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Nicht nur Berlin hat in diesen Tagen seine Probleme mit Lichtspielen. Auch München plagt sich damit, zur Adventszeit ein besonderes Licht leuchten zu lassen.

Als Jürgen Habermas im Frühjahr das Gewicht seiner Autorität in die Waagschale des Kosovo-Konflikts warf, sagte er, seine größte Furcht bestehe darin, dass der Militärschlag misslinge und Carl Schmitt am Ende Recht behielte, weil ein im Zeichen humanistischer Interessen provozierter Krieg am Ende barbarischer sei als ein in den alten Freund-Feind-Konstellationen geführter. In dieser Art von Rezeption sieht der Rostocker Literaturwissenschaftler Helmut Lethen die "brisante Präsenz" des 1985 verstorbenen Staatswissenschaftlers, der wie kein anderer Theoretiker den Begriff der "Entscheidung" auf die politische Bühne hob.

Von Ulrike Baureithel