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Das letzte gemeinsame Weihnachtsfest, so erinnert sich David Churchill, feierte seine Familie in "einem Nebel der Verzweiflung". Sein Sohn Stephen dämmerte nur noch vor sich hin und packte nicht einmal mehr die Geschenke aus.

Von Hendrik Bebber

Die SPD-Bundestagsfraktion hat den hessischen Abgeordneten Norbert Wieczorek zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden gewählt. Der 60-jährige Wieczorek setzte sich mit 154 Stimmen in einer Kampfabstimmung gegen den Berliner Abgeordneten Ditmar Staffelt durch, der 115 Stimmen erhielt.

Die rund 60 000 Kriegsopfer in den neuen Ländern müssen die gleiche Grundrente erhalten wie die im Westen lebenden Kriegsversehrten. Dieses Urteil hat am Dienstag das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) in Karlsruhe verkündet und damit den Verfassungsbeschwerden zweier 76-Jähriger aus den neuen Ländern teilweise entsprochen (AZ: 1 BvR 284/96 und 1659/96).

Von Ursula Knapp

Die internationale Friedenstruppe im Kosovo (Kfor) wird aufgestockt. Italien und Frankreich wollen jeweils eine zusätzliche Einheit schicken, wie Diplomaten und Nato-Vertreter am Dienstag in Brüssel sagten.

Seit Jahrzehnten gibt es in der Bundeswehr die weltweit einmalige Einrichtung eines Wehrbeauftragten - und immer noch muss er in seinem Bericht Jahr für Jahr Exzesse von Vorgesetzten gegen Untergebene oder von Soldaten gegen Minderheiten brandmarken. Zum Militär gehören diese Kommiss-Unarten wie die Uniform.

Der niederländische Innenminister Bram Peper ist am Montagabend nach monatelangen Vorwürfen wegen Amtsmissbrauchs während seiner Tätigkeit als Bürgermeister von Rotterdam zurückgetreten. Die seit dem Herbst in der Presse veröffentlichten "Beschuldigungen und Verdächtigungen" seien zu einer "beträchtlichen Last für die öffentliche Verwaltung" geworden, begründete Peper seinen Schritt.

Gewiss doch, alles hängt mit allem zusammen: der Mangel an Computerspezialisten und die Schulausbildung in Deutschland - vulgo: Inder und Kinder -, die Greencard und das Ausländergesetz, nicht zu vergessen das Asylrecht. Doch wenn Politiker daraus den Schluss ziehen, es müsse alles auf einmal geregelt werden - am besten gleich noch in einer harmonisierten Form für alle EU-Staaten -, dann endet das wie immer.

Von Christoph von Marschall

Der Streit zwischen der EU und den USA um den Lärmschutz für laute Flugzeuge ist weiter eskaliert. Die USA wollten Klage bei der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) wegen einer entsprechenden EU-Verordnung einlegen, sagte der Sprecher von EU-Verkehrskommissarin Loyola de Palacio am Mittwoch in Brüssel.

Als SPD und Grüne im Herbst 1998 an die Regierung kamen, war klar, dass sich in Sachen Außenwirtschaftsförderung der Wind drehen sollte. Die staatlichen Hermes-Bürgschaften zur Absicherung deutscher Exporte sollten in Zukunft nur noch "nach ökologischen, sozialen und entwicklungsverträglichen Gesichtspunkten" vergeben werden.

CDU-Vizeregierungschef Jörg Schönbohm will den Streit um das Aktionsbündnis gegen Fremdenfeindlichkeit mit einem überraschenden Vorstoß beilegen: durch die Gründung eines Landespräventionsrats wie in Schleswig-Holstein. Dieses staatliche Gremium soll sich vorbeugend gegen Allgemein- und Drogenkriminalität, aber auch gegen Jugendgewalt engagieren.

Von Thorsten Metzner

"Wir warnen davor, die Zuwanderung aufgrund ökonomischer Entscheidungen und die Aufnahme von politisch Verfolgten zu vermischen. Die Debatte darf nicht für einen auf fremdenfeindliche Vorurteile schielenden Wahlkampf ausgenutzt werden.

Die Genehmigung von Hermes-Bürgschaften für drei Atomprojekte im Ausland sorgt für Ärger bei den Grünen. Außenminister Joschka Fischer musste sich am Dienstag in der Fraktion für die Entscheidung rechtfertigen, die sein Ministerium gemeinsam mit dem Finanz- und Wirtschaftsressort gefällt hat.

Von Robert Birnbaum

Zuerst ließ sich alles ganz prächtig an: Interimspräsident Wladimir Putin informierte am Montagmittag das Kabinett in knappen Worten über die Festnahme eines der bekanntesten tschetschenischen Feldkommandeure - Salman Radujew. Als Drahtzieher mehrerer spektakulärer Anschläge und Geiselnahmen hatte er sich während des ersten Tschetschenienkriegs 1996 einen zweifelhaften Ruhm erworben.

Von Elke Windisch

Für den in der nächsten Woche bevorstehenden EU-Beschäftigungsgipfel in Lissabon hat zumindest der EU-Ratspräsident Antonio Guterres große Pläne. Europa müsse "das eigene Sozialmodell grundsätzlich in Frage stellen", fordert der portugiesische Regierungschef in einem Papier, das in dieser Woche im Europäischen Parlament diskutiert wird.

Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) plant ein umfassendes Verwendungsverbot zinnorganischer Verbindungen, zu denen auch die umstrittene Chemikalie Tributylzinn (TBT) gehört. Noch in diesem Frühjahr solle ein entsprechender Entwurf auf den Weg gebracht werden, kündigte er am Dienstag nach einer Anhörung von Experten in Berlin an.

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