Einblicke in seine Gefühlslage gewährt Jürgen Rüttgers an diesem Vormittag nicht. Seine beiden Hände stützt er auf das durchsichtige Pult, die Stimmlage verrät keine Emotion.
Alle Artikel in „Politik“ vom 16.03.2000
"Viel kochen, viel essen, viel trinken, viel Spaß haben wollen wir."(Hörfunkwerbung des Unabhängigen Frauenverbandes)"Ich gebe meine Stimme, der Partei meines Vertrauens, obwohl mir viele dort nicht mehr vertrauen.
Wer hält heute noch zu ihm? Es sind vor allem die Bürgerrechtler - Menschen wie Heinz Eggert, Vera Lengsfeld und Rainer Eppelmann.
Die Partei sieht ihren Machtanspruch gefährdet - Finanzminister Paul Martin will die Partei stärkenBarbara Halsig In der kanadischen politischen Landschaft sind die Parallelen zum britischen Königshaus unverkennbar: eine Monarchin, die nicht abtreten will, ein Thronprinz, der wartet und wartet. Eine Bevölkerung, die die Königin durchaus gut findet, aber gleichzeitig einen Wechsel wünscht.
Ganz gleich, ob die Grünen ihre Organisationsstruktur ändern oder nicht - eines steht fest: Nach dem Rückzug der Sächsin Gunda Röstel ist kein Politiker aus den neuen Bundesländern absehbar, der an die Spitze der Partei treten könnte. Zwar steht das "Bündnis 90" noch ganz vorn im offiziellen Namen, aber in der Wirklichkeit rangiert der Osten ganz hinten.
Wenn es nach der Staatsanwaltschaft geht, wird der Tod eines der bekanntesten DDR-Gegner mit dem Mindeststrafmaß geahndet. Im "Gartenschläger-Prozess" vor dem Schweriner Landgericht forderte die Anklage am Donnerstag Haftstrafen von drei bis dreieinhalb Jahren für die drei Angeklagten.
Diesen Tag muss man nun schon fast ausgraben. Er liegt unter der Gegenwart des heutigen Deutschlands wie der Zeuge einer fernen Vergangenheit, verborgen und vergessen.
Die Bundesregierung will Gewalt gegen Frauen ächten und konsequent verfolgen. "Gewalt verletzt die Integrität von Frauen und ihr Recht auf Selbstbestimmung in eklatanter Weise", sagte Familienministerin Christine Bergmann (SPD) am Donnerstag im Bundestag bei der Vorlage eines umfangreichen Aktionsplans zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen.
Die mosambikanische Regierung hat angesichts der verheerenden Folgen der Flutkatastrophe erneut eine völlige Streichung der Schulden des Landes gefordert. Wie Außenminister Leonardo Simao am Donnerstag vor Journalisten in Maputo sagte, sei man zwar zufrieden, dass der sogenannte Paris-Club der westlichen Schuldnerländer am Mittwoch in Paris eine vorläufige Stundung der Schulden beschlossen habe.
Ob die Grünen eine staatsgläubige Partei sind, wie ein altes Vorurteil lautet, darüber mag man streiten. Jedenfalls sind sie eine regelungsgläubige Partei.
Nach mehr als zwei Monaten Stillstand will die syrische Regierung wieder mit Israel verhandeln. Verteidigungsminister und Vize-Regierungschef Mustafa Tlass sagte bei einem Besuch im libanesischen Bneschaai, US-Präsident Bill Clinton werde die Nachbarländer in den "kommenden Wochen" an den Verhandlungstisch zurückbringen.
Einen Tag nach den blutigen Unruhen in Kosovska Mitrovica haben die französischen Kfor-Truppen mit den Serben offenbar einen Kompromiss über den Zugang zu einer Brücke zwischen dem albanischen und dem serbischen Teil der Stadt geschlossen. Um die Lage zu entschärfen, dürfen sich Serben auf rund 30 Meter nähern, wie ihre Vertreter am Donnerstag mitteilten.
Die CDU hat noch ein Problem : Der Kapitalismus funktioniert nicht mehr ohne Ausländer und offene GrenzenHarald Martenstein Demnächst kommen einige tausend Computerexperten nach Deutschland: Ausländer. Auch Inder sollen darunter sein.
Renate Künast und Wolfgang Wieland sind Vorsitzende der Fraktion von Bündnis90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus. Die Juristin Künast bewirbt sich um den Sprecherposten der Bundespartei.
Die katholische Deutsche Bischofskonferenz hat sich gegen die von der Bundesregierung geplante Aufwertung von gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften gewandt. "Die Ehe muss in ihrer besonderen, ja einzigartigen Stellung als Gemeinschaft geschützt werden", sagte der Vorsitzende der Konferenz, Karl Lehmann, am Donnerstag zum Abschluss der Frühjahrs-Vollversammlung der Bischöfe in Mainz.
