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Mit "fünf Klimmzügen im Ristgriff mit Aushängen" fängt es an und geht ähnlich weiter: Überwinden einer Hindernisbahn in Kampfanzug und Helm in maximal 1:40 Minuten, sieben Kilometer Geländelauf mit 20 Kilo Gepäck in höchstens 52 Minuten, 500 Meter Schwimmen in maximal 13 Minuten. Was wie ein martialisches Trainingsprogramm für Zehnkämpfer klingt, ist der sportliche Teil der Aufnahmeprüfung für das Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr.

Von Robert Birnbaum

Der klügste Satz ist einer des Bundeskanzlers. Gerhard Schröder hat Anfang der Woche, und gestern bekräftigt in seiner Regierungserklärung, nicht mehr vom "Kampf der Kulturen" gesprochen, sondern die Auseinandersetzung mit dem neuen Terrorismus einen "Kampf um Kultur" genannt.

Von Peter von Becker

Bisher habe ich in Städten gelebt - so wie ja jeder Mensch entweder in einer Stadt oder auf dem Land lebt - wo denn auch sonst? Zuerst, in meiner Kindheit und Jugend, lebte ich in einer Kleinstadt, aber weil eine Kleinstadt einem irgendwann zu klein wird, ging ich weg, in eine größere Stadt.

Von Matthias Kalle

Wenn es nur um eine theoretische Kunstdiskussion gegangen wäre, der Schaden wäre wohl auf überlastete Intellektuellen-Hirne beschränkt geblieben. Nun jedoch ist der Skandal da.

Furios der Anfang: Füße, nur in Strümpfen, hasten über Waldwege, stolpern, laufen weiterlaufen; atemloses Keuchen; eine junge Frau mit zerzaustem Haar, zerschrammter Haut und im viel zu großen Mantel taumelt in ein ehrwürdiges Schulgebäude. Reißt den Hörer eines öffentlichen Telefons herunter, wählt eine Nummer, stößt einen Schrei aus und sinkt ohnmächtig zu Boden.

Von Daniela Sannwald

Stefan George, der Dichter als "Seher", hat Arnold Schönberg den hohen Stil seiner hymnischen Formen nahegebracht, als der Komponist selbst zu fühlen begann: "Unsere Zeit sucht wieder ihren Gott." In den letzten Satz seines Streichquartetts fis-Moll fügt er das George-Gedicht "Entrückung" ein, als sei es ein Kommentar zu seiner Musik: "Ich fühle Luft von anderem Planeten.

Von Sybill Mahlke

Das fanden die Wirtschaftswunderdeutschen des Jahres 1960 überhaupt nicht lustig: Ausgerechnet im Kino der jüngsten Vergangenheit zu begegnen. Wolfgang Neuss pinselte in seinem Anti-Heimatfilm "Wir Kellerkinder" Hakenkreuze an Hinterhofwände, wo doch die Menschen möglichst schnell vergessen wollten, dass es das überhaupt gegeben hatte: Hakenkreuze und Wände, an denen andere Menschen erschossen worden waren.

Von Christian Schröder

In eine Schneiderei im Paris der Nachkriegszeit entführt uns Jean-Claude Grumbergs Tragikomödie "Das Atelier": Der Chef trägt schwer daran sich gegen die Konkurrenz ebenso zu behaupten wie gegen die eigenen Näherinnen. Die wiederum nutzen den Arbeitstag dazu, nächtliche Swing-Tänze mit attraktiven Amis aufzuarbeiten.

Der expressionistische Maler Ernst Ludwig Kirchner ist zum Prototypen seiner Zeit geworden. Auch in "Zeichnen bis zur Raserei", einem Dokumentarfilm von Michael Trabitzsch über das Leben des Malers, rückt das Biographische weit hinter das Historische zurück.

Von Moritz Schuller

So kennen sie die meisten: Als Morgenstern-Geschöpf "Palma Kunkel", schräges Liedgut auf den Lippen, die Haare zu einem bizarren, tellerförmigen Gebilde hochgesteckt. Seit einigen Monaten jedoch spukt Annika Krump hauptsächlich als "Handtaschenträgerin" durch diverse Auftrittsorte literarischer, kabarettistischer und ab heute sogar kinematographischer Ausrichtung.

Zwei Jahre lang wurde verhandelt, in letzter Minute verschob sich der Festakt wegen der Terroranschläge in den USA nochmal um eine Woche. Jetzt aber hat Sir Simon Rattle offiziell seinen 10-Jahres-Vertrag als künstlerischer Leiter der Berliner Philharmoniker unterzeichnet.

Von Ruth Ciesinger
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