Man nehme: einen heiklen Probeschuss, einen mörderischen Jägerchor und eine teuflisch finstere Wolfsschlucht. Gut schütteln und mit süßen Melodien abschmecken.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 30.09.2001
Christian Lüdkes Stimme ist deutlich und klar. Er ist hellwach.
Anja Silja schreit, mit vor Panik glasklarem Timbre. Dann kollabiert der Gesang, stürzt aus der Höhe ins fahle Reich des Todes, um dort zwei, drei unerhört erotische Töne lang die Liebe zu beschwören.
Ist das Kitsch? Hübscher Quatsch?
Das Glenn Miller Orchestra lebt. Zwei offizielle Ghost-Bands bedienen Amerika und England, die dritte, aus Holland, ist autorisiert, das europäische Festland zu durchkreuzen.
Sie erzählen, sie spielen Szenen nach, sie malen. Überall in Amerika versuchen Kinder und Jugendliche, die schrecklichen Ereignisse zu verarbeiten.
Ich liebe meine Kinder, ehrlich. Niemanden liebe ich mehr, meinen Gatten vielleicht einmal ausgenommen.
Kinder zeichnen Bilder. Bilder des Schreckens und des Grauens.
Bescheiden die Anfänge: In den frühen Achtzigern sang Lisa Stansfield in der mäßig erfolgreichen Band Blue Zone. Den ersten Hit schrieben ihr die Elektropop-Twins von Coldcut auf die markanten Stimmbänder, ehe zur vorletzten Jahrzehntwende tatsächlich der internationale Durchbruch gelang.
Für Arnold Schönberg kam Kunst nicht von Können, sondern von Müssen. Bei Artur Schnabel wohl eher von Wollen.
Obwohl Ruth Zechlins Musik mit der von Henze, Boulez oder Lutoslawski manch wesensverwandte Züge aufweist, so erkennt man doch das Werk Johann Sebastian Bachs als zentralen Bezugspunkt ihrer Kompositionen. Die 1926 im sächsischen Großhartmannsdorf geborene Zechlin kam alsbald mit den Bach-Aufführungen der Leipziger Thomaskirche in Berührung - und mit der Arbeit Karl Straubes, Günter Ramins und Johann Nepomuk Davids in der dortigen Musikhochschule.