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Der Höhepunkt des Romans ist ein Höhepunkt, und er passiert auf Seite 81.Das Mädchen ist nackt, und der Erzähler, der Benjamin heißt wie der Autor, liegt unter ihr.

Die russisch-sowjetische Kunst der ersten Jahrzehnte unseres Jahrhunderts ist in den vergangenen zwanzig Jahren in einer derartigen Fülle im "Westen" gezeigt worden, daß es nicht mehr genügt, die bekannten kunsthistorischen Schubladenbegriffe zur Rechtfertigung weiterer Ausstellungen zu bemühen.Es muß schon ein Erkenntnisgewinn erwartet werden dürfen, zumal auch die Zahl spektakulärer Erstausleihungen russischer Museen geringer wird.

Von Bernhard Schulz

Die Geschichte der Zeichenkunst ist gespickt mit Vergleichen von Kunst und Sprache. Angefangen von den ersten Höhlenzeichnungen bis hinein in die Brüche der Moderne wurde die Zeichnung stets als die am stärksten durchgeistigte Form bildnerischen Schaffens gewürdigt.

"Dann lernst du laufen, und dann lernst du leben, und was daraus entsteht, heißt Lebenslauf", ein Kästner-Aphorismus der gut das Motto abgeben könnte, für die Erich-Kästner-Ausstellung "Die Zeit fährt Auto" im Berliner Kronprinzenpalais, dem Interimsquartier des Deutschen Historischen Museums.Der Rundgang beginnt mit dem Blick auf Kästners Elternhaus in Dresdens Königsbrücker Straße, eine Etage höher und sechs Räume weiter endet er mit den Kranzschleifen vom Grab.

Von Andreas Austilat

Es gibt keinen Konflikt zwischen Türken und Kurden in Deutschland. Den gibt es nicht einmal in der Türkei.

Drei Brüder überfallen die Bank am Kottbusser Tor in Berlin Kreuzberg. Nein, nicht die Sparkasse, die andere, genau gegenüber.

Von Dr. Kerstin Decker

Siegfried Matthus weiß es: Kinder sind ein besonders kritisches Publikum.So hat er 1996 bei der Uraufführung seiner "Unendlichen Geschichte" in Frankfurt (Oder) besonders vor dem Urteil seiner Enkelin Elsa gezittert.

Einmal im Jahr darf bei den Berliner Symphonikern das Publikum Kritiker spielen.Da werden im Rahmen der "Populären Symphonik" zwei Kompositionsaufträge zur Uraufführung gebracht, diesmal waren es zwei reizvoll verschiedenartige Trompetenkonzerte.

Wie genial Leif Ove Andsnes Klavier spielen kann, Klang und Ausdruck jedes Musikstücks überwältigend "richtig" trifft und mit seiner ganz eigenen Spannung erfüllt, das kann er am Anfang seines Auftritts im Kleinen Saal des Schauspielhauses noch ganz gut verbergen. Ein wenig brav wirkt der junge Norweger, wenn er die dämonisch rollenden Bässe der h-moll Ballade von Franz Liszt herunterschnurrt und das folgende erlöste "Glöckchenläuten" merkwürdig belegt erklingt.

Von Isabel Herzfeld

Understatement ist vermutlich die britischste aller Tugenden. Leon McCawley beweist sie schon bei der Programmzusammenstellung seines Klavierabends im Kammermusiksaal.

Ein Sack Mehl war das Buch wert - ein sehr hoher Preis für die Zeit nach dem Krieg.Der Landpfarrer, der nicht nach Eßbarem, sondern nach geistiger Nahrung suchte, fand in dem Buch "Das unauslöschliche Siegel" eine Welt, die den immerwährenden Kampf zwischen Satan und Gott zum Ausdruck bringt.

So eine Gelegenheit, die muß Josefine Bieder einfach beim Schopfe packen.Zuerst ist sie ganz schön erschrocken, die Requisiteuse, als sie das Licht angemacht hat und plötzlich vor Publikum stand.

Die "Tragödie", als die Oliver Bukowski sein neues Stück "Gäste" bezeichnet, ist allenfalls eine Tragikomödie, und in der Braunschweiger Uraufführung zeigt sie auch deftige Volkstheater-Merkmale.Bukowski, vor 38 Jahren in Cottbus geboren, hat schon viel geschrieben: von "Halbzeitwert der Kanarienvögel" 1991 über "London-L.