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Wenigstens die Kinobetreiber freuen sich über den bisher eher unterkühlten Sommer. Es sind vor allem die Juli- und Augustwochen, die mit Blockbustern wie „Harry Potter und der Orden des Phoenix“ (bisher 6,6 Millionen Besucher) und „Die Simpsons – Der Film“ (4,1 Millionen) die sonst recht dürftigen Kinobesucherzahlen in einem besseren Licht erscheinen lassen.

Young Euro Classic in Berlin schließt mit Bruckner

Von Sybill Mahlke

Bürgergesellschaft statt Bürgerkultur: Wie die SPD ihr Programm zur Kulturpolitik modernisiert

Von Christiane Peitz

Mit einem Drei-Tage-Nonstop-Programm eröffnet das Haus der Kulturen der Welt ab Donnerstag, 19 Uhr, für das Publikum. Den Start macht eine Predigtperformance von Reverend Billy gegen den Konsumterror.

Noch spielen sie: die vom Senat auf Null-Diät gesetzten Berliner Symphoniker. Zur Italienischen Nacht in der Kulturbrauerei gehen sie in die Vollen mit Rossini, Mercadante, Bottesini, Donizetti, Verdi und Puccini.

Besser hätte sie kein Stylist herausputzen können, die Jugendlichen, die Jan Poppenhagen für die Ausstellung M wie Moabit ebendort auf der Straße fotografiert hat. Protzige Posen, schleimige Haare, Kettchen um den Hals und viele böse Blicke.

Manche werden das anders sehen, ich aber sage: Das Wertvollste an Berlin sind seine Brachflächen. Anderswo mag man sich für ungenutzte Schrottlandschaften schämen, hier sind sie ein verheißungsvolles Gut.

Um einmal zu erleben, wie der Literaturbetrieb von innen ausschaut und funktioniert, ist der Besuch des traditionellen Sommerfestes des Literarischen Colloquium Berlins (LCB) am Wannsee eine gute Gelegenheit. 1996 wurde das Fest erstmals gefeiert, damals ausgerichtet von zwei Verlagen – Bertelsmann und Volk&Welt –, was ein Kuriosum war: Westriese meets Ost-Verlag kurz vor Abwicklung.

Von Gerrit Bartels

„Sternstunden der Kammermusik“ ist dieses Konzert beim Open-Air-Klassik-Sommer überschrieben. Unter Leitung des quirligen Alois Springer werden Werke von Mendelssohn Bartholdy, Sarasate, Mozart und Händel gespielt.

Man muss schon genau gucken können, um Simon Rattle unter seinen philharmonischen Pinguinen (siehe Foto) zu entdecken. Das wiederum ist Strategie: Am Abend mag der Chefdirigent erhöht stehen, auf seiner sprichwörtlichen traditionellen „Kiste“, schon allein aus (aufführungs-)praktischen Gründen – im alltäglichen Erscheinungsbild und Auftreten des Orchesters scheint er regelrecht verschwinden zu wollen.

Konzerte in der Parkbühne Wuhlheide sind ein guter Gradmesser für die Popularität des auftretenden Acts. Wer es, wie neulich die Beatsteaks oder demnächst vermutlich Wir Sind Helden, schafft, das sanft ansteigende Rund des Amphitheaters mit seinen gut 17 000 Plätzen komplett zu füllen, gehört schon zu den ganz Großen in der einheimischen Popmenagerie.