Dea Loher untersucht Schwebezustände
Alle Artikel in „Kultur“ vom 16.03.2005
Peter Ensikat hat Recht: Wer mit sich selbst ehrlich sein will, der muss auf die Lücken in seinem Gedächtnis hoffen. Sonst könnte die Bilanz den Bilanzierenden um den Verstand bringen.
Für die 15-jährige Kambili Achike beginnt und endet alles mit ihrem Vater. Als engagierter Katholik und Verleger der einzigen Zeitung, die der korrupten nigerianischen Militärregierung die Stirn bietet, wird er von vielen geliebt und bewundert.
Ein Buch, das von Kirchen erzählt, stillgelegten Bahnlinien, Jägerhochständen und Dorfteichen, von Menschen und von Tieren. Es ist nicht das erste Mal, dass Günter de Bruyn dem flachen Brandenburger Land eine Liebeserklärung macht; doch er dringt immer tiefer in die Stille und Abgelegenheit der Region ein, wo er zu Hause ist, bei Görsdorf, südlich des Scharmützelsees.
Es ist die Welt, in der hohe Millionenbeträge als Peanuts gelten, der Monsterabfindungen, der Selbstbedienungsmentalität. Unzählige satirische Glossen hat der Schweizer Martin Suter über den merkwürdigen Kosmos des höheren Managements geschrieben, meist in der Zürcher „Weltwoche“.
Götz Aly erklärt „Hitlers Volksstaat“ zu einer effizienten Zustimmungsdiktatur
Sie haben Modestrecken für die Zeitschrift „Sibylle“ fotografiert oder Aktfotos für „Das Magazin“. Ihre Fotos und Fotoserien tragen Titel wie „So sind wir“ (Bernd Lasdin), „Zusammen leben“ (Ute Mahler) oder „Häuser und Gesichter“ (Helga Paris).
Ödipus lässt grüßen: Michael Winterbottoms Sciencefiction-Drama „Code 46“
Roger Willemsens Erzähldebüt „Kleine Lichter“ feiert die Göttlichkeit der Liebe
Der Zugang zum Werk Adolph Menzels scheint so einfach, die Motive liegen offen zutage. Und doch: Menzel ist kein einfacher Fall.
Thomas Rosenlöcher huldigt Dresdens Malersohn Ludwig Richter
der Hochliteratur / Von Christoph Peters
Lern harmlos lesen“: Auf diesen Imperativ, mit dem uns Volker Braun im Eröffnungsgedicht seines neuen Buches anlockt, wird niemand hereinfallen. Der sich da als Possenreißer annonciert, ist im Grunde jener „aufrichtige marxistische Student auf Lebenszeit“ geblieben, als den ihn einst Uwe Kolbe liebevoll ironisiert hat.
Frankfurt erzählen: Andreas Maiers dritter Roman „Kirillow“
Sie stand in Flammen. Im rosa Tuturöckchen kochte die Dreijährige sich Hot Dogs, drehte sich vor Entzücken um sich selbst, als das Kleid Feuer fing.
Wenn eine Autorin von Kunst und Qual des Schreibens spricht, freut sich die Leserin wie ein Kind beim Versteckspiel. Hab ich dich: Hier stecken sie also, die Tricks von Stil und Sinn und Form.
Zeige nie dein wahres Gesicht: Jörg Magenau porträtiert Martin Walser
Tango ist der gefährlichste aller Tänze – doch das begreift Han Bijman erst, als es zu spät ist. Da ist der nicht mehr ganz junge Junggeselle bereits mittendrin im Spiel aus Anziehung und Distanz, Versprechen und Betrug, Erfü llung und Entzug, bei dem er, der Neuling, keine Chance hat.
Fred Wanders große, fast vergessene KZ-Erzählung „DersiebenteBrunnen“
Stefan Wimmer trinkt, leidet und schreibt überall