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Die Feierstunde zur Amtseinführung des neuen Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz beginnt mit einem scharfen Rüffel.Kaum ist der letzte Ton des Kopfsatzes von Mendelssohn Bartholdys a-Moll- Streichquartett verklungen, ergreift der Kulturstaatsminister das Wort: "Vorweg eine dringende Bitte: Ab sofort keine Blitzlichter mehr auf Musiker bei der Arbeit", empört sich Naumann.

Das sechste Streichquartett ist das letzte in Europa vollendete Werk Béla Bartóks vor seiner Emigration.Ein Grundton der Trauer zieht sich durch das Werk, der sich im Finale gar zur Resignation verschärft.

Von Uwe Friedrich

Eine Band, die aus dem tristen und derben Norden der britischen Insel stammt und sich trotzdem The Beautiful South nennt, hat wenigstens Sinn für Humor.Ihre Songs haben denn auch mitunter die Doppelbödigkeit eines trojanischen Pferdes.

Seit elf Jahren arbeitet das Schweizer Duo Ursus & Nadeschkin mit den Irritationen "moderner Clowns" - wie man so sagt.Sie selbst nennen sich "Grenzgänger".

Ein Bündel Striche, mit dem Tuschpinsel in großer Geschwindigkeit aufs Papier geworfen - mehr ist da nicht.Die Formen erinnern entfernt an Bambusblätter oder fernöstliche Kalligraphien, und doch sind sie weder nach der Natur gemalt noch stehen sie für Schriftzeichen.

Das pflanzenhaft verschlungene Geflecht aus geheimen Sehnsüchten, märchenhaften Verstrickungen, dunklen Ahnungen und reinen Neigungen, in dem Maurice Maeterlinck die Figuren seines Stücks "Pelléas und Mélisande" herumirren ließ, rührte um 1900 an den Nerv vieler, und in der Musik rief das Drama in ganz kurzer Zeit eine erstaunliche Resonanz hervor.Sibelius, Fauré, Debussy und Schönberg gehörten zu denen, die den Stoff fast gleichzeitig komponiert haben.