Der Versuch einiger Pharmakonzerne und Großhändler, Billigimporteure vom deutschen Markt fern zu halten, ist endgültig gescheitert. Das Bundesverfassungsgericht (BVG) hat am Mittwoch die Verfassungsbeschwerde eines führenden Pharma-Großhändlers, der Gehe AG, nicht angenommen.
Alle Artikel in „Wirtschaft“ vom 15.11.2000
Herr Professor Rürup, die Kabinettsvorlage zur Rentenreform liegt vor. Stimmt die Richtung?
Commerzbank-Sprecher Martin Kohlhaussen und sein designierter Nachfolger Klaus-Peter Müller sehen das eigene Haus alles andere als in einer schwierigen Lage. Man habe eine überzeugende Strategie und habe nach dem Ende der Gespräche mit der Dresdner Bank neue Akzente gesetzt, sagte Kohlhaussen auf der Herbstpressekonferenz.
Der Daimler-Chrysler-Konzern verkleinert im Zuge des Führungswechsels bei der US-Chrysler Group offenbar den Vorstand. Nach offiziell nicht bestätigten Informationen wird Vorstandsmitglied Eckard Cordes künftig den Bereich Nutzfahrzeuge übernehmen.
Die Vertriebssysteme europäischer Autohersteller sind noch nicht verbraucherfreundlich genug. Die im September 2002 auslaufende Kartellausnahme für die exklusiven Händlernetze der Hersteller habe die Erwartungen Brüssels nicht erfüllt, kritisierte die EU-Kommission in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht zum europäischen Autovertrieb.
Für die Lufthansa sind die hohen Treibstoffpreise nach Ansicht von Finanzchef Karl-Ludwig Kley zwar der "Kostentreiber des Jahres". Vor allem die hervorragende Absicherungspolitik gegen teures Kerosin sorgte aber dafür, dass die Lufthansa in den ersten neun Monaten ihren Gewinn vor Steuern um knapp 51 Prozent auf den Rekordwert von 794 Millionen Euro steigern und schon 62 Millionen Euro mehr verdienen konnte als im gesamten Geschäftsjahr 1999.
Die EU-Kommission hat das Stabilitätsprogramm der Bundesregierung gebilligt, Deutschland aber gleichzeitig vor Risiken bei der Umsetzung der Steuerreform gewarnt. Das im Oktober vorgelegte Programm für die Jahre 2000 bis 2004 stehe im Einklang mit den Anforderungen des Stabilitäts- und Wachstumspakts, teilte die EU-Kommission in Brüssel mit.
Die "Fünf Weisen", das Wirtschafts-Sachverständigengremium der Bundesregierung, hat tief greifende Reformen des Arbeitsmarktes in Deutschland gefordert. "Gravierend vernachlässigt" werde dieser Bereich der Wirtschaftspolitik derzeit, sagte der Vorsitzende des Rates, Juergen B.
Noch ist der Wachwechsel an der Spitze von Chrysler in Detroit nicht einmal amtlich, da hat die Börse schon ihr Urteil gefällt. Der Kursrückgang der Daimler-Chrysler-Aktie am Mittwoch zeigt jedenfalls, dass hinter der plötzlichen Ablösung des Amerikaners James Holden durch den Deutschen Dieter Zetsche mehr vermutet werden darf als ein Gerücht.
Technologiewerte sind derzeit nicht nur wegen zahlreicher Gewinnwarnungen angeschlagen. Zum Teil sind daran auch die großen amerikanischen Investmentfonds schuld: Um die Steuerlast auf ihre Aktiengewinne zu senken, müssen sie bis Ende Oktober Verluste realisieren.
Der Energiekonzern Eon wird noch in dieser Woche Widerspruch gegen die einstweilige Verfügung des Bewag-Eigentümers Southern Energy zum Verkauf der Eon-Aktien der Bewag an die Hamburgere Electricitätswerke AG (HEW) einlegen. Eon-Vorstandschef Hans-Dieter Harig kündigte am Mittwoch an, dass er sich zu diesem Schritt gezwungen sehe, da Southern noch vor kurzem Gesprächsangebote auch über die Verfügung abgelehnt habe.
Der französische Chemie- und Pharmakonzern Aventis will sich von seinem Pflanzenschutz- und Biotechnologie-Sparte trennen und sich künftig stärker auf das Pharmageschäft konzentrieren. Das gab der Konzern, der aus der Fusion von Hoechst und Rhône-Poulenc hervorgegangen ist, am Mittwoch nach einer Aufsichtsratssitzung in Straßburg bekannt.
Kranke sollen für den ersten Besuch beim Arzt in Zukunft eine "Praxisgebühr" zahlen. Das schlagen die so genannten "Fünf Weisen" vor, der unabhängige Wirtschafts-Sachverständigenrat also, der gestern in Berlin sein Jahresgutachten vorstellte.
Ohne Geld läuft in der Wirtschaft nichts und auch in der virtuellen Welt des Internets müssen reale Geldströme fließen, wenn Geschäfte im Netz erfolgreich sein sollen. Doch es müssen nicht Münzen und Scheine sein, das Netz hat sein eigenes Zahlungsmittel: Electronic Cash.
Die Versicherungswirtschaft begrüßt grundsätzlich die Reformpläne der Bundesregierung, sie hält aber die Verschiebung der staatlichen Förderung für die private Altersvorsorge auf das Jahr 2002 für falsch. "Die willkürliche Entkoppelung der zusammengehörenden Bestandteile der Rentenreform hätte eine verheerende Signalwirkung gegenüber der Bevölkerung", sagte Bernd Michaels, Präsident des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Der Arbeitskonflikt bei der Bundesdruckerei wegen einer möglichen Zerschlagung des Unternehmens eskaliert. Die Gewerkschaften drohen bereits mit einem unbefristeten Arbeitskampf, falls kein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch gelegt wird.
Der Kosmetik- und Haarpflegekonzern Wella hat seinen Gewinn und den Umsatz nach neun Monaten weiter gesteigert und das Umsatzziel für das Gesamtjahr erneut angehoben. Das operative Ergebnis sei nach drei Quartalen um 45 Prozent auf 127,9 Millionen Euro und der Umsatz um 21,1 Prozent auf rund 1,99 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Darmstädter Unternehmen am Mittwoch mit.