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Die Bronzebüste von Richard Wagner (22.5.1813 - 13.2.1883) im Park vor dem Bayreuther Festspielhaus in Bayreuth. Der als NS-Bildhauer umstrittene Arno Breker hat sie im Auftrag der Stadt 1986 gefertigt.

Am Mittwoch wäre Richard Wagner 200 Jahre alt geworden. Der Germanist und Romantik-Experte Norbert Miller schreibt hier über den umstrittenen Komponisten - den Pionier des Regietheaters, der für heutige Regisseure Chance und Bürde zugleich bedeutet.

Ich habe das Publikum umsponnen und durch den ersten Akt in die seltsame Stimmung versetzt, die es fähig macht, mir nun überallhin zu folgen, wohin ich will. Die Teilnahme steigt, die Gespanntheit geht in Aufregung, in Exaltation – in Enthusiasmus über, und noch ehe der Vorhang zum zweiten Male fällt, feiere ich einen Triumph, wie er gewiss nur wenigen zuteil geworden ist.

Dass unser Alltag eine relativ durchinszenierte Angelegenheit ist (und weder der Regisseur noch der Darsteller in jedem Fall eine Hochbegabung), wissen wir längst: Erbauungsrhetorik in der Politbranche, Eitelkeitsslapstick im Büro, Hipster-Posing im Szeneclub begleiten uns vom morgendlichen Aufstehen bis zum nächtlichen Absacker so zuverlässig durchs Dasein wie die tristen Berliner Winter oder der BVG-Pendelverkehr. Aber wie stark das Theater bei Menschen, die sich dort häufig aufhalten – ob aus professionellen oder Liebhaber-Gründen – tatsächlich ins privateste Privatleben hineinlappt, überrascht dann doch ein wenig: „Gibt es Situationen in Ihrem Leben, die Sie als Performance-nah bezeichnen würden?

Von Christine Wahl
Krieg und Frieden.

Ganz locker und verkrampft und furchtbar witzig: Die Bilanz des 50. Berliner Theatertreffens fällt nüchtern aus.

Von Andreas Schäfer
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