Thilo Sarrazin hat es wieder einmal geschafft. Mit seinen Äußerungen über Ausländer in der Gesellschaft ist er Topthema in den Medien. Doch die sollten aufpassen, dass sie sich nicht für seinen Egotrip instrumentalisieren lassen. Ein Zwischenruf
Alle Artikel in „Meinung“ vom 13.10.2009

Ralf Schönball über Kreuzbergs neue Baukultur
Sarrazins Äußerungen sind dünkelhaft. Nur mit Ausgrenzung kommen wir nicht weiter
Jugendlicher Sturm und Drang hört sich anders an: Von der Mai-Kundgebung in Hannover wird erzählt, beim Vortrag des Hauptredners habe sich mancher lieber mit der Bratwurst beschäftigt als mit dem schwer verdaulichen Funktionärsdeutsch oben auf der Bühne. Es wird eben gerne gelästert in Gewerkschaftskreisen.
Der Wirbel um meinen Nazivergleich hat Sarrazin nur genützt
Das neue Fünfparteiensystem ist definitiv nichts für schwache Gemüter. Als erste Partei erfahren das nun hautnah die Grünen, die sich nach der Entscheidung ihrer Parteifreunde im Saarland in einer Art politischen Achterbahn wiederfinden: Es beginnt eine rasante Fahrt, viel lenken lässt sich nicht und ob man heil ankommt, steht dahin.
Projekt, welches Projekt? Steuern runter – das war es doch!
Viele Grüne sind über die Koalitionsentscheidung im Saarland entsetzt. Trotzdem müssen sie zum Votum dort stehen.

Michael Vassiliadis soll am Dienstag neuer Chef der IG Bergbau, Chemie, Energie werden. Er hat nicht den Ehrgeiz eines Streikführers. Er setzt auf Ausgleich.

Mein Nazivergleich war ein Fehler. Er hat Thilo Sarrazin nur genützt. Aber es bleibt dabei: Sarrazins Äußerungen sind rassistisch und zielen auf niedrigste Instinkte.
Dass Hermann-Otto Solms von einem finanziellen Scherbenhaufen spricht, den Schwarz- Rot hinterlassen haben soll, war ein großer Fehler. Die Kanzlerin will schließlich überzeugt sein. Auch von Solms.
Sarrazins Äußerungen sind dünkelhaft, ja a-sozial. Nur mit Ausgrenzung kommen wir nicht weiter.