"Eins ist klar: Die Zeichnungen aus den fünfziger Jahren, die sind noch Krieg: Der Kampf selbst", sagt Armando in einem Interview. Sieht man nun diese frühen Großformate von 1953, 1954 in der großen Retrospektive des Berliner Kupferstichkabinetts, dann hört man förmlich den Bleistift über das Papier ratschen, hört das Stakkato der Punkte, der Hiebe, die Armando dem Papier versetzt.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 26.08.2001
Ganz mag sie auch als Berliner Kulturstaatssekretärin die Rolle der Oppositions-Frau nicht ablegen: Wenn sich die Crème der lokalen Politik bei der 10. "Langen Nacht der Museen" im Promibus zu hippen Bildungsbürger-Locations chauffieren lässt, organisiert Alice Ströver einfach einen Gegen-Trip zu jenen hauptstädtischen Ausstellungs-Orten, an denen es brennt, deren Zukunft ungewiss ist.
Eine Herausforderung für den Konzertmeister der Staatsphilharmonie Krakau: Beim Abschlussprogramm der Brandenburgischen Sommerkonzerte im Berliner Konzerthaus muss er retten, was noch zu retten ist. Knifflige Einsätze nehmen die Musiker von ihm, schauen schließlich kaum noch nach dem Dirigenten Roland Bader.
Drei äußerst unterschiedliche Choreografen rücken sich gegenseitig ins Licht: Der Brite Julyen Hamilton, der Franko-Kanadier Emmanuel Jouthe und der Deutsche Felix Ruckert bereichern den "Tanz im August" mit einer Gemeinschaftsproduktion, wobei jeder von ihnen ein Duett für die beiden anderen kreiert. Somit steht Pluralismus ins Haus: Während Hamilton für innovative Performances in ganz Europa steht und mit seiner Company Stücke aus der Improvisation entstehen lässt, kennt man Ruckert als höchst gegenständlichen Publikumsherausforderer aus Produktionen wie "Hautnah", wo sich jeder Zuschauer einen persönlichen Tänzer mieten durfte.
Es gibt kulturelle Muster, die überraschenderweise alle Zeiten überdauern. Zum Beispiel der Ein-Hand-Berliner: dieser Zeitgenosse, der, egal wo er geht oder steht, nur eine Hand frei hat, weil der zweite Greifer fest verwachsen scheint mit einer Bierdose.
Ihm den Käthe-Kollwitz-Preis 2001 zu verleihen, sei eine mutige Entscheidung der Jury gewesen, sagte der Vizepräsident der Berliner Akademie der Künste, Matthias Flügge. Der Dresdner Objektkünstler setze "Zeichen einer fragilen Uneigentlichkeit", sein Werk entfalte sich im Wechsel zwischen Skulptur und Zeichnung, in der Schwebe von Ganzheit und Fragment.
Für Außenminister Joschka Fischer war der Urlaub in der Toskana nicht sehr geruhsam. "Working holidays", Arbeitsferien, seien das gewesen, stöhnte der Politiker der Grünen nach seiner Rückkehr nach Berlin: Ständig hätten Außenminister anderer Nato-Staaten bei ihm angerufen und sich besorgt erkundigt, ob Deutschland beim Mazedonien-Einsatz etwa aus dem Bündnis ausscheren wolle.
Früher ließen fast ausschließlich Adelige ihre Töchter und Söhne standesgemäß in prunkvollen Gewändern malen, die wie Erwachsene posieren. Die Ausstellung "Kinder, Kinder" zeigt eine Reihe von Porträts von Künstlern, die Kinder im Zeitraum von 1880 bis 1940 dargestellt haben.
Christoph Bertram (61) ist seit 1998 Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Zuvor war er Politik-Chef und dann Diplomatischer Korrespondent der "Zeit".
Auch wenn "Kai Maders Economy Class" in den handelsüblichen XL-T-Shirts herumslackert, handelt es sich nicht um eine Gitarren-Nachwuchsband. Vielmehr sind die drei Jungmusiker mit Akribie und stilistischer Offenheit ihrer Vorstellung eines zeitgenössischen Jazz auf der Spur.
Trotz ausverkauften Hauses ist die Atmosphäre familiär in der kleinen Kirche von Saanen. Jeremy Menuhin, der Pianist, betritt hinter seinen Partnern vom Klaviertrio Menuhin / Graffin / Wallfisch die Bühne der Veranstaltung, die seinen Namen trägt.
Zum Thema Online-Umfrage: Soll sich die Bundeswehr am Mazedonien-Einsatz der Nato beteiligen? Chronologie: Auslandseinsätze der Bundeswehr Hintergrund: Die NATO-Operation "Essential Harvest" Die Beteiligten: Welches Land wieviel Soldaten nach Mazedonien schickt Diese Woche ist politisch geprägt von der Entscheidung des Bundestages über den deutschen Mazedonien-Einsatz am Mittwoch.
Wie eine im Computerdrucker zerquetschte Stubenfliege aus Mr. Buttle den gesuchten Terrorist Tuttle macht und der brave Spießbürger von einer Terrorbekämpfungseinheit einkassiert wird, ist nur der Auftakt zu Terry Gilliams ebenso schriller wie brillanter Science-Fiction-Satire "Brazil" von 1984 (!