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Dem künftigen Intendanten der Deutschen Oper Berlin, Udo Zimmermann, ist es gelungen, die Orchesterkrise an dem Haus zu beenden. Bei nur sechs Gegenstimmen akzeptierten die Musiker einen Verhandlungsvorschlag, den Zimmermann in einem zweistündigen Gespräch mit dem Regierenden Bürgermeister Diepgen abgestimmt hatte: Danach verzichtet das Orchester für die kommenden zwei Jahre komplett auf die sogenannte "Medienpauschale".

Angela Winkler, derzeit als grandioser Hamlet auf der Schaubühne zu bestaunen, saß im langen Rock still in der Ecke. Ihre Anwesenheit im Brecht-Haus schien eine Frage zu symbolisieren: Müssen Frauen Hosenrollen annehmen, um im hierarchischen Theaterbetrieb erfolgreich zu sein?

Von Katrin Hillgruber

Frauen, die man oft nicht grüßt - ein solcher Titel kann nur aus einer Zeit stammen, in der es noch "Sittendramen" und "gefallene Mädchen" gab, aber auch gutbürgerliche Konventionen. Wie sich die Sitten gewandelt haben, kann man an Hand von Friedrich Zelniks Großstadtdrama von 1925 überprüfen.

Beim Blick auf eine gar nicht so alte Landkarte fährt einem manchmal der Schrecken in die Glieder: Wie weit weg lag doch West-Berlin von der Bundesrepublik entfernt, eine kleine Insel, die man erst nach langer Fahrt durchs "feindliche Meer des Kommunismus" erreichte. Aber graut einem davor nicht erst heute?