Karl W. glaubt an Weihnachten.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 23.12.2000
Steve (Nick Giannopoulos) ist arbeitslos. Das findet er okay.
Von dem Uferweg aus, der am Kanal entlang durch den Tiergarten führt, kann man in den Zoo schauen. Ich schaue nicht gerne hin.
Ich bin fest überzeugt, dass es Formen von Religiosität gibt, also Sinn für das Heilige, für die Grenze, für die Infragestellung und die Erwartung, für die Kommunion mit etwas, das uns übertrifft, auch wenn wir nicht an einen personalen und vorsorgenden Gott glauben. Das wissen auch Sie.
Für Sandro Curzio, ehemaliger Chefredakteur des dritten Fernsehkanals "RaiTre" und Mitglied des Verwaltungsrates im "Teatro di Roma", wäre es "geradezu absurd, den Mann jetzt gehen zu lassen", genauso, als "würde man einen Trainer schassen, der gerade die Meisterschaft gewonnen hat". Der "Corriere della sera" denkt in etwa auch so, sieht aber wenig Hoffnung - "die römische Tragikömodie geht weiter": Mittelpunkt ist der vor einigen Wochen zurückgetretene Intendant des Stadttheaters von Rom, Mario Martone.
Der Tübinger Psychotherapeut und Buchautor Hans Jellouschek kann die Krisenerfahrungen, die viele seiner Kollegen vor, während und nach der Weihnachtszeit bei ihren Klienten machen, nicht unbedingt teilen. "Ich stelle eher fest, dass die Leute die freie Zeit genießen und sich Konflikte gerade in dieser Zeit entspannen.
Und plötzlich war er weg, der letzte Wachturm am Checkpoint Charly. Durfte er einfach abgerissen werden?
Es sind immer die Streitbaren, die den Spirits auf der Spur sind. Curtis Mayfield hatte den Einfluss der schwarzen Kirche und ihrer Gospels auf die Entwicklung der Soulmusik betont, auch und besonders dann noch, als diese in den sechziger Jahren zunehmend politisiert wurde.
Die Weihnachtsgans schmort im Bräter, der Baum ist geschmückt. Mutter und Kinder haben die Festtagskleider aus dem Schrank geholt.
Dass Humor eine todernste Sache ist, wurde schon oft genug gesagt. Aber merkwürdigerweise hat noch niemand einen Film darüber gedreht.
Das 21. Jahrhundert wird religiös sein, oder es wird nicht sein, soll André Malraux einst gesagt haben.
Wenn unter Opernfreunden die Sprache auf die Berliner Staatsoper kommt, wird über die Zahl der Schließtage gestritten, über die Qualität vieler Inszenierungen und auch über eigenwillige Interpretationen Barenboims. In einem Punkt aber herrscht meist Einigkeit: Das musikalische Niveau der Repertoirevorstellungen ist bemerkenswert.