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FRANCE STREUNT DURCH FRANKREICH . Aufgebrochen ist sie aus einem Kaff in der Provinz, weggelaufen von den Bauersleuten von Eltern, weg von dieser Art erster Liebe, die das spröde Mädchen ausgerechnet zum treulosen Dorf-Beau empfindet.

Von Jan Schulz-Ojala

Es hat viele Schauspieler gegeben, die den "Glöckner von Notre Dame" dargestellt haben, aber keinem ist die Qual des Häßlichen so überzeugend gelungen, wie Charles Laughton. Sein Gesicht war eine gräßliche Fratze, die an die Grenzen des für die Zuschauer Erträglichen ging.

Zwei Stündchen müssen wir uns schon gedulden, bis Rafael und Ruby als Superpaar durch den Ballsaal wirbeln. Rafael nämlich ist Kubaner, gerade ins Land seiner Träume eingewandert, wo er im Latino-Tanzclub eines Verwandten als "Junge für alles" Fenster putzt und Kostümparties dekoriert.

Wahrscheinlich würden sie selbst das D-Wort nicht gerne hören. Aber sind sie nicht Dinosaurierinnen - oder wie lautet die korrekte weibliche Form?

Von Silvia Hallensleben

Manchmal ist es ja erst die Reise in wildere Gefilde, die einen spüren läßt, wie sinnlich reduziert die Großstadt-Welt ist, die einen den Rest des Jahres beherbergt. Ähnlich kann es einem auch im Kino gehen.

Von Silvia Hallensleben

Seit ihrem ersten, mit mittlerweise zehn internationalen Preisen überschütteten Film vor vier Jahren, "En avoir (ou pas)" - Haben (oder nicht), gilt Laetitia Masson, geboren 1967, als eine der großen Hoffnungen des französischen Kinos. Über ihren neuen Spielfilm "Zu verkaufen", dem zweiten einer Trilogie über Geld, Arbeit und Liebe, sprach Christina Tilmann.

Finster ist die Erde, ungemütlich und kalt. Dunkel verhüllte Weiber huschen vorüber, schleppen Wasserkessel.

"Uprising": ein Mann wie ein Baum, jahrhundertealt. Strähnen dicken, verfilzten Haars verlaufen sich in Wurzeln, die sich förmlich in der Erde festkrallen.

Wer hätte das gedacht: abseits der künstlerischen "Leuchttürme", im betrüblich schwach gefüllten Großen SFB-Sendesaal, mit Neuer Musik, die auch nicht gerade gängige Vorstellungen von "Kunstgenuß" bedient, ereignet sich ein großer Abend. Heinz Holliger, dessen Dirigentenkarriere sich eher im Schatten seiner Lorbeeren als Oboist und Komponist abspielt, entlockt dem Deutschen Symphonie-Orchester diesmal die delikatesten Farben, Transparenz noch in den komplexesten Klangstrukturen und messerscharf präzise Rhythmik.

Von Isabel Herzfeld