Er war ein begnadeter Kritiker, ein herausragender Stilist und ein genialer Redakteur. "Du warst der Vater von vielen", schrieb Kurt Tucholsky über seinen Mentor Siegfried Jacobsohn.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 10.03.2000
Der Ilmenauer Verlag für Tourismus, Grünes Herz, wird in diesem Jahr mit 14 neuen Editionen aufwarten. Neben Wander- und Freizeitkarten werde dazu auch der Bild-Text-Band "Faszination Südamerika" gehören, sagte Verlagsleiter Lutz Gebhardt jetzt in Ilmtal.
Die neu eröffnete Galerie von Juliane Wellerdiek in Berlin-Mitte beschränkt sich auf architekturbezogene Kunstkonzepte und verfolgt die Arbeit von Künstlern, die ihre Vorstellungen in Modellen repräsentieren. Sie zielen weniger darauf ab, den schwierigen, aber lukurativen Markt der "Kunst-am-Bau" zu beliefern.
Es regnet, nachts, immerzu. Schwarze Schauer bestimmen die Szenerie von Neil Jordan "Das Ende einer Affäre".
Überall mischen sie mit. Nirgends ist ihre Rolle klar.
Schlägt das Imperium zurück? Vor einem Jahr begab sich die "Akademie Isotrop", jener Zusammenschluss von Hamburger Künstlern, Musikern, Autoren, der sich abseits der Zwänge und Vereinnahmungen der Institution "Kunst" positioniert, auf das Terrain des Kommerziellen und stellte seine Produktion bei Contemporary Fine Arts vor.
Wenn sich im Lauf der Jahre die ungelesenen Bücher zu immer höheren Bergen türmen, ist es ein kleines Glücksgefühl, einen Band von 100 Seiten inklusive Vorwort in zehn Minuten zu bezwingen. Wieder einen Titel abgetragen, denkt man, und hat von Felix Philipp Ingolds Sammlung russischer Einzeiler wahrscheinlich doch nicht viel verstanden.
Der Vater flieht vor seinem sechzigsten Geburtstag. Er weiß nicht, ob er als Künstler noch erfolgreich sein kann, und es plagt ihn noch ein zweites Problem: Er hat seiner zwölfjährigen Tochter Fanny einen Hund versprochen, obwohl er für Tiere nichts übrig hat.
Oh Täler weit, oh Höhen! Majestätisch liegt der Bergsee da, baumumstanden und eingekeilt zwischen Gebirgszügen, auf deren Spitzen der Schnee glitzert.
Ein Schädel taucht aus Druckerschwärze auf und schwingt die Geißel des Todes, als hätten wir es mit einer mittelalterlichen Apokalypse zu tun. Dabei hat Käthe Kollwitz die Holzschnitt-Serie "Hunger" im Jahre 1925 in Berlin geschaffen, als der Erste Weltkrieg schon weit zurück lag, die Weimarer Republik gerade die Künste zum Blühen brachte und der politische Umschlag zu Wirtschaftskrise und fataler Arbeitslosigkeit nur erahnbar war.
Die bronzenen Jünglinge, welche derzeit in der noblen Rotunde des Alten Museums von der Antikensammlung in einer Sonderausstellung zusammengestellt sind, sahen mit Gunst auf die versammelten edel gewandete Menge herab: Ihr Haus, und die Museumsinsel insgesamt, wurde unter den Schutz der Unesco gestellt. Und damit, wie ihr Generalsekretär Koichiro Matsuura, wurden die in den hundert Jahren zwischen 1830 und 1930 nach Plänen von Schinkel, Stüler, Strack, Ihne, Messel und Hoffmann entstandenen fünf Museumsgebäude, zum Genossen der Pyramiden, der großen Mauer, des Grand Canyon - und der mythischen Stammmutter "Lucy", deren fossilierte Knochen in Berlin hat am Freitag die Aufnahme der Museumsinsel als "Berlinische Akropolis" in die Unesco-Welterbeliste gefeiert.
Die Paarungsrituale geschlechtsreifer Großstädter - das Thema scheint mitsamt seiner Idiotien und Hysterien längst ausbuchstabiert, und doch reizt es die Choreographen immer aufs Neue. "Intervista" nennt Sommer Ulrickson ihr Tanzstück, das in San Francisco entstand und nun in den Berliner Sophiensälen zu sehen ist.
Es ist lange her, da gab es in der deutschen Literatur einen mit dem unsäglichen Namen Abschaffel. Beruf Angestellter, als solcher lebensuntauglich und neurotisch.
Kein alltägliches Geschirr, das "Lustgeschirr" für Verliebte. Die weißen muschelförmigen Porzellanschüsseln sollen zum erotischen Mahl anregen.
Es fällt leicht, fünf Schriftsteller aus Portugal zu nennen; aber bildende Künstler fallen einem außer Pedro Cabrita Reis nicht ein. Er verdankt seine Sichtbarkeit den beiden Kuratoren Christos Joachimides und Norman Rosenthal, die ihn 1991 an der Großausstellung "Metropolis" im Berliner Gropius-Bau beteiligten.
Fotografie, lautet ein gängiges Vorurteil, bildet die Wirklichkeit ab. Wahr ist: Fotografie zeigt die Wirklichkeit, die der Fotograf herstellt.
"Soweit sie es können", verfügte der Lübecker Steuersenator Thomas Johann Heinrich Mann Ende Juni 1891 in seinem Testament, "ist den Neigungen meines ältesten Sohnes zu einer s.g.
Ein Treppenhaus Marke DEGEWO, dann ein Hausflur mit grün changierenden Kacheln, einem Fahrrad, Briefkästen, hölzernem Treppengeländer oder auch ein langgestreckter Korridor mit rotem Teppich und einer ganzen Reihe von Türen zu beiden Seiten: Solche Motive, kreisrund im Ausschnitt, sehen mit ihrer verzerrten Fischauge-Perspektive aus, wie durch einen Türspion beobachtet.Doch nein, diese knapp einen Meter großen, auf Fotopapier belichteten Bilder (jeweils 6000 Mark) sind keine Fotos, obgleich eine gewisse Ähnlichkeit durchaus vorhanden ist.
Es ist bekannt, wie sorgfältig Wim Wenders in seinen Filmen an einer homogenen Musik arbeitet. Für "The Million Dollar Hotel" wurde eigens eine Band formiert, die "Million Dollar Hotel Band".