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Vielleicht hätten die Theater nach dem mörderischen Dienstag ihren regulären Spielbetrieb besser eingestellt - und inne gehalten. Denn es zeigt sich, dass man auch dann, wenn man glaubt, umsichtig - und also für den Augenblick "richtig" - zu handeln, einem Irrtum aufsitzt.

Der konzessionslose Neuerer kannte sich in der alten Musik besser aus als die meisten seiner radikalen Weggefährten. Als er 1934 ein tonales Stück im alten Stil schrieb, meinten seine Gegner schon, er sei reumütig zur Tonalität zurückgekehrt.

Das amerikanische Verteidigungsministerium hat 35 000 Reservisten einberufen, von denen die ersten bereits in den nächsten Tagen einrücken sollen. Wer sich unter den Reservisten umhört, der bekommt viele entschlossene Antworten, trotz aller Angst und Sorge nach den Terrorattacken, die gleichzeitig besteht.

Ereignisse wie die von New York und Washington zwingen uns dazu, inne zu halten. Aber sie verleiten auch angesichts des Ausmaßes des Schreckens zur Überinterpretation.

Von Falk Jaeger

Die feierliche Festveranstaltung in Berlin wurde dieser Tage abgesagt, doch am 25. Oktober findet die Verleihungszeremonie in Tokio statt: Fünf Künstler, darunter der amerikanische Dramatiker Arthur Miller und der französische Architekt Jean Nouvel, werden mit dem Praemium Imperiale ausgezeichnet.

Für viele ist sie ein Abbild des Paradieses: Die Karibik lockt mit grünen Palmen, türkisfarbenem Wasser, entspannten Bewohnern und hochprozentigen Getränken. Auf Tobago, wo der Sandstrand aus der Barcardi-Werbung zu Hause ist, hat Heike Minschke mit ihrer Kamera den Höhepunkt des Insel-Jahres beobachtet.

James Conlon, der Chefdirigent der Pariser Nationaloper, will seinen Vertrag nicht verlängern: Wenn sein Engagement in der französischen Hauptstadt Ende Juli 2004 ausläuft, werde er sich anderen Aufgaben zuwenden, erklärte der Musiker: "Nach neun Jahren intensiver Zusammenarbeit wird es sowohl für die Pariser Oper als auch für mich gut sein, wenn ich mich auf etwas Neues konzentriere." Seit Conlon im Mai 1995 zum musikalischen Leiter von Opéra Bastille und Palais Garnier berufen wurde, hat er dort 15 Neuinszenierungen betreut.

Mit sendungsbewusster Zitterstimme singt und spricht Olaf Schubert über "Echte Menschen". In diesem aktuellen Programm zeigt sich der Dresdener Rautenpullunderträger auf der Höhe seines satirischen Raffinements.

Edel geht die Welt zugrunde: Es ist kein preiswertes Vergnügen, wenn man den einstigen Glampop-Göttern von Roxy Music beim Comeback-Konzert zusehen will (ab 76 Mark). Nun haben Comebackversuche oft einen faden Beigeschmack: Bands oder Bandfragmente mit verwelktem Ruhm stellen sich auf die Bühne und schrammeln mehr oder weniger inspiriert ihre alten Hits herunter.

Man stelle sich vor: James Joyce, Marcel Duchamp und Erik Satie hätten sich getroffen. Vorgestellt hat sich dies der Komponist John Cage, der die drei von ihm verehrten Künstler zu einem imaginären Stelldichein versammelt.

Von Sandra Luzina

Zum stimmigen Ambiente fehlt nur der Baustellendreck. Petra und Paul Kahlfeldt eröffnen den Besuchern in der Galerie "suitcase architecture" mit Billig-Keksen auf einem Holzimitat-Tisch und Arbeitsschutz-Plakaten Einblick in den zweifelhaften Charme eines Bauleitungscontainers.

Niemand käme auf die Idee, sich den Videoclip einer Band anzusehen, die gleichzeitig vor dem Fernseher spielt. Bei dem einen ist die Musik ein Element von vielen, es geht um die Bilder und Assoziationen, die sie vermittelt.

Von Ruth Ciesinger
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