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DER NEANDERTALERDer Schädel des Homo neanderthalensis aus dem französischen Le Moustier gehört zu den prominentesten Stücken des Museums für Vor- und Frühgeschichte. 160 000 Reichsmark wurde 1910 für die Erwerbung bezahlt, womit der Kopf neben dem Homo sapiens sapiens aus Combe Capelle bis heute zu den teuersten Objekten der Sammlung gehört.

Das Museum für Vor- und Frühgeschichte knüpft im Vaterländischen Saal an die Anfänge an – und zeigt auch jüngste Funde von der Berliner Mauer.

Von Elke Linda Buchholz

Mit der Eröffnung des Neuen Museums rundet sich der Masterplan Museumsinsel. Doch erst das Eingangsgebäude, die James-Simon-Galerie, wird die Insel voll erschließen

Von Bernhard Schulz

Brüder im Geiste, über 150 Jahre hinweg: Friedrich August Stüler und David Chipperfield, die beiden Architekten des Neuen Museums, sind Meister des sensiblen Weiterbauens

BRUSTPANZERDer bronzene Panzer stammt aus einem Fürstengrab im slowenischen Sticna, einer eisenzeitlichen Hügelnekropole, die auch Helme, Waffen, Bronzegefäße und Schmuck barg. Die Altertumsforscherin Herzogin Paul Friedrich von Mecklenburg entdeckte das Grab und schenkteden Panzer ihrem Cousin Kaiser Wilhelm II.

NOFRETETEAuch am neuen Ort bleibt sie der Star. Der Nordkuppelsaal ist fürNofretetes Büste reserviert.

Götz Friedrichs erste Regiearbeit an der Deutschen Oper war 1977 Verdis Alterswerk Falstaff. Die Inszenierung hat nach all den Jahren nichts von ihrem Charme verloren.

KOLOSSALSTATUEDie Kolossalstatue bildet das Pendant zum Sonnengott Helios, mit dem zusammen sie im Südkuppelsaal steht. Die 2,77 Meter große Göttin stellt vermutlich Isis-Fortuna dar und stammt aus dem Umfeld eines Tempels.

WÜRFELFIGURDie Würfelfigur ist ein Selbstbildnis des Bildhauers Senenmut mit der Tochter von Königin Hatschepsut, seiner wichtigsten Auftraggeberin. Das Porträt zeugt von Selbstbewusstsein, denn Senenmut umfängt als dominante Figur das Kind von hinten.

XANTENER BRONZEKNABEDer 154 Zentimeter großeBronzeknabe mit dem Kranz aus verkleinerten Früchten im Haar nimmt den aus der Treppenhalle kommenden Besucher im Bacchussaal im zweiten Geschoss des Neuen Museums in Empfang. Dort passt er perfekt hin, denn die 1858 am Ufer des Rheins bei Xanten gefundene römische Skulptur hielt ursprünglich ein Tablett in der Hand, auf dem bei Gelagen Gläser, Schalen und Krüge abgestellt werden konnten.

Beim Festival No Limits stellen internationale Gruppen unter Beweis, dass Schauspielbegabung und Bühnentauglichkeit nichts mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen zu tun haben. Das Schweizer Theater Hora hat Goethes Faust 1 & 2 so eingerichtet, dass Finanzkrise, Wissenschaft und Hexerei komprimiert aufeinander treffen.

KESSELWAGENWelche Funktion der in Kition auf Zyperngefundene Kesselwagen genau besaß, ist nicht bekannt. Vermutlich diente er alsWeihgeschenk oder kostbare Grabbeigabe.

HAUSALTARDer Hausaltar der Berliner Amarna-Sammlung befindet sich an einem Sonderplatz: in einer historischen Wandnische, die der Apsis eines Sakralraums gleicht. Die Präsentationsform passt, denn das Kalkstein-Relief ist ein Programmbild für die neue Theologie des Echnaton.

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Das Neue Museum inszeniert fulminante Blickachsen. Die Verbindung zwischen den Zeiten, ruinöser Vergangenheit und Wiederaufbau, Nofretetes Glanz und dem Sonnengott Helios machen das Altertum zur großen Bühne.

Von Nicola Kuhn

MUMIENPORTRÄTDas in einer Nekropole der Oase Fayum gefundene männliche Mumienporträt stammt aus einem Familiengrab, von dem nur der Name der Mutter bekannt ist: Aline. Während ihr Porträt nach römischer Sitte auf Leinwand gemalt ist, wurde bei ihm die für Ägypten typische plastische Darstellung mit viel Gold beibehalten.

ZEREMONIALHUTVon den weltweit vier bekanntenHüten aus der Bronzezeit ist dasBerliner Exemplar das besterhaltene und mit 74,5 Zentimetern auch das größte. Der hauchfein getriebene Goldblechkegel ist zugleich rituelles Objekt und Kalendarium,mit dem sich die Mondfinsternis berechnen lässt.

SCHATZ DES PRIAMOSDer legendäre Troja-Fund von Heinrich Schliemann gehörtzu den bittersten Verlusten des Museums für Vor- und Frühgeschichte. Bis heute lagert er als Kriegsbeute im Puschkin-Museum in Moskau.

Friederike Seyfried, geboren 1960, leitet seit Mitte August 2009 das Ägyptische Museum Berlin. Die studierte Ägyptologin war von 1994 bis 1999 am Heidelberger Ägyptischen Institut Assistentin mit Lehrverpflichtung, dann wechselte sie nach Leipzig, wo sie als Kustodin das Ägyptische Museum der Universität Leipzig betreute.

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