contra-Gezeter, das auch in der zweiten Vorstellung von Verdis "Nabucco" noch einmal losbrach, ja ein gutes Zeichen: Mit ihren wippenden Stacheln treffen die Hornissen-Höflinge der fiesen Babylonier-Prinzessin Abigaille auch über die aufgeheizte Premierenstimmung noch ins Schwarze und sorgen zumindest dafür, dass jeder im Publikum sich Gedanken macht, auf welcher Seite der Operngänger er nun selber steht. Für diejenigen, die schon beim "Troubadour" genauso entschieden haben, dass die Neuenfels-Verdis nicht die Art Oper sind, die sie sehen wollen, hält der freie Markt eine Alternative bereit: Die Schlesische Staatsoper Bytom (ehemals als Beuthen bekannt) bietet am Donnerstag im Konzerthaus einen Gegen-"Nabucco": Mit Bühnenbild und Kostümen - sogar von einem Verantwortlichen für Regie ist die Rede -, aber garantiert ohne freche Zutaten, die von Stimmspektakel und Gefangenenchor-Melodienseligkeit ablenken könnten (9.
Er sitzt, schmale Schultern, wippende Füße, auf einem Barhocker und liest vor. Seine helle Stimme hat den etwas aufgeregten Tonfall eines jungen Mannes, der Freunden eine unglaubliche Geschichte erzählen will.
Größere Gegensätze wird man in einem Konzertprogramm schwerlich finden. Arnold Schönbergs expressivem Streichsextett "Verklärte Nacht" stellte Andreas Bräutigam, Primarius des Ensembles UnitedBerlin, die "Shaker Loops" von John Adams voran.
Vor vielen Jahren schon träumte Pina Bausch davon, wie es wohl wäre, wenn sie und ihre Tänzer - inzwischen alt geworden - noch immer die gleichen Stücke spielten. Was würde sich ändern jenseits der 60?
Russische Medien übergingen den Hilferuf weitgehend mit Schweigen. Die Sache ist auch peinlich genug.
2000 Gipsstäbe im Fischgrätmuster: Der Hamburger Bahnhof hat Walter de Marias Bodenskulptur ausgelegtNicola Kuhn "Ich glaube nicht, dass die Kunst es mit der Natur aufnehmen kann," schrieb vor genau vierzig Jahre Walter de Maria. "Stelle die besten Arbeiten, die du kennst, neben den Grand Canyon, die Niagara-Wasserfälle, die Red Woods.
Ob das ein schlechtes Vorzeichen war? Bei der Anhörung des Unterausschusses Theater im Berliner Abgeordnetenhaus zum Etatentwurf 2000 der Kulturverwaltung waren zeitweise mehr Intendanten im Raum als Stühle.
Ein Schrein mit kitschigbunten Trommelsäulen. Darin bewegte Bilder, die auf- und abwandern - schon findet sich der Besucher auf den Knien wieder, unversehens einen weinenden Breschnew anbetend.