Die Freiheitsglocke, Symbol der Unbeugsamkeit West-Berlins während des Kalten Krieges, wird heute 50 Jahre alt. Es jährt sich der Tag, an dem das über zehn Tonnen schwere Gusswerk aus Kupfer und Zinn im Rathausturm das erste Mal geschlagen wurde.
Alle Artikel in „Berlin“ vom 23.10.2000
Jam-Sessions im JugendclubCharlottenburg. Musikbegeisterte Jugendliche können sich vom 30.
Lange Gesichter gibt es derzeit an den Kinokassen der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg. Die von der Betreiberfirma Village-Cinemas verteilten Freikarten werden nicht mehr eingelöst.
Seit Anfang August ist die Freiheitsglocke stumm. Nachdem der Glockenexperte Kurt Kramer warnte, dass ein Riss zum Auseinanderbrechen des Gusswerks führen könnte, entschied das Bezirksamt, auf das 12 Uhr-Läuten zu verzichten.
Der Dramatiker Rolf Hochhuth, das Tempodrom und eine Ausstellung über "Der männliche und der weibliche Beethoven" gehören zu den Nutznießern der jüngsten Mittelausschüttung durch den Lottobeirat. Insgesamt 44 Millionen Mark wurden verteilt.
Sonntag abend, Restaurant Margaux. Allmählich könnte es lukrativ werden, neben Computerkursen auch Einführungsveranstaltungen zur kleinen Restaurantreife anzubieten.
Mitte November wird das Ergebnis von fünf Architekten-Gutachtern erwartet mit Vorschlägen, wie es in dem Zehlendorfer Zwickel zwischen Potsdamer und Königstraße städtebaulich weitergehen soll. Die Häuser in dem Untersuchungsgebiet sind bis auf eines, in dem eine ältere Mieterin lebt, seit bald einem Jahr geräumt.
Berlin, Brandenburg und der Bund wollen das blockierte Vergabeverfahren für den Berliner Großflughafen zügig mit einer rechtlich einwandfreien Privatisierung abschließen. Sie halten ein gemeinsames Angebot der konkurrierenden Konsortien um Hochtief (Essen) und IVG (Bonn) für möglich, sagte Senatssprecher Michael-Andreas Butz.
Durch zwei Schüsse wurde am Sonntagabend ein 22-jähriger Mann am Blumberger Damm/Frankenholzweg in Marzahn verletzt. Die Schüsse trafen das Opfer ins linke Bein und in den linken Fuß.
Wie in Torschlusspanik haben Tausende Berliner Beamte in letzter Zeit den Staatsdienst verlassen. Mit dem Attest der Dienstunfähigkeit gingen sie in Pension.
Bei der Wahl der Stadträte in den östlichen Fusionsbezirken Hohenschönhausen-Lichtenberg und Köpenick-Treptow setzt die PDS die SPD unter Druck: So will der PDS-Bezirksverband Hohenschönhausen-Lichtenberg jetzt der SPD Köpenick-Treptow einen Denkzettel verpassen."Wir haben unsere Bezirksverordnetenversammlung um eine Woche verschoben, weil wir abwarten, wie sich die Sozialdemokraten am Donnerstag in Köpenick verhalten", erklärt die Vorsitzende des PDS-Vorstandes Hohenschönhausen-Lichtenberg, Annegret Gabelin.
Normalerweise empört sich der Bund der Steuerzahler im Auftrag seiner 15 000 Berliner Mitglieder über Politiker, die tatsächlich oder vermeintlich Geld verschwenden. Jetzt muss sich der Verein mit diesem Thema in eigener Sache befassen: Der Vorsitzende des Steuerzahlerbundes, Günter Brinker, soll eine unangemessen hohe Entschädigung für sein Ehrenamt erhalten.
Die Justizsenatsverwaltung will noch im Oktober die Kriterien zur Zulassung weiterer Notare verschärfen. Die so genannte "Bedürfniszahl" soll von 250 Urkundsgeschäften auf 325 pro Jahr heraufgesetzt werden, hieß es.
Die drohende Schließung der Greenwich-Grundschule im Märkischen Viertel ist vorerst vom Tisch. Nach erheblichen Protesten der Eltern und Bedenken von SPD und Bündnis 90 / Die Grünen wegen fehlender Alternativen stimmten auch die Christdemokraten im Schulausschuss des Bezirks zunächst nur dafür, eine neue Hauptschule in Reinickendorf zu gründen.
Der Klang der Freiheitsglocke hat Alfred Gleitze ein halbes Leben lang begleitet. In den 70er Jahren hörte er sie als Bezirksbürgermeister täglich um 12 Uhr in seinem Büro im Rathaus Schöneberg.
Schulsenator Klaus Böger (SPD) steht eine neue Auseinandersetzung mit dem Senat bevor. Diesmal geht es um die dringend benötigte Reserve von 500 Stellen für dauerkranke Lehrer, die ihm zunächst nur für das laufende Schuljahr zugesagt war.
