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Milden Glanz ließ Christoph Stölzl auf die zwölf Jahre seiner Amtszeit als Generaldirektor des Deutschen Historischen Museums (DHM) fallen. Seine gestrige Bilanz-Pressekonferenz im Berliner Kronprinzenpalais - das Zeughaus auf der anderen Straßenseite wird derzeit ungebaut - machte deutlich, dass der künftige Feuilletonchef der "Welt" mit dem Kapitel Museumstätigkeit abgeschlossen hat.

Von Bernhard Schulz

Als Simon Rattle im Juni zum Nachfolger des 2002 scheidenden Philharmoniker-Chefdirigenten Claudio Abbado gewählt wurde, war der Jubel einstimmig. Und er galt nicht nur dem Votum, sondern auch der Art, wie die Entscheiung zustande kam: Das basisdemokratisch organisierte Orchester nämlich, das als einziges der Welt ganz allein über seinen künstlerischen Leiter bestimmen darf, hatte nicht etwa nach dem Maestro mit dem bestdotierten Plattenvertrag geforscht, sondern nach einem, der sie bei der Realisierung ihrer selbst gesteckten Zukunftspläne am besten unterstützen kann.

Von Frederik Hanssen

Wer die zehnteilige Serie "Berliner Leben. Eine Jahrhundertchronik" unlängst im SFB-Fernsehen B 1 verfolgt hat und an den historischen Streifzügen Gefallen fand, wird auch an den Tischen der Buchhandlungen nicht allein gelassen.

Kein roter Teppich, Häppchen und Sekt begleiteten die nächtliche Kino-Premiere von "Wege in die Nacht". Dafür Zuschauer, die sich fast auf den Füßen standen, um im "International" den Film zu sehen, nach dem es sowieso niemand nach oberflächlichem Blabla gelüstete.

Das freut Cineasten ebenso wie die Berliner Multikulti-Gemeinde: Das Filmangebot in der Stadt ist nicht zuletzt deshalb das vielfältigste in ganz Deutschland, weil viele Immigranten sich um die Präsentation von Filmen aus ihrer alten Heimat bemühen. So steht der "Berliner Verein für Chinesischen Film" hinter dem China-Filmfestival, das bis zum 8.

Wer immer noch nicht weiß, was er am drohend nahenden Jahreswechsel, Jahrzehntwechsel, Jahrhundertwechsel, Jahrtausendwechsel unternehmen soll, dem wird Risa Bramon Garcias Komödie "Eine Nacht in New York" wohl endgültig den Mut nehmen. Oder wollen Sie vielleicht, wie Monica, allein in der dekorierten Wohnung sitzen und auf Gäste warten, die nicht kommen?

Der Schluffi mit seinem vollgemüllten Ford Taunus, der Vokuhila mit nix zwischen den Ohren und das Sport-As, das sich immer gleich im Namen der astreinen Gesinnung prügeln will - in Bang Boom Bang darf der Proll noch Proll sein. Die liebevoll entwickelten Charaktere landen in konsequent bis übers bittere Ende hinaus gedachten Situationen, denn der Wahnsinn hat Größe im Ruhrpott.

Von Susanna Nieder