Monumental langsam stimmen Rias-Kammerchor und Akademie für Alte Musik den Eingangschor der Mätthauspassion an: "Kommt, ihr Schwestern, helft mir klagen". Wenn das in dem Tempo weitergeht, kommen wir unter vier Stunden nicht wieder aus dem Konzerthaus.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 26.03.2000
Am liebsten lacht man im Theater naturgemäß über das Theater. Natürlich nur, wenn der Boulevard die Balance halten kann zwischen schenkelklopfendem Schwank und hintersinniger Blödelei, wenn die Posse ohne Peinlichkeit auskommt und das Komische nicht zum Krampf wird.
Adolf Reichwein gilt als einer der wichtigsten Köpfe im Kreisauer Kreis. Er wurde das Opfer einer Denunziation, nachdem er gemeinsam mit Julius Leber in Verhandlungen mit kommunistischen Widerstandskämpfern versuchte, aus dem nationalkonservativen Widerstand ohne Volk einen Widerstand aus dem und mit dem Volk zu machen.
Thomas Kunze beginnt seine Biografie mit einer Beschreibung der Hinrichtungsszene des Ehepaars Ceausescu Ende 1989. Es ist die im Westen wohl bekannteste Szene aus dem Leben der beiden Diktatoren.
Hat Heinrich Böll mit seiner Erzählung "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" einen agitatorischen Text geschrieben, der Gute von Bösen sauber trennt? Margarethe von Trottas Bühnenbearbeitung hinterlässt in der Aufführung des carrousel-Theaters diesen Eindruck.
Gerne bringt Michael Gielen Auseinanderstrebendes zusammen, diesmal, mit dem Berliner Sinfonie-Orchester, Stücke von Wolfgang Rihm und Robert Schumann. Der Romantiker faszinierte den Neutöner schon immer: durch seinen sich selbst gefährdenden Drang, Zersplittert-Fragmentarisches zu wagen.
Seit Mitte der neunziger Jahre konzertiert das Hugo-Wolff-Quartett aus Wien international mit großem Erfolg. Der erste Geiger kommt aus Korea, die Mitspieler aus der Schweiz, Österreich und Kasachstan, ihre Weltmusik ist die klassische Streichquartettkunst.
Schon einmal gastierte Vincent Dunoyer mit einem Soloprogramm in Berlin. Da hatten Koryphäen wie Anne Teresa De Keersmaeker und Steve Paxton eigens für ihn choreographiert.
In "Der Raub der Sabinerinnen" geht es um das Stück "Der Raub der Sabinerinnen", und auch wenn man meinen könnte, das sei wenig einfallsreich, so war es für die Premierenaufführung im Theater am Kurfürstendamm ganz treffend. Hans Teuscher avancierte in dem Schwank als sächsischer Theaterdirektor zum Publikumsliebling.
Der Tod hat viele Gesichter. Er kann einen Menschen in ein leblos daliegendes Kleiderbündel, in eine verkohlte Gliederpuppe oder in ein steif unter eine Laterne baumelndes Gespenst verwandeln.