Der Kopf des Kapitalisten, dem Ermordeten vom Leib abgetrennt und in einem Plastikbeutel als blutige Trophäe davongetragen - es ist eine makabre Pointe, auf die "Ausstand" hinausläuft, "ein Schaustück" von Heiko Buhr, das den Wettbewerb des Deutschen Theaters Berlin um den Heinz-Dürr-Stückepreis gewonnen hat. Heinz Dürr, der kunstbegeisterte Unternehmer, hatte den Preis 1999 ausgelobt, um junge Dramatiker herauszufordern, Themen der Gegenwart zu behandeln.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 11.12.2000
Nachrichten in Sachen Beutekunst sind selten geworden, gute erst recht eine Rarität. Die Standpunkte liegen fest, und die kriegsbedingt verlagerten Kulturgüter ruhen weiterhin, wohin sie der Zweite Weltkrieg geführt hatten.
Dass der Gipfel schwierig würde, wusste Frankreichs Staatschef Chirac schon seit Wochen. Dass er derart in die Defensive geraten würde, muss dem Neogaullisten allerdings zu denken geben.
In der letzten Zeit sind die Berufe in der deutschen Literatur recht originell geworden. Vor ein paar Jahren schon schickte Jens Sparschuh einen Zimmerspringbrunnenvertreter durch ostdeutsche Gegenden.
Stimmengewichtung im Rat: Das Machtverhältnis wird neu justiert und die Beitrittskandidaten werden eingeordnet. Deutschland hat auch künftig das gleiche Stimmengewicht wie die drei anderen großen Länder Frankreich, Italien und Großbritannien, obwohl in der Bundesrepublik rund 20 Millionen Menschen mehr leben.
Die 1522/23 gedruckte Lutherbibel aus dem Eigentum der Staatsbibliothek Berlin, die Bundeskanzler Schröder am 6. Dezember nach seiner Ansprache im polnischen Parlament von Ministerpräsident Buzek überreicht wurde, soll womöglich schon in wenigen Tagen dem Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz - zu der auch die Staatsbibliothek gehört - feierlich übergeben werden.
Den Titel hat sie kurzfristig geändert: Statt "Ode an das Toy-Piano" tauft Margaret Leng Tan ihren Auftritt im Musikinstrumenten-Museum "Ode an Schroeder". Eine Hommage an den berühmtesten Toy-Pianisten der Welt, die Comicfigur aus der Peanuts-Welt von Charles M.
Auch wenn Kultursenator Christoph Stölzl es zu beschönigen versuchte: Auf der gestrigen Sitzung des Unterausschusses Theater im Berliner Abgeordnetenhaus kam heraus, dass das BerlinBallett so gut wie tot ist. Nachdem das Papier der Deutschen Opernkonferenz zur Strukturreform der drei Opernhäuser in der vergangenen Woche eine Eigenständigkeit der Ballettkompagnien befürwortet hatte, galt die Idee einer Fusion der Opernballette als politisch kaum mehr haltbar.
Als die Menschen in finsteren Höhlen lebten und die Felle, die sie an ihren behaarten Leibern trugen, noch nicht zu gerben wussten, versammelten sie sich, um die Mysterien des Werdens und Vergehens zu zelebrieren. Darüber vergaßen sie die Sorgen ihres Jäger- und Sammlerdaseins.