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Die Verwirrung ist beträchtlich.Architekt Peter Eisenman, einst Helmut Kohls Favorit für den Bau eines Berliner Holocaust-Denkmals (2700 Betonstelen), inzwischen Gerhard Schröders und Michael Naumanns Favorit für den Bau einer Berliner Holocaust-Gedenkstätte (1700 Betonstelen plus Bibliothek, Museum, Forschungsinstitut): Eisenman aus der großen Stadt New York blickt jetzt im Berlin-Bonner Planungsdschungel "nicht mehr durch".

Von Peter von Becker

Unbeschadet geht Bertolt Brecht aus den Scharmützeln hervor.Die Antipoden, die "Gegenfüßler" in Dichtung und Ästhetik, liefern mit ihren anderen poetischen, politischen, philosophischen Versuchen erstaunlicherweise größeres Verständnis, verblüffende Deutung, neuen Zugang für sein Werk.

Von Christoph Funke

Glück im Unglück gibt es auch in der Musik: die Erkrankung des Dirigenten Gerd Albrecht war und bleibt zu bedauern, doch daß Sian Edwards sein Programm mit dem Deutschen Symphonie-Orchester übernahm und ihm durch leichte Änderungen eine rein russische Färbung gab, war wirklich kein Ärgernis.Mit leichter Hand leitete die britische Dirigentin Tschaikowskys Violinkonzert mit der "Chowanschtschina"-Ouvertüre von Modest Mussorgsky ein, ließ mit bezauberndem Streicherschmelz der weitgeschwungenen Melodik, dem pointierten Schliff gewaltig ausbrechender Glocken- und Paukenschläge vergessen, welche Gegensätze einst zwischen dem "russisch-rauhen" Erfinder eines "nationalen" Tons und seinem eleganteren "westlich" orientierten Kontrahenten behauptet wurden.

Von Isabel Herzfeld