In grobkörnigem Schwarz-Weiß versinkt ein amerikanisches Großraumbüro im Chaos, Maskierte übernehmen das Kommando - Aufruf zur Revolution. Obwohl nicht geplant, funktioniert die Verbindung zu New York sofort.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 17.09.2001
Amerika als Gegenstand des Mitgefühls, Amerika in der Rolle des verwundbaren Opfers - eine ganz neue Erfahrung war das in der vergangenen Woche. Ob im Guten oder im Bösen, bei Amerikaenthusiasten oder Amerikagegnern: Das Bild der Vereinigten Staaten war seit jeher von der Vorstellung eines übermächtigen, Riesen bestimmt, der alles besser kann, aber auch ein wenig tumb, zu kulturlos und daher unberechenbar und irgendwie gefährlich sei.
Freda Heyden sitzt in der Chausseestraße vor einer türkischen Kneipe und trinkt Campari. Soda wollte sie dazu haben, da hatte ihr der Wirt geantwortet, das sei bei ihm Mineralwasser.
Vor ungefähr fünfzig Jahren als Eduard Frans in Holland geboren, ist die bald schon zum Vollweib mutierte bzw. operierte Romy Haag heute eine feste Größe im Berliner Showgetümmel.
Ein viel versprechender Dreiklang zur Eröffnung in Hannover, zwei Uraufführungen plus ein praktisch nie gespieltes Kleist-Stück. Im bayerischen Biergarten lauschen wir Herbert Achternbuschs Disputen von diversen Menschen mit dem Nachnamen Maier über Griechenland sowie von der Liebe einer Bedienung zu Achternbuschs Alter Ego Herbert.
Gregor Gysi wird nicht zum Tag der Deutschen Einheit in Hamburg sprechen. Wie die Hamburger Staatsoper mitteilte, haben sich der frühere PDS-Chef und Hamburgs Generalmusikdirektor Ingo Metzmacher darauf verständigt, am 3.
Was als Stück über die "Neue Mitte", über Medien-Yuppies und Internet-Unternehmer angekündigt war, beginnt mit einer Zeitreise ins neunzehnte Jahrhundert. Im Studio des Maxim Gorki Theaters (es ist die zweite Uraufführung der neuen Intendanz Volker Hesses nach Theresia Walsers "Heldin von Potsdam") basteln der junge Regisseur Samuel Schwarz und sein Autor Raphael Urweider aus Gottfried Kellers Erzählung von den "drei gerechten Kamm-Machern" ein in die Groteske getriebenes Genrebild vom geizig-fleißigen Handwerksgesellen, eine dadaistisch angehauchte Studie über die seelischen Deformationen, die die protestantische Ethik anrichtet.
Der Protest gegen die geplante Reform des Urhebervertragsrechts nimmt an Schärfe zu. Der Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger, Helmut Heinen, sagte gestern bei der Eröffnung des Zeitungskongresses in Berlin, die im Entwurf vorgesehenen Mindesthonorare für Journalisten und Autoren führten zu einer Kostenlawine.
Pakistan ist dabei, immer mehr in die Rolle des Schlüsselstaates in dem sich aufbauenden Konflikt mit Afghanistan zu rutschen. Denn als langjähriger engster Verbündeter der Taliban weiß man über die Extremisten und ihr Land so gut Bescheid wie niemand sonst.
Zum Profil des zeitgeistigen Angestellten arbeiten sich der Schweizer Regisseur Samuel Schwarz und der Lyriker und Rap-Poet Raphael Urweider vor: Ihr Projekt spürt dem mobil-entwurzelten, in die Wirren der ökonomischen Verhältnisse geworfenen Menschen nach. Ist der Angestellte ein utopischer Entwurf, indem er das eigene Leben zum Kunstwerk erhebt - oder haben wir es am Ende nur mit einem "Schreckgespenst" zu tun?
Wie sinnvoll und spannend sich Politik und Literatur ergänzen können, beweisen Erwin Wickerts erzählerische Schlaglichter von 1947 bis 1976. "Die glücklichen Augen" (DVA) sehen Deutschland und Frankreich, schließlich London und Bukarest, wo der Autor als Botschafter lebte: Wahrlich heißkalte Weltanschauungsduschen, die der 86jährige so präzise wie humorvoll vermittelt.
Es war ein kluger Zug, den Stipendiaten des Senats für bildende Kunst einen Schauraum in einer ehemaligen Bank zu verschaffen. Der Kultursenat gewann durch die Kunstbank eine Visitenkarte für seine Jury-Entscheidungen und die Erwählten können am Rande des noch immer heißesten Kunstbezirks ihr Werk präsentieren.
Das Verwirrspiel funktioniert noch immer: Duane Hansons Menschenpuppen sind so täuschend echt, dass man sie länger als nur einen Moment für lebendig hält. Der Wachmann und die Putzfrau könnten zum Haus gehören, die zwei dicken Touristen Museumsbesucher wie wir sein.
Russland: Noch steht Russland an der Seite der USA. Zumindest verbal.
So etwas hatte ich noch nie erlebt - so etwas wie damals in New York. Im Whitney Museum of American Art sah ich Bilder von Mark Rothko, zum ersten Mal.
Heute und morgen sind die letzten beiden Gelegenheiten, eine der erregendsten "Don Giovanni"-Aufführungen der letzten Jahre zu sehen. Christian Grygas ist der faszinierende Don, der das Recht auf Leben und Lust mit brachialer Gewalt auslebt.
Am 8. März 2001 war der "Internationale Tag der Frauen".