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Was wäre den Deutschen alles erspart geblieben, wenn die Wiener Kunstakademie den Bewerber Adolf Hitler aufgenommen und er in Wien sein bürgerliches Auskommen gefunden hätte! Andererseits aber auch: Welch ein Verlust für das Londoner Theater!

"Unser Erdöl, unsere Diamanten", sagte der Kora-Spieler Toumani Diabaté kürzlich über seine Heimat Mali, "liegen in unserer Musik vergraben." Und mit Oumou Sangaré bietet diese kulturelle Ressource auch noch eine Augenweide.

Das Beste zum Schluß: nirgends lassen sich "Goethe-Spuren" musikalisch einleuchtender nachweisen als im Werk Anton Weberns. Die "Metamorphose der Pflanze", als Mannigfaltigkeit der Erscheinungen aus immer gleichem Keim beschrieben, wurde für den Vater der seriellen Musik zum künstlerischen Credo.

Von Isabel Herzfeld

Eine Woche zwischen Hoffen und Bangen: Wenn die Moderatoren in den Fernsehnachrichten ankündigten, der so sehr ersehnte Frieden rücke immer näher, legte sich ein seliges Leuchten und Glänzen auf ihr Gesicht - gerade so, als hätten sie soeben die frohe Botschaft von der bevorstehenden Erlösung der Menschheit vernommen. Sorgenvoll bebten dagegen die Stimmen, wenn sich die Unterzeichnung des Militärabkommens über den serbischen Truppenabzug wieder einmal verzögerte, die G 8-Verhandlungen in unvorhergesehene Verlängerungsrunden gingen, die Chinesen Nachbesserungen am Entwurf der Sicherheitsresolution verlangten und dabei düster dreinblickend mit dem Veto rasselten.

Früher nannte man Frauen abschätzig "Weibsbilder", Künstlerinnen "Malweiber". Dabei ging die Kunstgeschichtsschreibung nicht gerade pfleglich mit Malerinnen um, die meisten von ihnen ignorierte man schlicht und einfach.

Zur mit Spannung erwarteten morgigen Vorentscheidung über die Wahl eines Nachfolgers für Claudio Abbado bei den Berliner Philharmonikern ist, folgt man dem Orchestervorstand Peter Riegelbauer, noch alles offen. "Alle lebenden Dirigenten sind noch im Rennen", sagte Riegelbauer.

Sie sind die Ergänzung zum Berliner Theatertreffen oder wollen es zumindest sein, die ernste Anmerkung zum heiteren Fest: die jährlichen Mülheimer Theatertage. Soeben sind sie zum 24.

Die Verwirrung um die Zukunft des Berliner Kulturstaatssekretärs Lutz von Pufendorf hält weiter an. Während die Kulturverwaltung verbreitet, der Staatssekretär, der am Mittwoch um seine Versetzung in den einstweiligen Ruhestand gebeten hatte, bleibe im Amt, teilt Pufendorf gegenüber dem Tagesspiegel mit, entsprechende Gespräche mit dem Regierenden Bürgermeister Diepgen seien noch nicht abgeschlossen.

Verhandlungen über ein neues Regierungsabkommen zwischen der Bundesrepublik und Tschechien über kulturelle Zusammenarbeit sind am Wochenende in Prag abgeschlossen worden. Damit habe man den vielfältigen Kulturbeziehungen zwischen beiden Ländern einen Rahmen vor allem für die Zeit nach dem Beitritt Tschechiens zur Europäischen Union gegeben, erklärte ein Sprecher der deutschen Delegation.

"Knapp wie der Frühling. Geld gefunden, Herz verloren, Engländer eingetroffen.

Von Katrin Hillgruber

Ihre Mädchenfiguren sind niedlich, böse und pervers. Das schönste an ihnen sind ihre großen, wild funkelnden Rehaugen.

Staatsopernbesucher werden sich über das ungewohnte Schauspiel gewundert haben. Gerade will Maestro Daniel Barenboim nach der zweiten "Walküre"-Pause den Applaus des Publikums entgegennehmen, da treffen ihn einige gut fokussierte Buhs.

Von Uwe Friedrich