Zweimal Ostdeutschland: Einem vergessenen Regisseur widmet sich das Filmmuseum Potsdam am Mittwoch - Artur Pohl (1900-1970), der heute fast nur noch bekannt ist wegen "Spielbankaffäre". Damit versuchte die DEFA, Unterhaltungskino mit propagandistischen Untertönen zu machen - da der Westen dann aber doch zu verlockend wirkte, kam der in Farbe und Cinemascope gedrehte Film nur in Normalformat und Schwarzweiß in die DDR-Kinos.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 15.03.2000
"Artibus" verkündet ein verstümmelter Schriftzug an der Fassade des Kunstpalastes Düsseldorf, dem schöngeistigen (und einzig gebliebenen) Gebäudepart der "Industrie-, Gewerbe- und Kunstausstellung" von 1902. Nachdem der schon lange marode Bau am Rhein saniert ist und das neue "museum kunst palast" vor zwei Tagen Richtfest feierte, wird die Widmung wohl anders ergänzt werden müssen: "Artibus ad gloriam" - "Mittels Kunst zum Ruhm".
Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Berliner Abgeordnetenhaus, Klaus-Rüdiger Landowsky, hat die Berliner Intendanten vor Etatüberschreitungen gewarnt und gleichzeitig für Privatisierungen der Bühnen plädiert. Im Inforadio Berlin-Brandenburg sagte Landowsky am Mittwoch, er sei aber zuversichtlich, dass "bei aller Sparsamkeit, die wir den Intendanten auferlegen müssen", in Berlin kein Theater oder Opernhaus schließen muss.
Zum Abschluss des Berliner Theatertreffens 2000 wird am 20. Mai wieder der "Alfred-Kerr-Darstellerpreis" für den besten jungen Schauspieler oder die beste junge Schauspielerin des Festivals verliehen.
Über meinem Schreibtisch hängt ein Foto von Marilyn Monroe im Stadion. Die Menge um sie herum starrt auf das Spielfeld; niemand schaut auf Marilyn.
Frank Schneider ist skeptisch. Vielleicht hätte man doch etwas Deutsches spielen sollen, ein Werk, bei dem das griechische Publikum einem Berliner Orchester eine besondere Kompetenz zugesteht.
Im Parlament formieren sich Gegner und Befürworter des umstrittenen KunstwerksNicola Kuhn Ein wenig "erstaunt" sei er schon gewesen, so Hans Haacke gestern über den Widerstand gegen seine für den Bundestag geplante Installation. Das klingt nach dem typischen understatement eines Konzeptkünstlers, der seine Enttäuschung über die teils heftigen Gegenreaktionen wohl eher herunterspielt, um sich mit aller Nüchternheit einer höchst emotional geführten Diskussion zu stellen.
Kultur: Tomi Ungerer präsentiert seine Fantasien über die beiden weiblichen Galionsfiguren in Berlin
Da begegnen sich die beiden entzückten, berückenden Damen, doch zwischen ihnen, auf der Türschwelle, gähnt ein schwarzes Rund. "Das Elsass ist ein Loch zwischen Frankreich und Deutschland" nennt der witzige, weise Tomi Ungerer seine Farbzeichnung, die das Thema seiner jetzt vom Deutschen Historischen Museum im Berliner Kronprinzenpalais eröffneten Ausstellung anschlägt: "Zwischen Marianne und Germania".
Von dem sperrigen Titel sollte man sich nicht abschrecken lassen. Dahinter verbirgt sich eine besonders stimmige Literaturverfilmung, obwohl von John Irvings Roman "The Cider House Rules" nur das Konzentrat übrig geblieben ist.
Der "Kunstpreis Berlin", den die Akademie der Künste regelmäßig vergibt, geht in diesem Jahr an das Künstlerpaar Anna und Bernhard Johannes Blume, die durch ihre inszenierten Selbstporträts zu den bekanntesten Protagonisten der bundesrepublikanischen Fotoszene gehören. Die Verleihung findet am Sonnabend, 18.
Tote Menschen, die in Spielfilmen herumliegen, sind ein Problem. Sie müssen weg - und zwar möglichst schnell.
Ob man ihn denn nun als "Einstein des Sex" bezeichnen könne, wird der deutsche Sexualforscher Magnus Hirschfeld 1930 von amerikanischen Journalisten gefragt. Hirschfeld akzeptiert, setzt aber kokett eins drauf.
Nein, Staatsminister Michael Naumann hat sich auf den Generalsekretär des Goethe-Instituts, Joachim Sartorius, als neuen Intendanten der Berliner Festspiele noch nicht festgelegt. Zwar wird in der gestrigen Ausgabe der "Welt" berichtet, der Kultur-Staatsminister favorisiere Sartorius gegenüber Gerard Mortier, dem angeblichen Lieblingskanditen von Berlins Kultursenatorin Christa Thoben.