Wer Unrecht tut, weiß das vorher. Schwarzgeld im Koffer auf das Liechtensteiner Konto tragen, dem Nebenbuhler ein Messer zwischen die Rippen jagen, leeren Blicks allabendlich "Big Brother" glotzen - wer so etwas macht, handelt vorsätzlich und kann sich nicht auf mildernde Umstände berufen.
Der Tag, als Wolfgang Schüssel, Chef der Österreichischen Volkspartei, aus dem Zimmer des Vizekanzlers ins Büro des Bundeskanzlers übersiedelte, sollte für seine ÖVP so etwas wie ein Neuanfang sein. Exakt dreißig Jahre zuvor war mit Josef Klaus der letzte ÖVP-Mann aus dem Kanzleramt hinausgewählt worden, und seit damals ging der Einfluss der Partei stetig zurück.
Die Bundesregierung plant kurzfristig kein Einwanderungsgesetz. Die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesinnenministerium, Cornelie Sonntag-Wolgast, erklärte am Donnerstag im Bundestag: "Dafür brauchen wir Zeit und möglichst die Einbettung in den europäischen Rahmen.
Mainzer CDU-Chef neuer CDU-Generalsekretär? - Saarländischer Regierungschef Müller lässt Vize-Kandidatur offenpa/afk Der rheinland-pfälzische CDU-Landesvorsitzende Christoph Böhr hat sich für den bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Chef Edmund Stoiber als gemeinsamen Kanzlerkandidaten der Union für die Bundestagswahl 2002 ausgesprochen.
Das Schönste an der Politik ist und bleibt, dass man immer wieder viel zu lachen hat. Beispielsweise über Jürgen Rüttgers, den Vorsitzenden des zwar größten, aber beileibe nicht stärksten Landesverbandes der CDU.
Unternehmer Boris Beresowskij ist trotzdem skeptisch - Abwartende Haltung im AußenministeriumDoris Heimann und Christoph von Marschall Die Frage "Wer ist Putin?" beschäftigt kurz vor der Präsidentschaftswahl am 26.
Taiwan ist nicht umsonst beunruhigt. An den Börsen brechen die Kurse ein.
Im Tauziehen um die Entschädigung von Zwangsarbeitern in der Nazizeit sieht die Bundesregierung keine Chance für eine finanzielle Aufstockung. In einem Interview der polnischen Zeitung "Rzeczpospolita" bezeichnete der Beauftragte des Bundeskanzlers, Otto Graf Lambsdorff, 8,1 Milliarden Mark für die direkt Betroffenen als das Maximum.
Morgen vor zehn Jahren, am 18. März 1990, gab es zum ersten und letzten Mal freie Volkskammerwahlen.
Das Traurige an der Politik gibt es leider auch noch. Manchmal ist sie richtig zum Weinen.
Eine Woche vor dem Besuch von US-Präsident Bill Clinton in Pakistan hat die dortige Militärregierung am Mittwoch ein Verbot von öffentlichen Versammlungen und Demonstrationen im ganzen Land verhängt. Versammlungen in geschlossenen Räumen sind davon nicht betroffen, solange dabei keine Lautsprecher benutzt werden.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat davor gewarnt, die Aufgabenbereiche von Bundeswehr und Polizei zu verwischen. Hintergrund der Debatte ist der für April 2000 erwartete Bericht einer Kommission unter dem Vorsitz des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker zur zukünftigen Struktur der Bundeswehr.
Unmittelbar vor Beginn des Grünen-Bundesparteitages in Karlsruhe gibt es neuen Zündstoff in der rot-grünen Koalition. Gegenstand des Streits ist die mögliche Lieferung von 64 bewaffeneten Spürpanzern des Typs "Fuchs" an die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE).
Wie beruhigend: Der grüne Patient ist quicklebendig, seine Reflexe funktionieren. Wer vor einem grünen Schicksalsdatum zündeln will, braucht nur Informationen über ein Rüstungsgeschäft zu streuen - und der Aufschrei folgt so gewiss wie die Speichelbildung des Pawlowschen Hundes auf Klingelzeichen.
Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den EU-Balkanbeauftragten Bodo Hombach (SPD). Es bestehe ein Anfangsverdacht wegen Untreue, sagte Staatsanwalt Mocken.
Wenige Tage vor dem Besuch von US-Präsident Bill Clinton in Indien sind bei einem Bombenanschlag in Neu Delhi mindestens sieben Menschen verletzt worden. Polizeiangaben zufolge explodierte die Bombe am Donnerstagmorgen in einer Kiste vor einem Geschäft.
Kerstin Müller (36) ist seit 1994 Fraktionssprecherin der Grünen im Bundestag. Die gelernte Juristin gilt in ihrer Partei als gemäßigt links.