Die Verwandlung vollzieht sich im allerletzten Moment. Als schon alles vorbei ist, und die abgedroschenen Plattitüden der Festredner von Klaus Wowereit bis Sabine Christiansen (ja, ja, die Musik ist nun einmal eine Sprache ohne Grenzen) im Lüsterglanz des Konzerthauses restlos absorbiert waren - da passiert es.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 04.08.2001
Ein Brandtson-Konzert ist wie eine Ratestunde. Man rätselt die ganze Zeit über, wo man diesen oder jenen Song schon mal gehört hat.
Der frühere Kulturstaatsminister Michael Naumann (SPD) ist zum Honorarprofessor an der Berliner Humboldt-Universität ernannt worden. Der jetzige Chefredakteur und Herausgeber der Wochenzeitung "Die Zeit" soll eine Professur für Literatur und Öffentlichkeit übernehmen.
Dass etwas geschehen musste, lag in der Luft. Die Schwalben flogen tief, rabenschwarze Gewitterwände umstellten die Hauptstadt.
Wer, wie Alexandra, jung stirbt, hat gute Chancen, postum zum Kultstar zu avancieren. Die emphatischen Sehnsuchtsgesänge der Schlagerchanteuse, die mit 27 Jahren einem Autounfall erlag, bergen ein dramatisches Potential, das ihre Bühnen-Wiedergängerin Michaela Wiebusch zu nutzen weiß.
"Nietzsche - Ecce Homo - Schleef". So hatten die Salzburger Festspiele in ihrem "Zeitfluss"-Programm zwei Solo-Abende mit Einar Schleef für den 25.
Peter Rawert ist Notar in Hamburg und kommissarischer Leiter des Instituts für Stiftungsrecht an der Bucerius Law School. In welchen Punkten sehen Sie Reformbedarf beim Stiftungsrecht?
Als im Jahre 1979 Kambodscha von vietnamesischen Truppen besetzt und das ganze Ausmaß der Verbrechen des von ihnen verjagten Pol-Pot-Regimes ruchbar wurde, war das Entsetzen groß. Wie war es nur möglich, fragte man sich fassungslos, dass derartige Untaten von der internationalen Öffentlichkeit unbemerkt bleiben konnten?
Über alle möglichen Aspekte der deutschen Geschichte - von der Reichsgründung bis zur RAF - sind Filme gedreht worden, die selbst Geschichte gemacht haben. Eine Ausnahme bildet kurioserweise die Berliner Mauer.
Eigentlich hatte sich Vladimir Ashkenazy ja vorgenommen, nicht so bald wieder in Berlin aufzutreten, nachdem seine Amtszeit als Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters vor anderthalb Jahren unter etwas unbefriedigenden Umständen zu Ende gegangen war. Dem guten Kontakt zu den Brandenburgischen Sommerkonzerten ist es zu verdanken, dass er trotzdem zurückkommt.
Szene-Berlin wirkt zuweilen wie ein Freilichtmuseum, in dessen Nischen andernorts längst ausgestorbene Stile von selbsternannten Konservatoren liebevoll gepflegt werden. Zum Beispiel Industrial Music: Anfang der achtziger Jahre begannen die Berliner Lokalhelden der "Einstürzenden Neubauten" um Blixa Bargeld, noch ganz im Punk-Gestus mit Kreissägen und Kanalrohren Klänge zu erzeugen.
Frühe Meisterwerke der Filmgeschichte wie Paul Wegeners "Der Golem, wie er in die Welt kam" beeindrucken noch heute durch die visionäre Kraft der Bildsprache, ihre sprichwörtliche Stummheit dagegen lässt Zeitgenossen oft ratlos zurück. Wenn die kolossale Gestalt des mythischen Golems in Hans Poelzigs fantastischer Architektur des Prager Judengettos Angst und Schrecken verbreitet, hat man immer eine angemessene musikalische Begleitung vermisst.
Hätte diese Frau nur eher beginnen können, ihre Talente einzusetzen, wäre die Geschichte des 20. Jahrhunderts womöglich anders verlaufen.
Stiften ist in. Kein Tag vergeht, ohne dass in Deutschland nicht mindestens eine Stiftung gegründet wird.