Hanna Krall, polnische Autorin, erhält den mit 20 000 Mark dotierte Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung. Wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels mitteilt, werde die 62-jährige Holocaust-Überlebende besonders für ihren neuesten Erzählband "Da ist kein Fluss mehr" gewürdigt.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 26.11.1999
In 70er Jahren kamen Nagelbilder in Mode: Man verband sie mit Garn und entwickelte aus Fadenlinien dreidimensionale Bildgespinste. Die Erzeugnisse aus dem heimischen Hobbykeller waren eine Art Günther Uecker-Naum Gabo-Verschnitt für den Heimwerkerbedarf.
Erstens: Bauen ist eine kreative Tätigkeit. Zweitens: Bauen ist harte körperliche Arbeit und kein Job für Frauen.
Von seinen monochromen, mit leuchtendem Pigment versehenen Leinwänden schrieb Yves Klein, sie seien "wie Empfänger reiner Sensibilität, das heißt, Emanationen aus dem Geist des Künstlers, ohne jede Intervention durch ein Thema oder ein anderes Hindernis zwischen Schöpfer und Werk." Der Sog ihrer Leere verleiht ihnen eine machtvolle Räumlichkeit, dem Betrachter verschwimmen bald die Bildgrenzen vor den Augen: Das Gemälde wächst über seine Ränder hinaus.
Noch eine Woche bis zur Verleihung des Europäischen Filmpreises im Berliner Schiller-Theater: Während die acht nominierten Filme noch auf Lorbeer hoffen, hat die European Film Academy (EFA) gestern schon vorab einige Sonderpreise bekannt gegeben. Für ihren "europäischen Beitrag zum Weltkino" - gemeint sind Leistungen für die nichteuropäische Filmproduktion - werden Roman Polanski und Antonio Banderas geehrt.
Eine Frau in ihrem Element: Vom Tiergarten rast sie zum Moritzplatz und von dort zum Fraenkelufer. Sie braucht dafür wenige Sekunden, sie wälzt sich auf einem ausgebreiteten Stadtplan von Berlin herum.
"Es herrscht Ruhe im Land": Als Peter Lilienthals Film 1975 in Hof uraufgeführt wurde, war es zwei Jahre her, dass das Militär in Chile die Macht übernommen hatte. Damals wusste jeder, dass der in Portugal gedrehte Film von den Ereignissen nach der Niederschlagung der Allende-Regierung handelte, obwohl der Schauplatz unbenannt bleibt.
Eric Hobsbawm (82), geboren 1917 in Alexandria als Sohn eines Briten und einer Österreicherin, ist einer der letzten großen Universalhistoriker. Bis zu seiner Emeritierung 1982 lehrte der unorthodoxe Marxist an der University of London, nebenbei schrieb er Jazzkritiken.
Georges-Arthur Goldschmidt: Als Freud das Meer sah. Freud und die deutsche Sprache
Ist Ani DiFranco "The hardest working woman in showbusiness"? 14 Alben in 9 Jahren summieren sich zu eindrucksvoller Bilanz.