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So viele Menschen demonstrierten in Berlin noch nie gegen den Krieg / Wie vor zwanzig Jahren sangen Wecker und Wader gegen Gewalt

Von Lars von Törne

Mit PalästinaFahnen und Parolen wie „Scharon ist ein Mörder und Faschist“ reihte sich ein Araber-Block ein. Auf die Frage, ob Anhänger von Hamas, Hizbollah oder anderer islamistischer Organisationen dabei seien, reagierten Demonstranten hektisch: „Nein, nein, nur Leute von der palästinensischen Gemeinde in Berlin!

Die extreme Rechte kam nicht durch. Etwa 20 Anhänger der „DeutschlandBewegung“ des einstigen Bundestagsabgeordneten der Grünen, Alfred Mechtersheimer, wurden an der Jannowitzbrücke von der Polizei gestoppt.

Gerd Nowakowski über den unerwarteten Erfolg einer Demonstration Da haben alle daneben gelegen mit ihren Schätzungen. Selbst die Veranstalter hatten nur mit 100 000 Menschen gerechnet.

Sie kamen mit hunderten Bussen aus Fulda, aus Augsburg oder aus Frankfurt: Viele Demonstranten waren früh aufgestanden, um rechtzeitig in Berlin zu sein. Trotzdem hockten Tausende noch in ihren Zügen, als die ersten Teilnehmer der Abschlusskundgebung sich bereits wieder auf den Heimweg machten.

Von einem Standort allein hätte man Berlin so nie zu Gesicht bekommen: Einen Blickwinkel von etwa 270 Grad deckt das um 1840 von Salathé gestochene Panorama ab. Der Zeichner W.

„Das ist die größte Friedensdemo, die Deutschland je erlebt hat“, freut sich Christian Ströbele. Während Autonome aus dem schwarzen Block dem grünen Bundestagsabgeordneten den Mittelfinger zeigen und ihn zum Gehen auffordern, klopfen ihm andere Demonstranten auf die Schulter und fordern Standhaftigkeit.

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