Der Berliner Lyriker, Erzähler und Dramatiker Volker Braun erhält in diesem Jahr den mit 60 000 DM dotierten Georg-Büchner-Preis. Die Jury der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung traf die Entscheidung bei ihrer Frühjahrstagung in Krakau.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 31.03.2000
Kultur: Die Autorin verbindet in bester schwedischer Krimitradition Spannung mit Gesellschaftskritik
Christina Furhage ist tot. Im Rohbau eines Sportstadions ist die Chefin des Schwedischen Olympiakomitees einem Sprengstoffattentat zum Opfer gefallen.
Heute An Seinem 185. Geburtstag wiederhole ich einen Aufruf, sein Denkmal aus dem Versteck im Tiergarten herauszuholen und wieder vor den Reichs-, heute Bundestag, zu stellen.
Als die Mutter überraschend stirbt, sollen Bo und Prosper voneinander getrennt werden. Esther, die Schwester der Mutter, ist sich mit ihrem Mann darin einig, nur den kleinen Bo bei sich aufnehmen zu wollen.
Kein Hochglanzpapier, kein Foodstyling und keine Anleitungen von Schritt eins bis zehn: Alice Vollenweiders in knallrotes Leinen gebundener Salto-Band über die Küche der Toscana ist eine prosaische Angelegenheit mit eigener Verführungskraft. Wie viele Bücher über das Essen ist auch dieses in hohem Maß Fiktion.
Das Thema "Next Sex" steht im Zentrum des Festivals für Kunst und Computertechnologie "Ars Electronica" vom 2. bis 7.
Es gibt Kunstbücher zum Anschauen und solche zum Lesen. Manchmal reichen die Abbildungen an das originale Kunstwerk heran, manchmal vermitteln sie nur einen vagen Eindruck.
Was bleibt von einem Theaterbesuch? Die Erinnerung an das Gesehene und das Programmheft.
Gewalt, Horror und Rockmusik im Outback: So debütierte der junge Australier Venero Armanno letzten Herbst im deutschen Sprachraum. Mit "Am anderen Ende der Welt" transponierte er atemberaubend das Horrorgenre ins Literarische.
Der Kant-Kongress in Berlin, der gestern unter großer internationaler Beteiligung zu Ende ging, wird von den Veranstaltern als Erfolg gewertet. Neben über 800 angemeldeten Teilnehmern aus aller Welt konnte man 300 Tagesgäste beim Kongress begrüßen.
Dieter Hoffmann-Axthelm hat ein Denkmalschutz-Gutachten für die Grünen erstellt: eine erregte Diskussion in BerlinNikolaus Bernau Das muß man dem Stadtplaner Dieter Hoffmann-Axthelm lassen: Er kann polarisieren. Die Bundestagsvizepräsidentin und bündnisgrüne Abgeordnete Antje Vollmer hatte zur ersten Anhörung über Denkmalpflegefragen in der Geschichte des Parlaments in den Reichstag geladen.
Als Fotograf bewegte er sich in Welten, die miteinander kaum etwas zu tun hatten. Der Züricher Künstler Jakob Tuggener (1904-1988), auch als Maler und Stummfilmer tätig, hatte ein Faible für bäuerliche Szenen, für High-Society-Empfänge und industrielles Ambiente.
Kultur: Nicht Fisch, nicht Fleisch - Der italienische Elektronik-Künstler zu Gast bei Rafael Vostell
Das digitale Zeitalter beruht auf dem Binärcode. Er kennt nur zwei Zustände: O und 1, Ja oder Nein, An oder Aus.
Über uns das Blockade-Flugzeug im ewigen Landeversuch. "Headquarters Berlin Infantry Brigade" steht an der Wand.
Hund Eddie hat einen, Kater Alabaster und das Schweinemädchen Babette auch, Ente Erika nicht: Unter ihren Federn ist kein Bauchnabel zu finden. Babette, Eddie und Alabaster rätseln, wozu ein Bauchnabel da ist.
Dokumentarisches gibt es im Keller der Galerie zu sehen. Der im Jahr des Mauerbaus in Karl-Marx-Stadt geborene Florian Merkel, der "seine großen Erfolge" (so der Titel einer Einzelausstellung von 1995) mit farbigen Fotoinszenierungen feierte, demonstriert dort mit einer Diaprojektion seine zwischen 1996 und 2000 entstandenen "Deutschlandansichten": eine prosaische Seite seiner Arbeit.
"Wüste Bilder" sagte einmal die Übersetzerin von Pierre Klossowski bei Rowohlt, als sie seine Bilder sah. Klossowski gefiel das Wort so gut, dass er es immer wieder vor sich hinsprach.
Jürgen Schitthelm, Direktor der Schaubühne am Lehniner Platz: Nele Hertling und ich haben alles dafür getan, den Regierenden Bürgermeister für Christoph Stölzl zu begeistern. Stölzl, über die Grenzen Berlins hinaus bekannt, ist ein ungeheuer engagierter Kenner der Szene, ein hochgebildeter und musischer Mensch.
Immer wieder wechselte Morandi geduldig auf dem Arbeitstisch wie auf einer Bühne das Arrangement seiner Vasen, Kannen, Büchsen, Flaschen und führte mit ihnen einen stummen Dialog. Er wollte auf den Grund des hartnäckigen Daseins der sichtbaren Dinge, ihrer Mitteilungsverweigerung und Isolation kommen.
Das Wolfskind aus dem Aveyron hat eine Lebensgemeinschaft mit anderen Menschen nicht gekannt, als man es im Jahre 1800 in Südfrankreich fing und wurde nach der Untersuchung durch Experten zu einem hoffnungslosen Fall erklärt. Nur ein junger Arzt namens Itard hielt den Jungen für entwicklungsfähig und bewies, dass er bis zu einer gewissen Grenze zivilisierbar war, indem er ihn bei sich aufnahm und ihn lehrte, ein Kind zu sein.
EineMoritz Schuller Wie gemütlich ist das neue deutsche Parlament? Gar nicht, meinte der Bauhistoriker Michael Cullen, "kalt und abweisend" sei es und so wenig "wohnlich", dass sich die Bewohner dort nie lange aufhalten würden.
Das Buch war besser, sagt der Bildungsbürger am liebsten, wenn er sich aus dem Kinosessel erhebt. Oft genug ist es so: Isabel Allendes "Geisterhaus", mit großem Aufwand von Bille August ins Kino gebracht, war eine Enttäuschung, wie auch Claude Chabrols Flaubert-Verfilmung "Madame Bovary" oder die Thomas-Brussig-Adaption "Helden wie wir".