"Freiheit durch Mobilität." Im Präsidiumszimmer der Bundes-FDP stellte der Berliner FDP-Vorsitzende Günter Rexrodt die verkehrspolitischen Leitlinien vor, die der Landesparteitag der Liberalen gestern Abend beschließen sollte: Auflösung der BVG und deren Umwandlung in private Aktiengesellschaften, keine "Vergewaltigung der Verkehrsteilnehmer", keine Erzwingung von 80 Prozent öffentlichem Personennahverkehr in der City "mit autoritären Mitteln", keine "unsinnigen Busspuren", sechsspuriger Ausbau des Stadtautobahnrings.
Ella wird sie schlicht genannt, und das ist beinahe mehr als der Ehrentitel Stadtälteste, den ihr der Senat 1977 verlieh. Die zierliche Ella, die mit ihren körperlichen Kräften haushalten muss: Sie redet so energisch, klarsichtig und so druckreif über die aktuelle und gewesene Politik, dass man sie auch "Big Ella" nennen könnte.
Die Geschäfte am Steglitzer Damm und in der Albrechtstraße gehen schlecht. "Die Kaufkraft sinkt ganz enorm", sagt etwa Detlef Koschitzki, Inhaber des Ladens "Optik 2001" am Steglitzer Damm 68, der in der fünften Generation das Geschäft führt.
Nach seinem erfolglosen Kauf und späteren Verkauf des Kinos "Union" an der Friedrichshagener Bölschestraße hat Fernsehstar Wolfgang Lippert gestern einen Prozess gegen die ehemaligen Pächter des Filmtheaters gewonnen. Diese müssen die noch ausstehende Pacht für sechs Monate in einer Gesamthöhe von 60 000 Mark nachzahlen, wie die 25.
Der neue "Fusions-Fahrplan" der Fraktionschefs von CDU und SPD im Abgeordnetenhaus, Klaus Landowsky und Klaus Wowereit, ist in Brandenburg auf ein verhalten positives Echo gestoßen. Politiker von SPD, CDU und PDS lehnten in ersten Reaktionen die Bildung eines gemeinsamen Ausschusses beider Länderparlamente nicht ab, beurteilten aber dessen Wirkungsgrad eher skeptisch.
Bei Verkehrsunfall getötetCharlottenburg. Bei einem Unfall im Baustellenbereich des Stadtrings kam in der Nacht zu Montag ein 41-jähriger Autofahrer ums Leben.
Der deutsche Beamte wird in den Ruhestand versetzt, "wenn er infolge eines Gebrechens oder wegen Schwäche seiner körperlichen oder geistigen Kräfte zur Erfüllung seiner Dienstpflichten dauernd dienstunfähig ist". Im Zweifel muss er sich ärztlich untersuchen und notfalls auch beobachten lassen.
Es ist ein ambivalentes Ereignis, das Ende der Sommerzeit. Einerseits, weil es nun unweigerlich auf den Winter zugeht und andererseits, weil die Uhren zurückgestellt werden und damit eine Stunde länger Zeit ist, zu schlafen, zu feiern oder früher aufzustehen, um den Tag danach gründlich zu nutzen.
Es ist nur eine dünne Mehrheit, die Verständnis hat für die Proteste der Polizeibeamten. Insgesamt 54 Prozent der Leseranrufe zum Pro und Kontro am Sonntag äußerten sich positiv, 46 Prozent hatten kein Verständnis für die Proteste der aufgebrachten Polizisten.
Um sich einen Eindruck von der Situation in den Abschiebegewahrsamen zu verschaffen, hatte der Innenausschuss des Abgeordnetenhauses gestern Sachverständige zu einer Anhörung gebeten. Es wurde eine düstere Bilanz.
Mit nur 10 bis 20 Teilnehmeren rechnet laut Polizei der Organisator, der sich heute für die "Religionsfreiheit" einsetzt. Die Kundgebung beginnt um 11.
Steht in Berlin ein erster Plattenbau-Abriss bevor? Baustadtrat Andreas Geisel (SPD) hat gestern Berichte über den geplanten Abriss eines 21-stöckigen Wohnhauses an der Frankfurter Allee Ecke Möllendorffstraße als "sehr voreilig und teilweise irreführend" bezeichnet.
Der Grafiker und Cartoonist Manfred Bofinger schreibt seit 1991 auch. In dem von ihm auch illustrierten Buch "Der krumme Löffel" zum Beispiel über seine Berliner Kindheit in schwerer Zeit, die zugleich stellvertretend für andere Orte und andere Zeiten stehen kann.
Wer vor ein paar Jahren in die Ferdinand-Freiligrath-Schule kam, fand sämtliche Klischees über Hauptschulen in sozialen Brennpunkten bestätigt: Kaputte Fenster, Türen und Lampen wechselten sich mit Graffiti ab; die Hälfte der Schüler erschien nicht zum Unterricht; rund um das Schulgelände kam es immer wieder zu Messerstechereien und Kleinkriminalität.Seither hat die Kreuzberger Schule unter Federführung der Schulleiterin Hildburg Kagerer fast nichts unversucht gelassen, um aus dem Ort der Desillusionierung ein bildungspolitisches Vorbild zu machen: Bereits 1990 wurden unter dem Motto "Kreativität in die Schule" (KidS) und mit Hilfe von Sponsoren Akrobaten, Regisseure, Musiker und Maler an die Schule geholt.