Vier altbekannte Paukenschläge weisen dem Klassik-Fan den Weg: Hinter dieser Tür muss es sein, wo das Kammerorchester Berlin Beethovens berühmtes Violinkonzert probt. Doch wer neugierig in den Ferenc-Fricsay-Saal im Haus des SFB schaut, dem fällt auf, dass etwas anders ist als sonst: Es fehlt der Dirigent.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 16.11.1999
Ein Anwalt hat in Zürich Strafanzeige gegen den Schweizer Autor Binjamin Wilkomirski erstattet, dessen offenbar frei erfundene Autobiografie über eine Kindheit im Konzentrationslager der Suhrkamp Verlag im Oktober vom Markt genommen hatte. Der Rechtsanwalt Manfred Kuhn wirft Bruno Doessekker, so der richtige Name des Autors, Betrug vor.
Für manche eine traumhafte Vorstellung: Eines schönen Tages lässt man im alten Leben alles stehen und liegen und macht sich auf und davon in ein neues. Der Ausbruch aus dem Gefängnis des Alltags, die Flucht in die Fremde, die große Reise als kleine Revolte - in der Literatur spielt diese Art von Abenteuer seit jeher eine Rolle, und im Tourismus macht das Bedürfnis danach Milliardenumsätze.
Laurie Anderson, 51, gilt als bedeutendste Pop-Avantgardistin der Welt. Die Musikerin, Performance-Künstlerin und Multimedia-Pionierin lebt in New York.
Mit dieser letzten Stella-Vorstellung endet zugleich inmitten der 38. Spielzeit die nahezu dreißigjährige Arbeit des 1970 neu formierten Ensembles, die viele von Ihnen mit kritischem Interesse und großer Anteilnahme so engagiert begleitet haben.
Der Kinderwagen, der die Freitreppe hinuntertrudelt, während zaristische Soldaten in die Menge feuern: Sergej M. Eisensteins "Panzerkreuzer Potemkin" riss mit Bildern wie diesen und einer raffinierten Montage das Publikum hin.
Als seien sie aus Ibsens "Peer Gynt"-Trollwelt entsprungen, so stehen die weißgekalkten Tänzer-Darsteller der Compagnie Maguy Marin auf der leeren Bühne. Wenn sie sich langsam in Bewegungen hineinquälen, hinterlassen sie ihre Schleifspuren auf dem Boden, bis er ganz weiß ist.
Der amerikanische Film "Tötet Mrs. Tingle" erweist sich als Flop.