Lange Zeit ist von einer Korrektur an den Aktienbörsen gesprochen worden, einer Delle im langfristigen Aufwärtstrend. Inzwischen ist klar: Das Jahr 2000 wird an den Finanzmärkten, ähnlich wie zuletzt 1987, in die Geschichte eingehen.
Alle Artikel in „Wirtschaft“ vom 22.11.2000
Vor allem die rund 7000 Kleinkunden bereiten der Bahn im Güterverkehr Probleme. Sie werden deshalb zu allererst unter der von Bahn-Chef Hartmut Mehdorn angekündigten Neuausrichtung der Gütersparte DB Cargo leiden müssen.
An den deutschen Aktienmärkten ist es am Mittwoch zu schweren Kurseinbrüchen gekommen. Die Indizes am Frankfurter Neuen Markt gaben zwischenzeitlich um jeweils rund acht Prozent nach.
Anhaltende Gerüchte über einen Verkauf des verlustreichen Fluggeschäftes halten die Aktien der Swissair Muttergesellschaft S-Air-Group in Bewegung. Die Papiere, die seit Jahresanfang um 30 Prozent eingebrochen sind und von über 300 Schweizer Franken auf zeitweise 220 Franken absackten, können sich in diesen Tagen kräftig überholen.
Im Streit mit Brüssel um die Zukunft der deutschen Staatsgarantien für öffentlich-rechtliche Banken hat sich Bundeskanzler Gerhard Schröder in Brüssel für die deutschen Sparkassen stark gemacht. Es müsse strikt dabei bleiben, dass dort grundsätzlich keine Änderungen nötig seien, sagte Schröder nach einem Treffen mit EU-Kommissionspräsident Romano Prodi am Mittwoch.
Der neue Chef von Chrysler, Dieter Zetsche, agiert schnell. Die Daimler-Chrysler AG wird in der kommenden Woche die Produktion in drei nordamerikanischen Werken vorübergehend ruhen lassen, um den Bestand an bereits gefertigten Fahrzeugen zu reduzieren.
Billig-Airlines sind im Aufwind: Experten sagen für dieses Jahr ein Passagierwachstum von 35 Prozent auf 19 Millionen Passagiere voraus. Der Umsatz soll auf 1,3 Milliarden US-Dollar steigen.
Wie wird das Wetter? An der Terminbörse Eurex soll bald auch auf Regen, Schnee und Sonnenschein spekuliert werden.
Beim Planspiel Börse haben die "Bad Blue Boys" wieder die Führung übernommen, nachdem sie zwischenzeitlich auf Platz zwei abgerutscht waren. Mit einem Depotwert von rund 59 400 Euro in der siebten Woche sind die Zehntklässler der Max-Beckmann-Schule nun schon zum dritten Mal Wochengewinner.
Der Erste zu sein, bringt oft große Vorteile. In der Business-Sprache nennt man solche Unternehmen "First Mover", die als erste mit einem Konzept, einer neuen Geschäftsidee auf den Markt kommen oder als erste einen Markt oder eine Geschäftssparte besetzen.
Die Münchner Epcos AG will nach einem Rekordjahr 1999/2000 auch in diesem Jahr kräftig wachsen. Der Bauelementehersteller werde seine Umsätze bis mindestens 2002 jährlich um ein Viertel bis ein Drittel ausweiten, kündigte Konzernchef Klaus Ziegler zur Bilanzvorlage in München an.
MAN legt kräftig zuDer Maschinenbau- und Nutzfahrzeugkonzern MAN hat trotz einer nachlassenden Lkw-Nachfrage im Inland im ersten Quartal des Rumpfgeschäftsjahres (Juli bis Dezember) sein Ergebnis gesteigert. Vor Ertragsteuern sei das Ergebnis in drei Sommermonaten um 19 Prozent auf 75 (Vorjahr: 63) Millionen Euro gestiegen.
13 Monate vor der endgültigen Einführung des Euro sind viele Unternehmen noch nicht darauf eingestellt, künftig alle Geschäftsvorgänge in Euro abzuwickeln. "Die Situation ist alarmierend", sagt Bernd Mogalle, der für die Unternehmensberatung Cap Gemini Ernst & Young und eine europäische Industrieorganisation zur Förderung des Euro 1000 europäische Unternehmen und Organisationen nach dem Stand der Euro-Vorbereitungen befragt hat.
Hohe Telefonkosten bremsen nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die Bereitschaft vieler EU-Bürger per Mausklick einzukaufen. In den USA liegen nach Angaben des Kölner Instituts vom Mittwoch die Kosten für eine 40-stündige Internetnutzung im Monat während der teuersten Tageszeit bei nur gut einem Drittel des EU-Durchschnitts.
Vor allem wegen des hohen Ölpreises wird sich das Wachstum in der Europäischen Union von 3,4 Prozent in diesem Jahr auf 3,1 Prozent im kommenden Jahr abschwächen. Dies geht aus der Herbstprognose der EU-Kommission hervor, die am Mittwoch in Brüssel veröffentlicht wurde.
Nach dem Rückzug der Deutschen Telekom steht die Vergabe von UMTS-Mobilfunklizenzen in Frankreich unter einem schlechten Stern. Nach Angaben der Zeitung "Les Echos" vom Mittwoch gibt es für die vier angebotenen Lizenzen nun nur noch ebensoviele Bewerber, weil neben der Deutschen Telekom auch das Konsortium Hutchison, KPN und NTT-Docomo nicht mehr an einer Lizenz interessiert sei.