Die CSU erwartet von ihrem Häuptling, dass er das Löwenkostüm aus der Requisite holt und die Pranke wider Berlin erhebt. Das hat Horst Seehofer bereits getan. Aber kann er auch wirklich zuschlagen?
Alle Artikel in „Meinung“ vom 27.10.2008

Alfons Frese zu Hans-Werner Sinn
Geschichte zu verdrängen ist ebenso gefährlich wie Geschichte zu verfälschen. Dass die CDU in einem Papier, das den Bogen von der Vergangenheit im Osten Deutschlands zur Zukunft schlägt, das Blockpartei-Kapitel der Ost-CDU einfach unter den Tisch fallen ließ, war töricht.
Schön für Andrea Ypsilanti, dass sie neun Monate nach der Landtagswahl in Hessen nun einen Koalitionsvertrag mit den Grünen und eine Kabinettsliste präsentiert hat. Schön für den Öko-Buchautor Hermann Scheer, dass er an der Spitze eines SPD-Wirtschaftsministeriums nun seine linken Ideen verwirklichen kann.
Immer öfter heißt es, diese oder jene Politik sei „ohne Alternative“. Das gilt zum Beispiel für Afghanistan, das gilt erst recht für die Krise des Finanzsystems.
Die 300 000 Italiener, die am Samstag in Roms Circus Maximus ein andere Politik gefordert haben, werden sie so schnell nicht bekommen. Auch wenn man dem Land von Herzen eine Finanzpolitik ohne Bilanztricks wünscht, eine fähige Schulministerin und ein Ende des Rassismus von oben: Die Mehrheit ist ganz zufrieden mit Premier Berlusconi.
Mit einem Witz hat sie sich in der vergangenen Woche aus dem Landtag von Mecklenburg-Vorpommern verabschiedet. Ob Angelika Gramkow den auch in ihrem neuen Amt als erste Oberbürgermeisterin der Linken in einer deutschen Landeshauptstadt erzählen wird?
Mit einem Witz hat sie sich in der vergangenen Woche aus dem Landtag von Mecklenburg-Vorpommern verabschiedet. Ob Angelika Gramkow den auch in ihrem neuen Amt als erste Oberbürgermeisterin der Linken in einer deutschen Landeshauptstadt erzählen wird?
Afghanistan, Finanzkrise, Gesundheitsfondsd: Aufgabe der Politik ist es gerade, Alternativen und Spielräume des Handelns aufzuzeigen. Man muss sich allerdings rechtzeitig danach umsehen.
300.000 forderten am Samstag in Rom eine andere Politik. Dennoch: Die Mehrheit der Bevölkerung ist ganz zufrieden mit Premier Berlusconi.
Der Öko-Buchautor Hermann Scheer soll Wirtschaftsminister in Hessen werden: Andrea Ypsilanti überrollt mit dieser Personalentscheidung ihren konservativen Parteivize Jürgen Walter.
Die CDU ist schlecht beraten, wenn sie die Blockpartei-Vergangenheit der Ost-CDU verdrängt. Eine zeitgeschichtliche Aufarbeitung und Debatte ohne Sensationsgier ist überfällig.
Mit einem Witz hat sie sich in der vergangenen Woche aus dem Landtag von Mecklenburg-Vorpommern verabschiedet. Ob Angelika Gramkow den auch in ihrem neuen Amt als erste Oberbürgermeisterin der Linken in einer deutschen Landeshauptstadt erzählen wird?