Mit der Eröffnung eines neuen Multiplexkinos setzt sich der Boom der Riesenkinos in Berlin fort. Heute zeigt die Ufa erstmals in dem Neubau am Treptower Park Filme.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 10.11.1999
Die Ausgangssituation verspricht erstklassiges Genre-Kino. Sieben Jugendliche lassen sich im größten Einkaufszentrum der Stadt einschließen, um dort die ganze Nacht über eine wilde Party zu feiern.
Der Dschungel rief: Zum ersten Mal sollte 1950 ein Tarzan-Film, der 27. von 47 Kinoauftritten des Affenmenschen, in dessen Heimat Afrika gedreht werden.
Vor Veröffentlichung des umstrittenen Films "Fight Club" in Großbritannien müssen auf Anordnung der britischen Filmkontrollkommission zwei Szenen herausgeschnitten werden. Die Kommission teilte mit, dass der Film um die gleichen Szenen, die auch in den USA für Proteste gesorgt hätten, gekürzt werden müsse.
Als das "Festival des jungen osteuropäischen Films" vor neun Jahren erstmals stattfand, gab es noch vier Kinos in Cottbus. Heute ist keines mehr übrig, zuletzt machten die UFA-"Kammerlichtspiele" dicht.
Dem künftigen Intendanten der Deutschen Oper Berlin, Udo Zimmermann, ist es gelungen, die Orchesterkrise an dem Haus zu beenden. Bei nur sechs Gegenstimmen akzeptierten die Musiker einen Verhandlungsvorschlag, den Zimmermann in einem zweistündigen Gespräch mit dem Regierenden Bürgermeister Diepgen abgestimmt hatte: Danach verzichtet das Orchester für die kommenden zwei Jahre komplett auf die sogenannte "Medienpauschale".
Manche Anfänge sind wie Abschiede. Das Team um Tom Kühnel und Robert Schuster trennt sich beim Antritt am Frankfurter Theater am Turm (TAT) gleich doppelt von der Geschichte des Hauses.
Angela Winkler, derzeit als grandioser Hamlet auf der Schaubühne zu bestaunen, saß im langen Rock still in der Ecke. Ihre Anwesenheit im Brecht-Haus schien eine Frage zu symbolisieren: Müssen Frauen Hosenrollen annehmen, um im hierarchischen Theaterbetrieb erfolgreich zu sein?
Jack kann nicht mehr schlafen. Tagsüber hockt er als Sachbearbeiter in der Büro-Wabe eines Konzerns, abends schwärmt er davon, seine Wohnung exakt so einzurichten, wie es im Ikea-Katalog steht.
An seinem Briefkasten klebt ein Schild: "Pakete und Päckchen für Enzensberger werden im Himalaja-Laden angenommen (und umgekehrt)." Der Laden, der die bunte, besinnliche Kunst vom Dach der Welt verkauft, liegt im Erdgeschoss des aus Glas und Beton im Rohgrau der 70er Jahre erbauten Appartementhauses.
"Wahnsinn" - anders konnte man es kaum nennen, was vor zehn Jahren passierte. Die Menschen sagten es, als sie Günter Schabowski im Fernsehen sahen.
Die Mauer ist weg - doch wo stand sie eigentlich? Der konkrete Verlauf des 1990/91 fast völlig geschleiften Bauwerks drohe im "Vagen und Ungefähren" zu verschwinden, hieß es schon in dem vor einigen Jahren erschienenen, nunmehr aktualisiert wiederveröffentlichen Fotoband "Wo die Mauer war" von Harry Hampel.
Dreh- und Angelpunkt auch in diesem Programm des Konzerthaus-Zyklus "BACH - Thema und Variationen" war wieder ein Werk von Sofia Gubaidulina. Das Neue Berliner Kammerorchester unter Jac van Steen spielte ihre "Sieben Worte" für Bajan, Violoncello und Streichorchester, die von Bach (Quadrupelfuge) und Beethoven (Quartett cis-Moll in Kussewitzkys Streichorchesterfassung) eingerahmt wurden.
In den Duderstädter Sparkassen ging das Geld kurz vor Feierabend aus, Lübeck war schon mittags zahlungsunfähig: Die einstigen DDR-Bürger hatten gründlich abgeräumt. Nach dem 9.
Frauen, die man oft nicht grüßt - ein solcher Titel kann nur aus einer Zeit stammen, in der es noch "Sittendramen" und "gefallene Mädchen" gab, aber auch gutbürgerliche Konventionen. Wie sich die Sitten gewandelt haben, kann man an Hand von Friedrich Zelniks Großstadtdrama von 1925 überprüfen.
Beim Blick auf eine gar nicht so alte Landkarte fährt einem manchmal der Schrecken in die Glieder: Wie weit weg lag doch West-Berlin von der Bundesrepublik entfernt, eine kleine Insel, die man erst nach langer Fahrt durchs "feindliche Meer des Kommunismus" erreichte. Aber graut einem davor nicht erst heute?